,,Ich sog die frische Luft tief ein und begann den Brief erneut zu lesen. Dann noch ein Mal. Und noch ein Mal. Zeile für Zeile, jedes einzelne Wort, wieder und wieder.
Ich wollte weg. Ich wollte mit ihm weg. Mein Inneres schrie nach ihm. Mein Herz...
Ich ging die vielen Treppen zum Eingang des riesigen Gebäudes herauf, durch die Drehtüre und zum Fahrstuhl. Es war viel los, wie immer. Ich tippte auf die Zahl 27.
Stockwerk 27. Im Fahrstuhl traf ich auf Jolina an. Sie war noch recht frisch angestellt. ,,Guten morgen Frau Ismaili", grüßte sie mich. ,,Morgen", begrüßte ich mit einem Lächeln zurück, ,,Hast du an die Dokumente gedacht?" Sie verzog das Gesicht. ,,In einer Stunde bei Ihnen im Büro. Tut mir Leid", entschuldigte sie sich für ihre Vergesslichkeit. -,,Hoffe ich doch. Ich brauche diese Dokumente für die nächste Ausgabe des Magazins." Sie nickte schnell und stieg einige Stockwerke vor mir aus. Mein Telefon klingelte. ,,Ismaili?" -,,Frau Ismaili ich habe wichtige Neuigkeiten!" Die Türen öffneten sich und ich betrat die Redaktion. Prompt wurde ich von allen Seiten angesprochen und mir wurden irgendwelche Zettel entgegengehalten, dabei versuchte ich mich noch auf das Telefonat zu konzentrieren. ,,Dafina es gibt Unstimmigkeiten bei der Auswahl des Covers für nächsten Monat!", sprach mich Lola zu meiner rechten an. Ich blockte mit einer Handbewegung ab. Ich musste in mein Büro, da ich dort ungestört telefonieren konnte, jedoch wurde ich weiter aufgehalten. ,,Frau Ismaili, die neue Statistik ist endlich da!" ,,Ja, ja, ... okay, einen Moment", sprach ich in mein Telefon. Ich hielt meiner Mitarbeiterin den freien Daumen hoch. Dass die Statistik endlich da war, war super.
In meinem Büro beendete ich das Gespräch. Ich fand eine heiße Tasse Kaffee auf meinem Schreibtisch. Dazu ein kleiner Zettel. Zwei Würfel Zucker und Milch. Genau, wie ich es mochte. Ich setzte mich auf meinen gemütlichen Stuhl und nippte vorsichtig an der Tasse. Das brauchte ich jetzt. So früh am Morgen schon so viel Stress zerrte an meinen Nerven. Umso mehr schätzte ich meine aufmerksamen Mitarbeiter.
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Ich schrieb eine Weile lang ein paar Mails, als Lola klopfte und die Tür einen Spalt aufmachte. ,,Komm rein", sagte ich, ohne den Blick vom Bildschirm zu wenden. Sie war immer die Erste, die morgens in mein Büro kam. Sie setzte sich gegenüber von mir. ,,Wir werden uns nicht einig für das nächste Cover", sagte sie und legte daraufhin zwei Vorlagen auf den Tisch. Ich sah mir sie kurz an, bevor ich auf das linke tippte. Dann wendete ich mich wieder meinen E-Mails zu. Lola schaute verwirrt. ,,Du hast sie dir gar nicht richtig angeguckt." Ich verdrehte die Augen. ,,Das linke Cover ist besser, weil nicht zu viel Text drauf ist. Außerdem passen die Farben besser zum Juli. Angepasst auf den Sommer." Lola nickte und wollte gerade wieder gehen, doch ich hielt sie kurz zurück. ,,Hat Jolina die Dokumente hoch gebracht?" -,,Ja, sind sofort bei dir." Ich nickte und sie schloss die Tür hinter sich.
Nach fast drei Stunden Telefonate betätigen, E-Mails tippen und Covers designen, ging ich aus meinem Büro und machte wie jeden Tag einen Rundgang in der Redaktion, um zu überprüfen, ob alles beim Rechten war.
Die Redaktion war durch die großen Fenster sehr hell beleuchtet. Die Schreibtische reihten sich an den Fenstern und auch im restlichen Abteil. An jedem Tisch saß mindestens eine Person, die gerade telefonierte, am Computer tippte oder Dokumente sortierte.
