Kapitel 5 - Fina ist ein Schisser

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Am nächsten Tag fuhr ich mit Leandras Auto zu ihr nach Hause, da ich sie ja gestern im betrunkenen Zustand Heim bringen musste, und zu erschöpft war um Fahrrad zu fahren. Außerdem war es beinahe drei Uhr nachts und ich hatte Angst vor Vergewaltigern.

Ich parkte das Auto vor das Haus und sah mein Fahrrad auch schon immer noch an der Hauswand angelehnt. Bei jedem Schritt schmerzten meine Füße, aufgrund des gestrigen Abend. Trotzdem entschied ich mich dafür, den zwei Schwestern einen kurzen Besuch zu erstatten.
Wie gewöhnlich lief ich durch den Hintereingang und traf in der Küche Leas und Linditas Mutter an. Nach einer herzlichen Begrüßung berichtete sie mir, dass die Familie Besuch hätten und die Mädels in ihren Zimmern seien. Nachdem ich auch lautes Gelächter aus dem Wohnzimmer hörte, hakte ich nicht weiter nach und tapste unbemerkt die Treppen in den ersten Stock hoch. Ohne zu klopfen öffnete ich die Tür, hier fühlte ich mich auch wie zu Hause. Ich öffnete also die Tür und sah Leandra und Lindita in der linken Hälfte des Zimmers auf dem Bett sitzen. ,,Naa Mädels, was geht ab" Sie schauten mich überrascht an. Hä? Normalerweise sprängen sie jetzt auf und würden einen freudentanz machen und mich dazu ziehen, doch an diesem Nachmittag schauten sie mich einfach überrascht an ohne mich auch zu begrüßen. ,,Ist was? ", fragte ich sichtlich irritiert. ,,Wir haben Besuch", sprach Leandra nun. ,,Ja ich weiß, eure mum hat mich deswegen hoch geschickt" Lindita warf mir jetzt einen aufdringlichen Blick zu und ihr Kopf zuckte in die Richtung der andern Zimmerhälfte. Daraufhin öffnete ich die Tür komplett und erstarrte komplett. Nur ein einfaches ,,Oh" brachte ich heraus. Dardan, saß auf dem Sofa und wirkte amüsiert. Er war also mit seiner Familie hier zu Besuch, wieso haben die Mädels mir das nicht gesagt? ,,Ich wusste nicht..- Ich kann auch wieder gehen", etwas nervös deutete ich auf die Ausgangstür. ,,Nein, sorry, komm rein setz dich aufs Sofa", meinte nun Lindita mit einem Lächeln im Gesicht. ,,Ja, setz dich", grinste Dardan verschmitzt und klopfte mit der Handfläche auf den Platz neben sich. Natürlich konnte ich jetzt nicht nein sagen, das wäre unhöflich gewesen. Somit gab ich den Schwestern jeweils einen Kuss auf die Wange und überwand mich Dardan die Hand zu schütteln. Wie befürchtet tauchte wieder dieses komische Gefühl in mir auf, was durch die Berührung mit ihm verursacht wurde. ,,Na Dafi?" - ,,Na Specki", entgegnete ich ihm, während ich mich, mit einem gewissen Abstand von ihm, auf das Sofa setzte. ,,Also Fina, was machst du hier?", fragte mich Leandra mit einem aufgesetzten Lächeln. Wahrscheinlich wollte sie einfach von der etwas peinlichen Situation ablenken. Naja, dachte ich zumindest.
,,Hab dein Auto hergefahren. Dann wollte ich mein Fahrrad eigentlich abholen, beschloss aber dann doch noch nach euch zu schauen, ihr ward gestern nämlich nicht mehr ganz die Nüchternen." Lea räusperte sich: ,,Du übertreibst doch, ich war nur total müde." Ich wollte gerade dagegen sprechen, doch Dardan kam mir zuvor: ,,Dafi, trinkst du etwa nicht?" Auch diesmal öffnete ich meinen Mund, um zu sprechen, doch Leandra antwortete stattdessen für mich. ,,Fina?", sie lachte ,,Die trinkt nicht mal einen Shot, weil sie Angst hat Peinlichkeiten zu begehen. Fina ist ein Schisser"
Wieso sagte sie das bloß vor ihm? Ich funkelte sie böse an. ,,Ach Quatsch", widersprach Dardan und wendete sich dann zu mir ,,Wir müssen zusammen mal trinken gehen, dann hast du auch einen starken Mann, der auf dich aufpasst" Natürlich würde er seine Aussage nicht in die Tat umsetzen, trotzdem zeigte ich ihm den Vogel.

Nach einer Weile beschloss ich dann doch nach Hause zu gehen. Die Situation machte mich nervös und Leandra war in meiner Gegenwart aus unerklärlichen Gründen schlecht gelaunt gewesen. Ich verabschiedete mich von meinen Freundinnen und gab Dardan wieder einen Handschlag zur Verabschiedung. ,,Hoffentlich sehen wir uns bald wieder", entgegnete er mir, während sich sein Blick schon beinahe in meinen bohrte. Sein fester Handschlag verursachte ein unfassbares Kribbeln von meinen Fingerspitzen bis in den Bauchbereich. Ich zog die Hand eilig zurück. ,,Ich muss nach Hause, ciao Leute."

____________________________________ Oh Gott Leute ich hab ganz vergessen dieses Kapitel gestern hochzuladen!!!

Nagut dafür kommt heute aber noch eins!:)

Liebe, Ehre & etliche Hindernisse (🇦🇱)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt