15. Kapitel

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Angst durchfuhr mich, es war das gleiche Stechen wie auch die Schmerzen in meinem Kopf aber Schmerzen waren Schmerzen und die Fremden brachten Schmerzen.
Shelva neben mir grollte leise und tief. Der Laut kam leise und durchdringend aus ihrer Kehle. Ich sah aus dem Augenwinkel ihre Muskeln sich anspannten, das Fell sich aufrichtete und ihre Krallen sich aus den Pfoten in den schlammigen Grund des Flusses gruben.
Naruna senkte bloß den Kopf wie ein Büffel der Angriff ihre Pupillen waren winzige kleine Punkte.
Die Siluette des Fremden teilte sich. Mehr Löwen tauchten auf. Sie schätzen sich aus dem Staub und dem undeutliche Flimmern als das einzige was man scharf erkennen konnte.
Ich konnte sie nicht zählen. Er waren mehr als zwei. Ich konnte sie nicht zählen, denn der Schmerz biss sich in meine Augen und meinen Kopf wenn ich versuchte genaueres in den zuckenden und Flimmern den Bewegungen der Hitze zu erkennen und mein Kopf weigerte sich etwas anderes zu denken als nein. Die fremden. Gefahr.
Aber ich musste mich zusammenreißen. Ich hatte keine andere Wahl als mich zusammen zu reißen.
Ich schlug mir das brackige Wasser ins Gesicht und der Dreck brannte in meinen Augen. Aber es war nichts im Vergleich zu der Angst die sich brennend wie ein Savannenbrand in meinem Körper ausbreitete.
Das lauwarme Wasser schreckte meinen müden Körper kaum auf.
Shelvas Grollen tat es.
Ich blickte auf. Sie hatte sich aufgerichtet, ihre Schultern waren angespannt, ihre Ohren nach vorne gerichtet und ihr Schwanz peitschte hin und her. Auf einmal sah sie viel größer aus. Ihre Ohrenspitzen waren Orange gefärbt.
Ich blickte zur Sonne. Sie hatte sich den Horizont genähert und war von strahlend und unansehbar hell zu dunkel gelb gegangen. Bald würde sie der Nacht platzmachen und hinter dem Horizont verschwinden.
Ein weiter Stich der Angst grub sich in meinen Magen. Die Nacht kam schnell in der Savanne. Und dann würde ich nur noch hilfloser sein.
Naruna neben mir Trank hastig ein paar Schlucke, ihre Schwanzspitze zuckte hin und her.
Shelva Grollen ein zweites Mal und sah nach hinten.
Ich erhob mich. Mein Gleichgewichtssinn brauchte eine Sekunde dann schwankte ich nicht mehr. Shelva lief los. Ihr Schweif peitschte gegen mein Bein, auch fing an zu gehen. Der getrocknete Schlamm bohrte sich in meine Fußsohlen. Manchmal, wenn er noch weich und nicht festgebacken von der Sonne war sank ich halb ein und der Wärme Schlamm Schmatzer wenn ich meinen Fuß löste.
Die Schatten waren größer geworden.
Das Rudel war nervös und aufgeschreckt. Nura und Same hatten sich zwischen die Beine von Anori verkrochen die starr wie eine Statue unter dem Baum stand, mit den Augen auf dem Horizont fixiert, der sich langsam aus dem nachlassenden Flimmern hervorschob.
Kosar und Tao trottete hin und her, den Blick ebenfalls Gen Fluss gerichtet.
Shelva fing an zu traben, Naruna blieb bei mir.
Die braune Löwin trat direkt auf ihre Jungen zu, die Maunzend auf sie zukommen und bei ihr Schutz suchten.
Inkani kam auf mich zu und lief einmal um mich herum. Naruna ignorierte sie und stellte sich zu Tau der leise grollte. Seine Schnauze kräuselte sich und auch Kosar öffnete das Maul sodass man seine beeindruckenden Reiszähne sehen konnte, so lange wie mein Finger.
Er hob den Schweif, reckte den Kopf in die Höhe und ein Donner des Brüllen kam aus seiner Kehle das über die Savanne rollte, Wut und Angriffslust spielten daraus. Tao fiel mir ein und ihre Stimmen erfüllten den letzen Winkel der Ebene.
Es war ohrenbetäubend laut. Ich musste mir die Ohren zuhalten doch noch immer könnte ich ihre unmissverständliche Warnung an die Fremden laut und deutlich hören.
Dann verstummten sie.
Von den Fremden kam keine Antwort, aber sie waren stehen geblieben. Ich konnte die Schemen und Siluetten sehen wie sie still standen und abwägen.
Ich sammelte meinen Bogen und meinen Köcher ein. Die wenigen Pfeile die mir noch geblieben waren schönen kläglich im Vergleich zu den Pranken die Tau in den Boden grub.
Die Sonne neigte sich immer mehr dem Horizont zu. Man könnte fast schon sehen wie sie über den Horizont wanderte. Alles wurde erst orange, dann blutrot.
Nura und Same maunzten ängstlich. Sie spürten, dass etwas nicht stimmte. Shelva wechselte dazwischen hin und her, ihnen mit den Zunge übers Fell zu bürsten und sie zu ignorieren um hin und her zu wandern.
Natürlich machte sie sich Sorgen um ihre Jungen.
In der Nacht als die Fremden zum ersten Mal angegriffen hatten, war alles zu schnell gegangen als dass ich darüber hatte nachdenken können, aber wenn das Revier und damit das Rudel den Fremden zufallen würde, würden sie getötet werden, genauso wie ich vermutlich auch.
Nura und Same waren Nachwuchs der für die Fremden nur eine Last war. Außerdem war er Nachwuchs von Fremden und nicht ihr eigener, damit bedanken ihnen ihre Instinkte sie zu töten.
Und ich war kein Löwe. Mehr eine Last für das Rudel und etwas unbekanntes für die Fremden. Und was unbekannt war und wehrlos, wurde getötet.
Ich sah nach hinten. Der Himmel war dunkelblau, Ferienzelt schimmerten bereits Sterne. Aber ich konnte mich nicht darüber freuen. Nicht diesmal. Wir alle wussten, konnten spüren, dass die Fremden angreifen würden.
Die anderen waren angespannt, aber entschlossen.
Am liebsten wäre ich weggerannt. Niedergeschlagen müsste ich mir das eingestehen. Ich war wirklich kein Löwe, wenn ich nicht einmal bereit war mein eigenes Revier und Rudel gegen Fremde zu verteidigen. 
Ich lauschte ob Geräusche von Fluss herdrangen, aber meine Ohren waren nicht fein genug. Also sah ich zu Inkani, ob sie etwas bemerkte, aber ihr Ausdruck war nichtssagend. Ich versuchte mich zu beruhigen. Das Verhalten der Anderen würde sich ändern, wenn die Fremden kämen.
Die Minuten strichen zäh dahin.
Das einzige was passierte, war dass Naruna sich mit Nura und Same vom Rudel entfernte. Ich folgte ihnen. Auch wenn sie nicht die Mutter der Jungen war und ich ihr nicht so nah wie Shelva war, so würde sie uns dennoch beschützen. Weiter entfernt vom Rudel waren wir sicherer, wenn auch noch lange nicht in Sicherheit.
Der Mond begann zu steigen. Nura und Same maunzten nur noch leise und kläglich und kauerten sich ins Gras. Naruna grollte hin und wieder leise. Ihr silbernes Fell leuchtete leicht aus der Dunkelheit hervor. Ich konnte ihre angespannten Muskeln erkennen.
Der Wind drehte. Sofort hielt sie ihre Nase in den Luftzug und öffnete das Maul in der Hoffnung etwas wahrnehmen zu können. Ich umklammerte meinen Bogen stärke, Nura und Same erstarrten.
Nichts.
Naruna schnaufte leise. Dann grollte sie kehlig und nahm ihr auf und abschreiten wieder auf.
Wieder drehte der Wind. Wieder nichts.
Der Mond stieg höher. Sein silberner Schein beleuchtete die Grasspitzen die sich in sanften Wellen bewegten. Es sah ganz anders aus als zuvor. Das Sonnenlicht brachte die ganze Trockenheit des Winters hervor, der alles verdrusten ließ was nicht stark und ausdauernd genug war. Aber der Mond nahm den Dingen ihre Härte. Sein kühles Licht, dass an Wasser erinnerte, ließ mich beinahe vergessen, dass jeder dieser Halme sich an sein Leben klammerte und unter ihren Spitzen die Erde rissig und gebrochen von der Hitze war.
Wieder drehte der Wind.
Ein Brüllen ertönte.
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Sorry bin noch am Leben, versprochen >.<

Rote Sonne Die Löwen von AkanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt