1. Kapitel

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Schatten lag auf dem hinteren teil der Plateaus und meine bloßen Füße begannen unangenehn zu kribbeln als ich auf den Dunklen Teil des Felsens trat.
Kosar lag ganz hinten in der Höhle, seine Augen glühten in einem dunklen Gelbton und sein gewaltiger schwarzer Umriss war das einzige was ich erkennen konnte. Keon saß am Eingang und beobachtete mit zusammengekniffenen Augen die Jungen von diesem Jahr die sich rauften. Akono kam auf mich zu und rieb sich an meinem Bein. Der Junglöwe reichte mir bis zum Bauchnabel und würde später ein gewaltiger Löwe werden. Genau wie sein Vater Tao, der sich im Schatten neben Vern und Shelva hingelegt hatte. Die drei Löwen bildeten einen Haufen aus goldenem Fell und schwarzen Tatzen. Ich rubbelte Akono über den Kopf und er fing nach meinen Armen zu schlagen. Obwohl er erst ein Jahr als war, hatte er schon deutlich mehr Kraft als ich und könnte mich problemlos umwerfen. Ich knurrte und verpasste ihm einen Schlag auf die Ohren. Er umfasste mein Bein mit seinen Pfoten und zog daran. So aus dem Gleichgewicht gebracht fiel ich auf ihn und wir wälzten uns auf dem kalten Höhlenboden. Ich verbiss mich in seinem Ohr er er hatte mein Bein im Maul. Akono drückte mich zu Boden und ich erschlaffte um ihm zu zeigen dass gewonnen hatte. Er fing an mich abzuschlecken. Seine raue Zunge hinterlies Speichelspuren auf meinem Bauch. Ich schlug nach seinem Bein.
Ein Knurren lies und innehalten. Keon trottete auf und zu und wir senkten den Kopf. Sein Schwanz peitschte hin und her als er an und vorbei ging. Inkani stand auf einmal neben mir. Sie leckte mir die Hand. "Es wird eine Jagt geben" meinte sie und ihr Schweif zuckte. Wie zur Bestätigung knurrte mein Magen. Seit fünf Tagen hatten wir nichts erlegt, heute mussten wir Jagen gehen oder wir würden zu schwach werden um zu töten und würden sterben. Der ewige Kreislauf und die schmale Wanderung zwischen Leben und tod.  Eine Jagt kostete viel Kraft, doch wartete man zu lange, war man zu schwach. Man musste sich dazwischen entscheiden, Jagen zu gehen und zu riskieren nach ein paar erfolgslosen Versuchen zu verhungern, oder man wartete und konnte länger überleben, nur um dann ebenfalls zu schwach zu sein, um Jagen zu können. Niemand konnte einem sgane, ob die Beute morgen noch da war, oder nicht. Ich tastete nach dem Messer dass in harten Leder gewickelt an meiner Hüfte hing. Da die kümmerlichen Krallen die ich hatte nicht einmal durch das faserige Graß dass überall in der Savanne wuchs drangen und meine Zähne keine Haut durchdringen konnten, brauchte ich etwas anderes um bei der Jagt behilflich zu sein. Auf das Messer war ich erst gekommen als ich auf einen Scharfen Stein getreten war und die Wunde erschreckend hefig angefangen hatte zu bluten. Ich besaß auch einen Bogen, den ich eines Tages in Wald gefunden hatte, doch er war sehr unhandlich und ich nahm ihn selten mit auf die Jagt da auch nicht besonders gut damit umgehen konnte. Ich hatte ihn neben einigen Pfeilen im Dschungel gefunden. Aus einem Loch im Stamm einer Baumes der in der nähe stand, hatten noch mehr Pfeile geragt. Es hatte nicht lange gebraucht um herauszufinden wie der Bogen funktionierte, doch ich war schlecht im zielen und zu ungeschickt um die Waffe richtig einzusetzten. Kosar war aufgestanden und trat aus der Höhle. Trotzt seiner massigen Statur bewegte er sich vollkommen lautlos. Nun erhob sich auch Tao und Shelva fauchte verärgert als sie von von seinem Rücken auf den harten Steinboden fiel. Ihr Schwanz peitschte umher und traf Vern. Sie knurrte und schlug nach Shelva. Sie erhob sich und spannte die Muskeln an um sich auf Vern zu stürzen, doch Tao warf sich zwischen die beiden und seine Kiefer krachten aufeinander als er nach den Löwinnen schnappte. Fauchend wichen sie vor ihm zurück, hörten aber auf sich anzuknurren und zu schlagen. Der Hunger machte sie alle reizbar. Schnell konnte die Stimmung umschlagen, und aus einem gemeinsamen Schläfchen konnte ebensogut ein Kampf werden. Es wurde dringend Fleisch benötigt.
