5. Kapitel

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Der heißeste Teil des Tages begann. Die Löwen zogen sich zurück in den Schatten des Berges um zu schlafen. Trotz der Hitze lagen sie übereinander. Jeder berührte jeden.

Den Hyänen machte die Hitze anscheinend nicht so viel aus. Als Tao sich hechelnd in den Schatten zurückgezogen hatte kamen sie angesprungen und umkreisten schnüffelnd den Kadaver. Es war kaum etwas übrig aber die Hyänen fanden trotzdem etwas zum Fressen. Ihre hohen, kichernden Laute schmerzten in meinen Ohren und die Löwen knurrten als sie die Raubtiere sahen.

Tao stand auf und lief auf sie zu um sie zu vertreiben, aber die Hyänen sprangen knapp außerhalb seiner Reichweite umher und fiepten. Nachdem Tao einmal gebrüllt hatte zog er sich wieder zurück in den Schatten. Die Hyänen fraßen weiter. Sie würden nicht aufgeben und eigentlich war es der Kadaver nicht wert dass man sich so anstrengte.

Ich seufzte und beobachtete wie zwei junge Männchen mit dem Schweif des Gnus spielten. Junge waren keine zu sehen. Kein Wunder. Keine Hyäne wäre so dumm und würde ihre Jungen in die Nähe einer Löwenfamilie bringen. Es war schon erstaunlich dass sie sich so nah an uns heran wagten. Ich fragte mich ob es weiter draußen kein Futter gab.Die Hyänen waren zu fünft. Alle fraßen gleichzeitig und ich konnte keine klare Rangordnung erkennen. Aber es schien als seien die zwei Jungen Männchen die Rangniedrigsten denn ich sah üble Verletzungen in ihrem Fell und die anderen schnappen häufig nach ihnen. Auch die anderen Hyänen hatten Verletzungen mit denen ein Löwe kaum Überlebenschancen hätte. Einer Hyäne fehlte der Schwanz und eine andere hatte an einer Pfote nur zwei Zehen. Normalerweise war in der Savanne schon die kleinste Verletzung tödlich. Eine geprellte Schulter oder einer gebrochene Rippe hinderte einen am Jagen und damit verhungerte man elendig. Selbst kleinste Kratzer konnten sich blitzschnell entzünden und einen schmerzhaften Tod verursachen. Das die Hyänen mit solchen Verletzungen noch immer so unbekümmert umhersprangen, vergrößerte meinen Respekt vor den Tieren.

Ich mochte Hyänen. Natürlich nicht so wie Löwen aber ich fand es waren faszinierende Tiere. Sie konnten genauso gut jagen wie ein Rudel Löwen oder Geparden von einer erlegten Beute vertreiben. Ihre Laute waren komplex und ich wünschte ich könnte sie verstehen. Sie hatten so eine komplexe Hierarchie und so viele Regeln dass ich sie nur im Ansatz begreifen konnte. Es schien fast als würden sie lächeln, mit ihren dunklen Schnauzen und dem geöffnetem Maul. Auch nachdem der Kadaver restlos abgefressen war tollten sie umher und jagten hinter den Geiern her die ebenfalls an den Gnukadaver wollten, ungeachtet des Löwenrudels das im Schatten döste.

Dann stieß eine Hyäne mit dunklem Fell und einem fehlendem Ohr ein durchdringendes Kreischen aus und die Tiere stoben davon. Ihr fiepen und Jaulen war noch deutlich zu hören.

Ich stand auf und suchte nach dem Grund für ihr plötzliches Verschwinden. In einiger Entfernung erscheinen die Umrisse von zwei Löwen. Kosar und Keon, die von ihrer Patrouille zurückkamen. Als sie das Gerippe sahen knurrten sie, aber an ihren Schnauzen klebte getrocknetes Blut und ich nahm an dass sie einen wilden Hasen oder ein anderes kleines Tier gefangen hatten.

Die anderen standen auf um sie zu begrüßen. Es war merklich kühler geworden und Inkani und Anori sprangen herum und kämpften spielerisch. Shelva und Vern lagen noch immer im Schatten und säugten die Jungen. Jekan, Rhodon und Kosar leckten sich gegenseitig über das Fell und die anderen Löwinnen liefen umher.

