7. Kapitel

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Meine Bewegungen wurden immer mechanischer. Ausdruckslos wusch ich das Blit aus Verns Fell. Die Hitze machte sich nun auch im Dschungel breit. All die Tiere die normalerweise überall im Dschungel zu hören waren, hatten sich tiefer in das Grün zurückgezogen. Es erschien mir so leer, ohne die leisen, kreischenden Rufe der Affen und die Frösche und Insekten die um den kleinen Bach sonst immer zu finden waren. Ein Schauer überlief mich. Es war zwar immer noch mehr oder weniger kühl, doch es hatte sich deutlich erwärmt und die feuchte Luft des Dschungels lastete schwer auf meinen Schultern. Kleine Tropfen legten sich überall auf meiner bloßen Haut ab. Ich schüttelte mich einmal, meine Haare lagen mir schwer und kratzig im Nacken. Kleine Tropfen blieben mir in den Wimpern hängen und reflektierten das Licht. Als Folge tanzten bunte, verschwommene Punkte vor meinen Augen und ich musste ständig blinzeln.
Verns Schweif schlug unruhig hin und her. Sie fuhr immer wieder ihre Krallen aus ind ihre Schultern hoben sich als sie die Muskeln anspannte. Als ich kurz neues Wasser über ihre Schnauze tröpfeln ließ, drehte sie sich ruckartig zur Ebene und dem Bern hin um. Der Dschungel verbarg aber die anderen vor ihren Blicken und sie knurrte unwillig.
Naruna lag auf der Anderen Seite des Baches, ihr silbriges Fell spannte sich ein wenig über ihre Rippen. Ihr Maul war beinahe vollkommen schwarz im Zwielicht des Dschungels. Hin und wieder trank sie ein wenig.
Vern schüttelte unwillig den Kopf als ich mich ihr wieder näherte. Sie hatte genug. Ich trank wieder. Ich war mir nicht sicher ob das gut war. An manchen Tagen trank ich beinahe gar nichts, jetzt hatte ih das Gefühl nur noch am trinken zu sein. Trotzdem kehrte der Durst immer wieder, gleich einer Fliege. Egal wie sehr man es versuchte, erwischen konnte man sie nicht.
Ruckartig sah Vern auf. Ihre Lefzen hoben sich kurz, dann drehte sie sich weg. Ich tastete nach meinem Köcher. Mein Bogen lag wer weiß wo rum. Meine Pfeile ebenfalls. Ich spitze die Ohren und versuchte herauszufinden was es gewesen war, was in Vern eine derartige Reaktion hervorgelockt hatte. Nichts.
Vorsichtig stand ich auf. Kein Laut war zu höhren, als ich durh die üppige Vegetation des Waldbodens schlich. Am Waldrand hielt ich inne. Die überwältigende Hitze nahm ich kaum noch war. Ich war auf anderes konzentriert. Die Hitze ließ die Luft flimmern und stach mir in die Augen, so konnte ich kaum etwas erkennen. Ein nerviges Summen kratzte an meinen Nerven, sonst war es still. Meine Sinne waren so dermaßen nutzlos. Während die Anderen eine Hyäne bereits rochen, wenn ich sie noch nicht einmal sehen konnte, fiel es mir bei dieser Hitze schon schwer zu atmen. Die Luft ließ sich kaum bewegen und ich musste durh den Mund atmen. Mir eurde schwindelig. Ich zog mich ein wenig zurück in den Dschungel und lehnte mich an einen Baum. Der Stamm war zehn mal so breit wie ich selbst. Darauf bedacht kein Geräusch zu machen, zog ich mein Messer. Eigentlich konnte es keine Gefahr sein, auf die Fremden hätte Vern anders reagiert und kein vernünftiges Lebewesen würde sich bei dieser Hitze aus seinem Loch wagen. Vorsicht war dennoch eine der ersten Sachen die ich gelernt hatte.
Leise Geräusche drangen an mekn Ohr. Rufen, knurren. Ein leises Fauchen und Rufe. Rufe. Ein tiefes, grollendes Rufen. Das konnte nur eins bedeuten.
