🎅🏻 Santa's Eyes | 4

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Santa's Eyes | 4

Alarmiert von dem erschrockenen Keuchen seines Sohnes, war Adam mit zwei Schritten an der Tür, bereit, sein Kind gegen einen möglichen Einbrecher zu verteidigen

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Alarmiert von dem erschrockenen Keuchen seines Sohnes, war Adam mit zwei Schritten an der Tür, bereit, sein Kind gegen einen möglichen Einbrecher zu verteidigen. Doch in dem Moment, wo er die Ecke umrundete und den Blick auf den Flur richtete, blieb auch er wie angewurzelt stehen. Da stand ein großgewachsener Mann im einem prachtvollen Weihnachtsmann-Kostüm. Zuerst hielt Adam das Ganze für einen üblen Scherz, doch dann musterten ihn warme, grüne Augen. Dieselben Augen...

„Der Weihnachtsmann!", lachte Finn und begann hüpfend im Kreis herumzutollen. „Der Weihnachtsmann kommt mich besuchen! Siehst du, Papa? Mama hat bestimmt gesagt, er soll kommen, weil ich ihr das jeden Abend gesagt hab. Ich hab mir das soooo gewünscht!" Schluckend musste sich Adam am Türrahmen festhalten. Ein feiner Duft eines anregenden Parfums stieg ihm in die Nase und machte ihn, zusammen mit den wunderschönen Augen, die ihn erneut ansahen, regelrecht schwindelig.

„Ich habe es deiner Mama ganz fest versprechen müssen", sagte die weiche, unglaublich sinnliche Stimme, die sich wie ein Echo auf Adams Rücken in Schauern ausbreitete. „Schau mal... Das soll ich dir geben. Zusammen mit dem hier." Der kleine Junge kam mutig vorgelaufen und nahm zwei Pakete mit ehrfürchtig funkelnden Augen entgegen. Adams Kehle fühlte sich plötzlich seltsam trocken an. So trocken, dass er kaum ein Wort hervorbringen konnte.

„Magst du Kekse und Milch? Oder..." Zögerlich sah Finn zwischen dem Essen auf dem Tisch und dem verkleideten Mann hin und her. Dann suchten seine Augen die seines Vaters. An Essen war für den Kleinen jetzt sowieso nicht mehr zu denken. „Ja... Magst du einen Moment reinkommen, Weihnachtsmann?", brachte Adam schließlich hervor, worauf er ein seltsam amüsiertes Funkeln in den grünen Augen fand und den Hauch eines Lächelns unter dem weißen Bart erahnen konnte. „Gern."

Rascheln von Papier war für lange Sekunden das einzige Geräusch im Raum, auch wenn Adam seinen Herzschlag bis in seine Ohren rauschen hörte. Er spürte, wie sich die Verlegenheit wie ein Verräter auf seine Wangen legte. Was musste dieser Mann nur von ihm denken? Aber noch viel eher interessierte ihn, warum er hier war. Was wollte er hier? War er wirklich nur hier, um seinem Sohn ein Geschenk zu bringen? Was, wenn er ein perverser Eindringling war, der...

„Papa! Guck mal! Das ist Iron Man. Der kann sogar reden! Das ist der Beste! Viel besser als der von Sören!" Sprachlos starrte Adam auf das kleine, rot-goldene Spielzeug, das er seit Wochen versucht hatte, irgendwie zu bekommen. Und da war es, in den Händen seines Kindes, das sein Glück kaum fassen konnte. Er spürte, wie seine Augen feucht wurden und sein ganzer Körper leicht zitterte, als er sich zu dem Mann in dem roten Mantel umdrehte.

„Danke...", schaffte er mühsam hervorzubringen und versuchte gar nicht erst, die gesamte Bandbreite dessen zu verbergen, was gerade in ihm vorging. Und als Finn das nächste Geschenk auspackte, schaffte Adam es nicht länger, die Träne zurückzuhalten, die sich aus seinem Augenwinkel löste. Ein kleiner Bär mit goldenen Flügeln und einem weißen Shirt. Darauf ein Spruch. Ein Engel wacht über dich.

„Ist der von Mama?" Als der Weihnachtsmann in die Knie ging und nickte, musste Adam sich kurz abwenden. Er wischte sich unauffällig die Tränen weg, atmete tief durch und spürte, wie seine Lippen zitterten, als er sich erneut bedankte. „Jeder verdient in dieser Zeit ein kleines Wunder", schmunzelt der junge Mann unter der Maskerade und zwinkert Adam liebevoll zu.

„Magst du... mitessen?", wagt Adam leise in Richtung des Verkleideten zu flüstern, als dieser sich wieder erhob und neben ihn stellte. Ihre Augen fanden sich erneut, worauf der andere Mann geheimnisvoll lächelte. „Das würde ich sehr gern." „Papa, kann der Weihnachtsmann mich ins Bett bringen? Der Bär will kuscheln und Iron Man ist auch müde..."

Dass dem Kleinen die Augen, trotz Aufregung, immer wieder zufielen, übergingen die beiden Erwachsenen mit einem wissenden Schmunzeln. Adam wollte gerade abwinken, damit er sein Wunder nicht noch mehr belastete, doch wieder kam der Maskierte ihm zuvor. „Dann geh dir schnell die Zähne putzen. Ich muss bald zu den nächsten Kindern, Finn." Sofort rannte der kleine Wirbelwind ins Bad und kam nach genau drei Minuten wieder heraus, um seinen Schlafanzug überzuziehen. Adam wagte es kaum zu atmen, aus Angst, er würde aus diesem Traum aufschrecken und alles wäre vorbei.

Gemeinsam sahen der Weihnachtsmann und Finn noch nach dem Stern der Mutter und wünschten ihr eine gute Nacht. Dann kletterte der Kleine ins Bett, lächelte dem Mann in rot mit seinem neuen Teddy und der Figur im Arm zu und flüstert, schon fast weggedämmert, dass das der tollste Tag seines Lebens gewesen war. Er nuschelt noch ein kleines „Gute Nacht" und dann war er eingeschlafen. Der Weihnachtsmann streichelte ihm sanft über die Hand, stellte ihm noch einen kleinen Schokonikolaus auf den Nachttisch und trat dann zu Adam, der sich regelrecht aus dem Anblick herausreißen musste.

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