🔥 Hot Confessions | 4

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Hot Confessions | 4

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„Jo..." „Hm?" Sein Freund wandte ihm sein Gesicht zu und wartete, dass er weitersprach. „Du weißt, dass ich nicht so denke, oder?" Jonas stieß geräuschvoll die Luft aus. „Ja, natürlich. Tut mir leid, ich habe überreagiert. Ich hätte das nicht sagen sollen. Aber die Ablehnung und Anfeindung ist auch heutzutage immer noch so groß. Da wird man empfindlich."

Arthur dachte an die unzähligen Male, die er im großen, anonymen München in irgendwelchen Gayclubs verkehrt hatte. Auch dort war es hin und wieder zu Zwischenfällen gekommen. Auch hatte er Dates mit Typen aus irgendwelchen Apps gehabt, die alle hinter verschlossenen Türen stattgefunden hatten – aus eben diesen Gründen. Daher sagte er: „Ich weiß, was du meinst." „Das ist lieb, dass du das sagst, aber wenn man es am eigenen Leib erlebt, ist es..." „Nein, Jo, ich weiß wirklich ziemlich genau, was du meinst. Aus persönlichen Erfahrungen."

Der Kopf seines Freundes zuckte in seine Richtung und dessen Augen fixierten ihn. „Arthie... Was zur Hölle willst mir damit sagen?" „Dass... dass ich..." Er rang mit sich, hatte er diese Worte doch noch nie über die Lippen gebracht. Kurz sammelte er sich. „Jo, ich bin auch schwul." Die Augen vor ihm wurden groß, riesengroß. „Arthie, ich weiß nicht, was ich... also..." Arthur hob eine Hand, um seinen Freund zu stoppen.

„Lass mich erklären. Du kennst meine Eltern und ihre homophobe Einstellung." Jonas nickte wissend mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen. „Mir ist klar, dass, wenn sie es erfahren würden, mein Leben, so wie ich es kenne, vorbei sein wird. Keine Familie, keine Praxis, nichts mehr. Natürlich würden einige das alles in Kauf nehmen. Aber ich habe den Sprung nie geschafft. Ich bin einfach zu feige." Arthur vergrub sein Gesicht in seinen Händen und schluchzte auf.

„Hey..." Jonas war näher an ihn herangerückt und legte ihm seinen Arm um die Schultern. „Und, also, konntest du dich denn zumindest etwas entfalten? Hast du ,Erfahrungen'?" Nun musste Arthur lachen. „Also ich bin keine Jungfrau mehr, wenn du das meinst." Schnell wurde er aber wieder ernst. „Aber eine richtige Beziehung war halt nie ein Thema. Es gab da vor ungefähr zehn Jahren mal jemanden. Nachdem ich angedeutet hatte, dass es nie etwas ,Öffentliches' werden kann, war er schneller, als man gucken konnte, auf und davon. Verständlicherweise. Danach habe ich nie wieder jemanden so nah an mich herangelassen."

Arthur schaute zur ramponierten Decke der Hütte, bevor er weitersprach. „Sonst beläuft sich halt alles auf irgendwelchen One-Night-Stands in Münchener Clubs oder Treffen mit Typen, die ich online kennengelernt habe. Und darauf bin ich wahrlich nicht stolz. Auf alles nicht. Ich wünschte, ich wäre mutiger. Aber das bin ich nicht. Daher ist mein Leben eine einzige Lüge." „Ich kann es verstehen, Arthie. Hätte ich deine Eltern... Keine Ahnung, wie mein Leben dann verlaufen wäre. Aber Gott sei Dank war meine Mutter da echt entspannt. Sie hat mich immer unterstützt. Aber wäre mein Vater nicht so früh abgehauen..." Jonas zuckte mit den Schultern. Seinen Vater kannte er nicht. Er hatte ihn und seine Mutter kurz nach der Geburt verlassen und Jonas war ihm daher nie begegnet. Und wollte es auch nicht.

Jonas sah ihn nun durchdringend an. „Weißt du, ich hatte da immer so eine Ahnung. Aber ich habe mich nie getraut zu fragen, weil ich Angst vor der Antwort hatte. Vor allem auch, weil du damals, du weißt schon wann, so energisch darauf bestanden hast, dass das alles nur aus Neugierde passiert sei und nichts zu bedeuten hat."

Natürlich brachte Jonas jetzt diesen einen Morgen vor so vielen Jahren zur Sprache. Aber damit hatte Arthur gerechnet. Sie waren damals nebeneinander in Jonas' Bett eingeschlafen und morgens eng aneinander gekuschelt aufgewacht. Genauer gesagt, hatte Jonas ihn von hinten umarmt und er hatte ganz deutlich dessen Morgenlatte an seinem Hintern gespürt. Irgendwie hatte dann eins zu anderen geführt. Der Restalkohol war sicher nicht unschuldig daran, dass sie sich gegenseitig einen runtergeholt hatten. Und Arthur hinterher am liebsten im Boden versunken wäre.

„Warum hast du Angst vor der Antwort?" Fragend sah er Jonas an. „Naja, wärst du schwul, hättest du an mir offensichtlich kein Interesse. Und wenn du hetero wärst, wärst du ja erst recht unerreichbar für mich..." Arthur stockte der Atem. Am liebsten hätte er seinen Freund darum gebeten, die eben gesagten Worte zu wiederholen. Konnte er kaum fassen, was er gerade gehört hatte. Hatte Jonas etwa auch Gefühle für ihn...?

Verlegen sah Jonas an ihm vorbei, doch Arthur drehte dessen Gesicht wieder zu sich. Im Nachhinein konnte er nicht mehr sagen, wer den ersten Schritt gemacht hatte. Der Moment, wo ihre Lippen aufeinandertrafen, den würde Arthur für immer im Herzen behalten. Jonas' Lippen, sanft und weich. Dessen Zunge, die sich Zugang zu seinem Mund verschaffte und dort mit seiner anfing zu spielen. Dessen eine Hand, die sich in seine Haare krallte und die andere, die sich unter Arthurs Pullover und Shirt schob und die Haut an seinem Rücken streichelte, ihn dabei noch näher an den anderen Mann drückte.

Langsam schob ihm Jonas letztendlich den Pulli und das Shirt über den Kopf. Ehrfürchtig fuhren Hände gefolgt von Lippen über Arthurs Oberkörper. Die sich darauf ausbreitende Gänsehaut rührte nicht der Kälte her.

Jonas beugte sich zu seinem Rucksack, nestelte daran herum und förderte ein Kondom und eine kleine Gleitgeltube zu Tage. Beides legte er Arthur in die Hand, schloss seine darum, als er leise sagte: „Bitte Arthie, ich träume schon seit zwanzig Jahren davon, mich dir hingeben zu können..." Arthur schluckte geräuschvoll, denn der Blick, den Jonas ihm bei diesen Worten zuwarf, war so bittend, so drängend, dass er nur nicken konnte. Traute er seiner Stimme doch gerade nicht.

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