Kosar brüllte und aus der kleinen Höhle die sich dicht an die haupthöhle schmiegte, kamen die restlichen Löwen der Rudels. Die Treiberinnen sammelten sich neben Kosar. Ich stellte mich zu ihnen. Die Jungen von diesem Jahr würden zurückbleiben da sie bei Jagt nicht helfen konnten und uns nur aufhalten würden. Normalerweise wagten sich andere Raubkatzen nicht auf diesen Felsen, doch es kam schon mal vor dass ein unvorsichtiges Junges den Felsen hinabstürtzte oder Adler angriffen. Tao setzte sich neben mich. Akono sprang auf mich zu doch ein warndender Blick von Tao genügte und er blieb einige Schwanzlänger vor mir stehen.  Je älter die Junglöwen wurden dessto feindseliger wurden die ausgewachsenen ihnen Gegenüber. Tao legte sich neben mich und ich stieg vorsichtig auf seinen Rücken. Da ich nicht mit dem Rudel mithalten konnte wenn es auf die riesigen Büffel- und Antilopenherden zulief, musste jemand mich tragen. Und da ich die Löwinnen zu sehr behindern würde, mussten es entweder Kosar, Keon oder Tao sein. Kosar und Keon mochten mich allerdings nicht wirklich. Ich vergrub meine Finger in Taos dichter Mähne und atmete den wunderbaren Geruch des Löwen ein. Er roch nach Schweiß und nach dem kalten Höhlenboden auf dem er die Nacht verbracht hatte. Und nach Shelva und Vern. Nach Vorfreude und Hunger. Ich liebte die Löwen. Ich liebe die wunderbare Art wie sie sicht bewegten, so lautlos und elegant. Ich liebte ihre rauen Zungen die so weich sein konnten und ihre Pfoten die sich um mich schlungen. Ich liebte ihre Augen die niemals logen und die in nacht wie herabgefallene Sterne leuchteten. Ich liebte ihre Muskeln die sich unter dem weichen Fell bewegten und stark genug waren einen Büffel zu reißen. Ich liebte ihren leisen Ahtem neben mir wenn ich bei ihnen einschlief. Ich liebte sie und alles was sie taten.
Tao erhob sich und ich schmiegte mich an ihn, vergrub meinen Kopf in seiner Mähne und schlang die Beine um seinen Bauch. Es drehte vorsichtig seinen Kopf, dass ich nicht herunterfiel und leckte über meine Hand, den einzigen Teil meines Körpers den er erreichen konnte. Sanft strich ich über seine Flanke und konnte das leise Brummen das in seiner Kehle rumorte unter meinen Fingern spüren. Ebenso wie die Rippen die sich deutlich unter dem Fell abteichneten. Erschrocken zog ich die Hand zurück. Wie lange war es her seit er gefressen hatte? Es war nicht normal dass man die Knochen eines ausgewachsenen Löwen so einfach fühlen konntem. Tao musste sein mehr als sieben Tagen nichts gegessen haben. Kosar strich an uns vorbei und Tao folgte ihm. Als die schroffen Felsen in sicht kamen spannte ich mich an und krümmte den Rücken um Tao so wenig wie möglich zu behindern. Es war ein unglaubliches Gefühl auf dem Rücken eines Löwen zu sitzen während er von einem Felsen zum anderen sprang. Um nichts in der Welt hätte ich diesen Moment weggegeben. Ich ruckte nach vorne als Tao aufkam und meine Zähne schlugen aufeinander.
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Das wars erstmal. Über tausend Wörter. Das schreiben macht riesigen Spaß, vermutlich werde ich doch deutlich häufiger uploaden als gedacht.
Das erste Kapitel ist noch nicht zu ende. Die Hierachie ist jetzt am Ende
Und wenn Löwen spielen wirkt es meist wie eine wilde Rauferei. Desshalb dass mit Akono. Auch Liebkosungen sehen anders aus. Es sind Lecken, sanftes beißes, sich reiben und verschiedene Körperteile zu zeigen. Wie Bauch oder Kehle.

Rote Sonne Die Löwen von AkanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt