Dies ist eine Sammlung von erotischen schwulen Kurzgeschichten. Mal lustig, mal traurig und auch mal romantisch - und immer mit Happy End.
ManxMan - Don't like it, don't read it.
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Der Satz jagte durch Arthurs Verstand, nur um seine Wirbelsäule langsam herunter zu rieseln und sich in seiner Körpermitte zu sammeln. Zwanzig Jahre... Verdammt, wieso hatten sie nur so viel Zeit vergeudet? Eine kleine Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass sie damals einfach noch nicht bereit gewesen waren. Er vor allem. Die erschütternde Wahrheit hinter seinem Gedankengang traf ihn ebenso hart, wie der Blick, den Jonas ihm zuwarf.
Schluckend betrachtete er das Kondom in seiner Hand und musste dann schmunzeln. Mit einem frechen Grinsen griff er seinen Geldbeutel und holte ein zweites hervor. „Also doch Allzeit bereit, hm?", feixte Jonas und ein erleichtertes Grinsen huschte über seine Lippen. „Ich bin Arzt, schon vergessen?" Schließlich wurde Arthur ernster und suchte den Blick der wunderschönen blaugrauen Augen vor sich.
„Ich habe mich vor ein paar Tagen das letzte Mal getestet, aber die Ergebnisse sind noch nicht da. Ich habe nicht gedacht, dass ich die jetzt brauchen würde..." „Ich bin sauber", nickte Jonas sofort, worauf Arthur ihm einen Finger auf die Lippen legte. „Darum geht es nicht, das weißt du ebenso gut wie ich."
Als Jonas schluckte, küsste er ihn zärtlich und lächelte schließlich schelmisch. „Dein Glück, dass ich Erdbeere mag." Jonas leises Lachen ging in ein heiseres Seufzen über, als Arthur sich auf dessen Schoss setzte und seine Lippen über die pochende Halsschlagader schickte und seinem Freund anschließen dessen Pullover über den Kopf zog. Arthurs eigenes Herz hämmerte in seiner Brust, als wollte es die Rippen durchbrechen.
„Ich habe dich seit damals nie vergessen können", flüsternd, glitt Arthur tiefer und liebkoste das Schlüsselbein seines alten Schulfreundes. „Deine Augen, dein Lächeln... Jo. Du warst es, den ich immer gesucht, aber nie gefunden habe." „Dann...", sanft wurde Arthurs Gesicht angehoben, so dass Jonas' Lippen erneut nah an seinen lagen, „hast du mich aber jetzt endlich gefunden." Die Art, wie Jonas diese Worte an Arthurs Lippen flüsterte, ließ ihn wohlig schaudern. Vergessen war die Kälte draußen. Das Feuer in ihnen ließ ihre Haut glühen.
Langsam, hingebungsvoll und mit der Erfahrung der Jahre, in denen sie sich vermisst hatten, arbeitete sich Arthur den Körper entlang, von dem er seit seiner Jugend fantasierte. Die Muskeln waren reifer und fester geworden, die Haut dunkler mit einem leichten Flaum. Jonas hielt sich nicht zurück. Er ließ Arthur wissen, wo er ihn haben wollte und welche Berührungen ihn um den Verstand brachten. Sie lagen auf einer der Decken, die andere war in Reichweite, falls das Feuer ausgehen würde.
Jonas' Hände streichelten und massierten die Rückenmuskulatur des anderen, die so viel ausgeprägter war als damals, als er sie das erste Mal berührt hatte. Arthurs Verstand drehte sich und war doch seltsam still und fokussierst zugleich. Er wollte sich alles von Jonas einprägen, seinen Geschmack, seine Lustpunkte, sein ganzes Wesen. Er wollte nie wieder vergessen, wie diese Nacht zwischen ihnen gewesen war. Egal, was am nächsten Morgen sein würde.