"Kosar!"
Ich stürzte nach vorne. Tränen schossen mir in die Augen. Endlich. Endlich war unser Rudel wieder komplett.
Dann brah ich ab. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hùpfte ich auf einem Bein zurück in das halbwegs kühle Grün. Nun hatte ich Tränen in den Augen aifvrund der Schmerzen. Ich ließ mich nieder. Mein Fuß war so rot wie die Sonne wenn sie sich Abends dem Horizont zuneigte. Schmerzen brandeten mein Bein hoch. Ich biss mir auf die Zunge um nicht aufzuschreien. Spitze Steine, kratzige Pflanzen, scheinbar endlose Wanderungen, alles hatte ich ausgehalten, aber nicht soetwas. Der Felsen war kochend heiß. Niemals würde ich dort hinüberlaufen können. Und die Löwen auch nicht nach hier. Der Schock ließ mich die Schmerzen vergessen.
Hier war das Wasser. Und es war beinahe genauso unerreichbar wie der Fluss am anderen Ende der Ebene. Niemals würden sie unbeschadet hier rüber kommen, eher würden sie warten als zu riskieren, wegen verbrannte Pfoten nicht mehr laufen zu können. Warten. Bis es zu spät war.
Fieberhaft dachte ich nach. Die Felsen waren viel zu heiß, aber mit jeder Sekunde schwand der klägliche Rest Schatten, in dem sich mein Rudel zusammenkauerte. Ich konnte es vor mir sehen, wie sie sich aneinander drückten, Fell an Fell während das rettende Grau von Sekunde zu Sekunde schwand.
Der Felsen würde nicht kälter werden, egal was ich tat. Die Tränen die auf die glühenden Steine gefallen waren als ich mich verbrannt hatte, waren schon längst wieder verschwunden. Mehr Wasser würde nur für ein paar Sekunden etwas bringen. Und wenn ich meine Füße...Nein. Das Wasser an meinen Beinen würde genau so schnell verschwunden sein. Ich brauchte etwas, dass länger hielt. Ich sah mich um. Wenn ich nur weiteres Fell hätte, wie das an meiner Hüfte. In Wasser getaucht, würde es genug Schutz sein, doh nur für einen Schritt. Danach bräuchte ich mehr.
Mein blick viel ah die gigantischen, wächsernen Blätter einer Pflanze ganz in der Nähe. Das Licht glänzte Feucht auf dem dunklen Grün.
Keine Sekunde später säbelte ich bereits mit gezücktem Messer an den holzigen Stielen der Pflanze herum. Die Pflanze war zäh, ihre Haut gab kaum nach und mir brannten die Arme, aber dann hatte ich ein Blatt frei. Und noch eins. Dann war die Pflanze Kahl und ein Haufen Grünzeug lag vor mir auf dem Boden. Mein Messer und meine Unterarme waren voll mit dem zähen klebrigen Saft der Pflanze. Angeekelt ließ ich den Dolch fallen. Bevor ich die Lederhülle und mein Hüftfell einsaute, kam das Ding für einige Zeit ins Wasser. Ich kannte mich aus mit dem Harz von Bäumen. Wie oft war ich auf das Warme Gold hereingefallen, im Galuben es sein Honig wie der den ich einmal gefunden hatte. Noch heute wusste ich nicht wie ich an das süße, klebrige Zeug gekommen war, ohne einer einzigen Biene zu begegnen. Ich wusste nicht mehr wo dieser Ort war und kein Honig der Welt würde mich dorthin zurückbringen. Nicht bevor ich nicht wusste was dort die Bienen vertrieben hatte.
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Ich habe es ein wenig vergessen...>.< aber noch rechzeitig...
Und, das will ich schon seit Ewigkeiten schreiben, ob ihrs glaubt oder nicht, die Geschichte hat eine Story. (diese Logik...)
Ich weiß mitlerweile ziemlich genau was passieren wird.
Ich hab mich so gefreut als es mir aufgefallen ist. :3 Mehr als 100 Kommentare, jeeey!
Liebe Grüße :)

Rote Sonne Die Löwen von AkanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt