🌅 After The Sunset | 3

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After The Sunset | 3

Irgendwie waren sie nach dem Restaurantbesuch noch in diesem kleinen Underground-Club gelandet

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Irgendwie waren sie nach dem Restaurantbesuch noch in diesem kleinen Underground-Club gelandet. Der Bass wummerte und das Licht flackerte. Ronny bewegte sich mehr oder weniger im Takt der Musik, aber er war nicht wirklich bei der Sache. Seine Gedanken waren bei Pépin. Pépin. Pépin. Pépin. Mit jedem seiner Herzschläge rauschte dieser Name durch seinen Verstand.

Er bahnte sich durch die tanzende Masse zur Bar. Kurz überlegte er, sich noch einen Shot zu bestellen, entscheid sich aber dagegen. Sein Kopf schwirrte eh schon und er wusste nicht, ob das an der lauten Musik oder dem Alkohol lag. Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem. Er musste an die frische Luft. Milan und Chloé standen in einer Ecke und knutschten, als Ronny sie unterbrach, um sich zu verabschieden.

Der Mond stand tief, als er sich seinen Weg durch die kleinen Gassen Nizzas suchte. Wie von selbst trugen ihn seine Füße vorwärts. Ronny schaute auf und musste leise lachen. Er stand vor dem Le Jardin de Mer. Natürlich war alles dunkel und niemand zu sehen. Klar, es war halb drei Uhr mitten in der Nacht. Er ärgerte sich so dermaßen, Pépin nicht um ein Date gebeten zu haben. Wie blöd konnte man eigentlich sein? Dessen Signale waren doch ziemlich eindeutig gewesen.

Unschlüssig, was er nun tun sollte, machte er sich letztendlich auf zu ihrem Ferienhaus. Als er am Strand entlanglief, dachte er an Pépins wundervolles Lächeln. Dieses Lächeln, das ihn, zusammen mit den blauesten Augen, die er jemals gesehen hatte, in einen Traum begleitete, der Ronny am nächsten Morgen wieder eine derart schmerzhafte Morgenlatte bescherte, dass es einige Minuten in der Dusche benötigte, um auch nur halbwegs vernünftig laufen zu können.

Am liebsten wäre er einfach direkt zum Restaurant gegangen, aber er wusste, dass das natürlich keinen Sinn machte. Es würde so früh niemand dort sein, genau wie letzte Nacht. Also ließ er sich von seinen Freunden zu einem Ausflug schleifen, von dem er kaum etwas mitbekam. Gegen frühen Abend trennten sich ihre Wege. „Mach du ruhig. Ist in Ordnung. Viel Spaß." Fabio zwinkerte ihm zu, als Ronny sich von ihrer Gruppe verabschiedete, um ins Le Jardin de Mer zu gehen. Seine Freunde wollten heute mal wieder woanders essen.

„Oh, heute ganz allein?" Pépins Großmutter begrüßte ihn freundlich und führte ihn dann zu einem kleinen Tisch ganz am Rand des Gartens im Hinterhof. Nachdem Ronny Platz genommen hatte, suchte er nach Pépin, konnte ihn aber nirgends sehen. „Guten Abend, was kann ich Ihnen bringen?" Ronny blickte auf und ließ enttäuscht die Schultern sinken. Die Kellnerin schaute ihn erwartungsvoll an. „Ist... ist Pépin da?" Sie schmunzelte. „Ja, er ist nur gerade in der Küche." Ronny atmete erleichtert aus.

Nachdem er bei der Kellnerin seine Bestellung aufgegeben hatte, wartete er. Und er wurde nicht enttäuscht. Als Pépin ihn entdeckte, bereitete sich ein so dermaßen hinreißendes Lächeln auf dem wunderschönen Gesicht des Halbfranzosen aus, dass Ronny ganz warm ums Herz wurde. Und als dieser zu ihm kam, kurz seine Hand zur Begrüßung drückte und mit seinem Daumen über seinen Handrücken streichelte, war er sprachlos.

„Ich freue mich, dich zu sehen." Ronny musste sich räuspern, bevor er antworten konnte. „Ich... Ich mich auch. Sehr." Er nahm all seinen Mut zusammen, bevor er weitersprach. „Wann hast du mal frei? Hättest du dann Lust, etwas mit mir zu unternehmen?" Ronny knetete seine Hände, die sich entspannten, als die blauen Augen vor ihm regelrecht aufleuchteten. „Sehr gern. Warte kurz." Er sah Pépin hinterher, der durch den Garten ging und im Inneren des Gebäudes verschwand.

Lange musste Ronny nicht darauf warten, dass der blonde Mann zurückkehrte. „Ich kann schon in zwei Stunden hier Schluss machen. Wäre das ok?" Enthusiastisch nickte Ronny und grinste dabei über beide Ohren. „Gut, ich hole dich dann hier ab, ja?", sagte Pépin mit einem ebenso breiten Lachen.

Die folgende zwei Stunden verbrachte Ronny damit, Pépin zu beobachten und dabei in Schwärmereien zu verfallen. Der blonde Mann war wirklich so schön. Dessen Bewegungen anbetungswürdig. Hin und wieder ertappte Ronny sich dabei, wie er leise seufzte.

„Komm, wenn wir uns beeilen, schaffen wir es noch rechtzeitig." „Rechtzeitig wohin?" „Das ist eine Überraschung." Pépin nahm ganz selbstverständlich seine Hand und verschränkte ihre Finger miteinander. Ronny wusste kaum, wie ihm geschah und ließ sich einfach von dem anderen mitziehen.

Er führte sie zu einer etwas abgelegeneren Stelle am Strand, wo sie komplett allein waren. Und jetzt verstand Ronny, was Pépin mit rechtzeitig gemeint hatte. Sie hatten sich gerade nebeneinander im Sand niedergelassen, als die Sonne spektakulär im Meer unterging. Ronny wusste kaum, wo er hinschauen sollte. Letztendlich entschied er sich aber für den wunderschönen Mann neben sich, dessen blonde Haare in diesem Licht rötlich schimmerten.

Pépin hob seine Hand und legte sie in Ronnys Nacken, um ihn näher an sich zu ziehen. Spielte mit den Haaren dort und streichelte zärtlich über die Haut an Ronnys Hals. Ihre Nasenspitzen berührten sich und Ronny verlor sich in dem Blau der Augen vor sich. Diese Augen fixierten seine Lippen und Ronny überbrückte die letzten paar Millimeter.

Pépins Lippen waren weich und warm. Der Kuss war sanft und die Arme, die sich um Ronny schlangen, stark. Als Ronny seine Zunge ins Pépins Mund schob, stöhnten beide leise auf. Er kletterte auf den Schoß des Kellners und vertiefte den Kuss. Beide gaben sie sich diesem vollkommen hin, fuhren mit ihren Händen über den Körper des anderen.

Bis tief in die Nacht saßen sie dort. Küssten und streichelten sich. Aber sie erzählten sich auch aus ihren Leben, lernten sich besser kennen. Und Ronnys Herz wurde schwer. Warum musste er so einem Mann ausgerechnet hier begegnen? Wo doch klar war, dass ihre Zeit endlich war. Aber noch während er darüber nachdachte, beschloss er, dass er die wenigen Tage, die ihm mit Pépin blieben, so gut auszukosten, wie es möglich war. Daher fiel er dem anderen auch um den Hals, als diesen ihm bei ihrer Verabschiedung offenbarte, dass er morgen frei hätte und ihn um zehn Uhr abholen würde.

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