3. Kapitel

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Diesmal war es Keon der mich trug. Er ließ sich neben mir nieder und leckte über mein Knie. Vorsichtig schwang ich ein Bein über seinen Rücken. Es war etwas anderes als von Tao getragen zu werden. Keons Schritte waren aushohlender und kraftvoller. Ich krallte mich in seine Mähne um nicht hinunterzufallen. Die Sonne stand schon weit unten am Horizont. Ich konnte den Abend schon in der Luft spüren. Die Hitze der Sonne wich einer angenehmen Wärme und der Wind spielte mit meinen Haaren. Es roch frischer. Vögel fingen an aus dem Dschungel zum Horizont zu fliegen. In der quälenden Hitze des Mittags zu Fliegen wagten sie nicht. Wolkenfetzen zogen über den Himmel. Dir Grillen zirpen unaufhöhrlich. Sanfter Wind brachte Gerüche vom Dschungel. Es roch nach Früchten und den Tieren.die im Dschungel lebten. Nach .Blüten und nach vermoderndem.Holz. Der Geruch nach nasser Erde überlagerte alles. Ich lehte den Kopf in den Nacken und sah in das unendliche Blau. Die Wolken wirkten so nahe dass ich die Hand austreckte um sie zu berühren, doch alles was ich fühlte war der Wind der sanf um meinen Arm strich.
Dann konnte ich den Berg sehen. Der gewaltige Felsen ragte wie ein Zahn aus der Savanne. Vögel flogen als Punkte um seine Spitze. Rechts und links wurde er von Dschungel umschlossen. Ich konnte den Felshaufen erkennen. Die rot-braunen Felsen lagen fast Versteckt am Rande des Dschungels. Kosar lief schneller. Shelva lief an Keons Seite, ihre Ohren zuckten.
Als wir den Felshaufen erreichten, fingen Shelva, Vern und Naruna an, leise zu rufen um den Jungen zu zeigen dass sie wieder da waren.
Juna, Monok und Same liefen aus der Höhle. Sie waren erschreckend dünn. Die Rippen stachen unter ihrem Fell hervor und in ihren Augen lag ein seltsamer Glanz. Ihr Fell war schmutzig und sie liefen unsicher und wackelig. Nura Nura kam nicht. Shelva lief umher und rief immer wieder doch die kleine Löwin blieb verschwunden. Naruna und Vern legten sich hin um ihre Jungen zu säugen. Kosar, Tao und Keon legten sich in den Schatten der großen Höhle. Inkani suchte ebenfalls nach Nura. Ich lief zur südlichen Kralle um nach zu sehen ob sie dort hochgeklettert war. Alles was ich fand waren ein paar Federn.
Die Sonne färbte sich rot und verschwand hinter dem Horizont. Der Mond leuchtete Silbern zwischen den unzähligen Sternen am schwarzen Nachthimmel.
Shelva suchte noch immer. Ich legte mich neben Inkani und strich über ihr weiches Fell. Nura würde nicht wieder kommen. Entweder wanderte er dort draußen umher, oder er war tot. Jedes Jahr starben Junge. Jedes Jahr war es hart und ich bemühte mich keine allzu tiefe Beziehung zu den kleinen zu entwickeln. Kaum die Hälfte überlebte meistens und in den letzten Jahren hatten nur Akono und Fayi überlebt. Und diesesmal fühlte ich mich besonders schuldig. Wenn ich nicht auf den Baum geklettert wäre, würde Nura vielleicht noch hier sein. Fayi legte mir ohre Pfoten auf die Seite und presste ihre Schnauze in meine Armbeuge. Sie schloss die Augen als ich anfing mit meinem Finger kleine Kreise in ihn Fell zu zeichnen. Shelva kam in die Höhle. Sie legte sich zu Vern als ob nichts geschehen wäre. Löwen trauerten nicht. Es war nicht ihre Art. Was geschehen war konnte man nicht ändern. Ich seuftzte und lehnte mich an Kindschas Rücken. Der Mond ließ die Ränder der Höhle silbern aufleuchten. Sanfte Atemgeräusche erfüllten die Luft. Vor der Höhle war es still. Nicht einmal die Grillen waren zu hören.
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Sorry das es so kurz ist. Mittlerweile habe ich aber auch keine Ahnung mehr wie es weitergehen soll. Ideen?

Rote Sonne Die Löwen von AkanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt