Three Shots for Happiness | 3
„Ist nicht dein Ernst?" „Doch Rafi, ist es... Ich war gerade..." „Ich hab's verstanden. So gern ich dich habe, aber wo dein Schwanz gerade war, will und muss ich nicht wirklich wissen." Lachend schüttelte Rafael den Kopf und lehnte sich im Drehstuhl nach links und rechts. „Naja, du könntest die Vernehmungsprotokolle mal durchgehen. Vielleicht ist da ein Leo dabei..." „Weiß ich, ob das sein richtiger Name ist?", brummte Max nur desillusioniert und seufzte langgezogen.
Vielleicht wollte Leo ihn ja auch gar nicht wiedersehen. Immerhin schien er sich ja nicht ohne Grund in den Darkroom verzogen zu haben. Offensichtlich hatte Max nicht so einen bleibenden Eindruck bei Leo hinterlassen, wie er es bei ihm getan hatte. Sich mit einem Knurren durch das Gesicht fahrend, sah er kurz zu seinem Kollegen herüber und zuckte mit den Schultern. „Ich fahr nach Hause. Bis morgen." „Ich habe morgen frei. Du bist mit Jerome auf Tour." „Oh juchu...", murmelnd, da Jerome für seine blöden Sprüche bekannt war, verließ Max die Wache und fuhr mit seiner Harley nach Hause. Leicht frustriert dachte er noch daran, dass der Penner wenigstens nach seinem Abspritzen rumgepöbelt hatte, doch wirklich helfen konnte ihm gerade auch sein bitterer Sarkasmus nicht mehr.
Als Max drei Tage später gerade seine Mittelschicht beendet hatte, fuhr er in die Stadt und setzte sich in eines der ruhigeren Clubcafés, die hier im sogenannten Regenbogenviertel verteilt waren. „Hey, Max, ist ja lang her!" Benno, der Besitzer, grüßte den Polizisten erfreut und schlug ihm freundlich auf die Schulter. Die beiden waren zusammen in die Schule gegangen und hatten sich nach dem Abitur in verschiedene Richtungen entwickelt. „Naja...", lachte der Dunkelhaarige leise und lehnte sich in die kurze Umarmung, die auf melancholische Weise vertraut war. Benno war der erste Mann in seinem Leben gewesen. Doch nach ein paar Monaten hatten beide sich anders orientiert, waren aber Freunde geblieben.
„Wie geht's Joshua?" „Och..." Benno lachte leise und sah Max dann aus belustigten Augen an. „Du kennst ihn. Mal hier mal da." „Und das heißt?" „Wieder auf dem Schiff. Kommt nächste Woche erst wieder." Sie beide lachten kurz. Joshua und Benno waren seit zehn Jahren ein Paar, und doch irgendwie nicht. Aber offenbar kamen die beiden damit sehr gut zurecht.
Max bekam eine riesige heiße Schokolade mit Sahne auf den Tisch gestellt und grinste gerade in Richtung Benno, als ihm ein dunkelblonder Lockenschopf im Eingangsbereich des Cafés auffiel. „Das darf doch nicht wahr sein..." Max sah, wie Leo sich umsah und schließlich in der Mitte zu einem Tisch ging. Ok, wenn er jetzt auf sein Date wartete, würde das wohl echt peinlich werden, wenn Max einfach so rüberging. Der Polizist wusste ja nicht mal, ob Leo ihn wirklich wiedersehen wollte. Seine Oberlippe zwischen die Zähne ziehend, beschloss er, alles auf eine Karte zu setzen.
Er stand auf, nahm sein Getränk mit und setzte sich an den freien Platz vor Leo, der ihn erst bemerkte, als er von der Speisekarte aufsah. „Alle guten Dinge sind drei, sagt man...", begrüßte Max ihn und sah, wie Leos Schokoladenaugen zuerst schmal, dann riesengroß und schließlich erfreut wurden. „Tut mir leid, dass ich in der Disco so schnell wegmusste. Aber die Arbeit hört bei mir leider nicht mit Dienstschluss auf." Verlegen kratzte sich Leo am Hinterkopf, sagte aber nichts, und sofort hatte Max ein schlechtes Gewissen.
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Hot Gay Short Stories
RomanceDies ist eine Sammlung von erotischen schwulen Kurzgeschichten. Mal lustig, mal traurig und auch mal romantisch - und immer mit Happy End. ManxMan - Don't like it, don't read it. Wird laufend aktualisiert. Foto für das Cover von Picsart.