Ich saß weiter im Schatten und beobachtete wie die Schatten langsam immer länger und dunkler wurden. Es hatte etwas hypnotisches, wie die Gräser sich im sanften Wind wiegten und die Sonne die Spitzen hellgolden aufleuchten ließ, als sie langsam zum Horizont hinabsank und immer dunkler wurde. Die sanften Geräusche der Savanne und der Dschungels wehten vorbei. Inkani legte sich neben mich und legte eine Pfote mit ausgefahrenen Krallen auf mein Bein. Die scharfen Spitzen bohrten sich in meine Haut, durchstießen sie aber nicht. Lächeln fing ich an sie hinter den Ohren und an ihrem Hals zu kraulen. Genießerisch legte sie den Kopf in den Nacken und stieß einen kehligen Laut aus.

Anori und Shelva legten sich kurze Zeit neben mich und kniffen die Augen zusammen als die Sonne sich blutrot verfärbte und ihre letzten Strahlen wie ein Leuchtfeuer über die Savanne schickte. Blass Orangene Streifen zogen sich über den Horizont und über die Wolken legte sich ein rosafarbener Schimmer bevor die Sonne in all ihrer Pracht verschwand und sämtliche Farben mit sich nahm.

Vern gähnte und leckte sich über die Schnauze. Ihr Fell war so dunkel dass ich kaum mehr als ihren Umriss erkennen konnte. Inkani stand auf, streckte sich und tappte dann davon. Auch ich stand auf und suchte den Weg zurück zu den Felsen um hoch zu klettern. Ich wollte nicht hier mitten auf der Savanne schlafen wo ich jederzeit von einer Herde Elefanten bedroht werden konnte die häufig hier auftauchten und aufgrund ihrer Größe keinerlei Angst vor Löwen hatten. Egal wie groß das Rudel war. Außerdem fand ich es nicht besonders toll auf zu wachen und eine Heuschrecke auf mir drauf zu entdecken.

Vorsichtig und auf Zehenspitzen schlich ich auf die dunkle Siluette des Berges zu, darauf bedacht auf niemanden drauf zu treten. Einige der Löwen folgte mir, andere blieben liegen. Die Augen der Raubkatzen leuchteten in einem geisterhaften silbernen Licht und markierten einen Ort wo ein Löwe lag oder saß. Warmes Fell strich über meine Haut und legte meine Hand auf den Rücken der Löwin. In der Dunkelheit konnte ich nicht erkennen wer es war, aber ich vermutete Shelva, ihr Fell war etwas länger als das der anderen.

Die Höhle war wunderbar kühl und ich lehnte mich an den Rücken von Shelva. Dunkle Siluetten bewegten sich in der Höhle. Der Mond stand noch hinter dem Berg aber seine Strahlen tauchten den Felsen vor der Höhle in ein sanftes silbernes Licht.

Eine raue Zunge leckte über meinen Arm und eine Pfote legte sich auf meinen Bauch. Geistesabwesend strich ich über das weiche Fell der Löwin.

Müdigkeit übermannte mich. Die Welt verschwamm zu konturlosen Schatten als sich meine Augen immer weiter schlossen. Die sanften Atemgeräusche der Löwen um mich herum waren das letzte was ich hörte bevor ich langsam einschlief...

Ein gewaltiges, schmerzerfülltes Brüllen riss mich aus meinem Schlaf.
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Gott wäre das fies wenn ich morgen nichts updaten würde ^^
Ich werds machen.
Villeicht.
Mal sehen ob ich Zeit hab.
Zwischen dem packen und so.

Leider habe ich überhaupt keinen Plan wie es danach weitergehen soll. Entweder mir kommt in den Ferien eine Erleuchtung oder das Buch wird stillgelegt.
Aber sicher nicht für immer.

Für Vorschläge bin ich immer offen.

Nerven euch diese ewig langen Beschreibungen von Sonnenunter- und Aufgängen eigentlich nicht?

Aber sonst wäre das Kapi mega kurz.

Und ich werde Jekans Name ändern. Er ist so...unafrikanisch...und blöd.
Vorschläge?
Momentan tediere ich zu Tao.

Viel Spaß noch.

-Fettgedrucktes ende-

Ach ja, eins noch, wusstet ihr das Hyänen zu den Katzenartigen, Felidae, gehören?

So jetzt schweigt das Fettgedruckte wirklich.

Rote Sonne Die Löwen von AkanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt