Kapitel 68 - ,,Wie soll ich das aushalten?"

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Ich stand mitten in der Nacht auf. Mir war plötzlich so heiß geworden, sodass ich kaum noch atmen konnte. Ich stand auf und wedelte mir Luft zu. Besa und Bleo schliefen noch fest, ich wollte sie nicht wecken. Ich schlich mich ins Bad und schaute in den Spiegel. Meine Wangen waren sehr rot und glühten. Wir war wirklich total heiß. Ich befeuchtete sie mit kaltem Wasser, aber es wurde nicht besser. Meine Kehle war total trocken, aber trinken wollte ich dennoch nicht. Ich wollte nicht riskieren, mich zu übergeben. Ich schlurfte ins Wohnzimmer und ging auf meinen Balkon zu. Die kühle Luft erfrischte mich und ich atmete vernünftig durch. Ich fragte mich, ob ich eine rauchen sollte, doch mir war überhaupt nicht danach. Vielleicht fühlte ich mich wegen der langen Fahrt einfach nur schlecht. Ich stand noch ne Weile auf dem Balkon und schaute durch die Gegend. Mir fielen die Augen schon langsam wieder zu, doch dann leuchtete das Licht im Fenster gegenüber wieder auf. Ich konnte nicht glauben, was ich sah. Es war wirklich Dardan, der hinter diesem Fenster stand. Dardan. Ich war geschockt. Obwohl ich es geahnt hatte, war ich geschockt. Mir würde wieder übel. All die Frauen. Mit ihm.
Nach dem Ekel, packte mich die Wut. Meine ganzen Alarmglocken läuteten. Ich war in dem Moment so unfassbar wütend.

Ich zog mir schnell meine Jacke über, schlüpfte in meine Schuhe und ging schon die Treppen herunter, öffnete die schwere Tür, lief über die leere Straße und betrat das kleine Hotel. Ich war hier schon einmal drinnen gewesen, weshalb ich halbwegs wusste, wohin ich musste. Es waren nur ein paar Angestellte zu sehen, sonst kein Bewohner. Ich nahm den Aufzug in die dritte Etage und klopfte an den Türen. Einer musste ja aufmachen. Dann öffnete mir ein verschlafener junger Mann die Tür. Nein, den kannte ich nicht. Ich entschuldigte mich und ging eine Tür weiter. Hier war ich mir sicher. Hier war ich richtig. Ich klopfte und nach wenigen Sekunden öffnete mir ein verwunderter Dardan die Türe. Ich stürmte rein und ging zum Fenster, um zu kontrollieren, ob ich auf meinen Balkon schauen konnte. Und ja, das konnte ich. Mich packte die Wut.
,,Ist das dein ernst?!"
-,,Dafi, woher weißt du, dass ich hier ein Zimmer hab?", fragte er ruhig.
,,Weil ich genau gegenüber wohne? Ich dachte du hast ein Appartement!"
Er kam mir näher und wollte seine Hand auf meine Schulter legen, doch ich schlug sie weg.
,,Ja, ich habe ein Appartement, dieses Zimmer hatte ich nebenbei", sagte er ehrlich. ,,Nebenbei für deine Späßchen, stimmts?" Er sah mich unglaubwürdig an. ,,Wie- wie kommst du-" -,,Ich habe doch gesehen, wie eine nach der anderen hier ein und aus gegangen ist!" Er nahm tief Luft. ,,Und was willst du jetzt machen?", sagte er ruhig. Ich wusste keine Antwort. Ich war einfach so unglaublich sauer. ,,Ich finde das einfach nicht gut", sagte ich leiser. ,,Ich weiß", sagte er. ,,Hör mal Dafi, ich bin hier um zu packen, ich checke morgen früh aus. Wofür brauche ich das hier, wenn ich dich doch jetzt endlich habe?"
Ich dachte ich höre nicht recht. Das war aber zu viel des Guten. Es drehte sich plötzlich alles, ich sah ihn nur noch verschwommen. Keine zwei Sekunden später sah ich schwarz.

Ich wachte mit einem feuchten, kalten Lappen auf meiner Stirn auf. Neben mir saßen die Mädels und Dardan, die gerade eine Sendung schauten. Ich richtete mich auf und machte so aufmerksam auf mich. ,,Hey, bleib liegen", sagte Besa besorgt. ,,Hä, wieso, mir geht es gut", meinte ich und entfernte den Lappen von meiner Stirn. Kurz darauf durchzog ein Stechen meinen Kopf. ,,Aaau", sagte ich mit kratziger Stimme und fasste mir an die Stirn. Besa drückte mich wieder auf das Kissen, was etwas höher gelegen war und Dardan reichte mir ein Wasser. ,,Du trinkst zu wenig", sagte er. Ich trank das Glas mit einem Mal aus. Ich atmete aus. Meine trockene Kehle kratzte zum Glück nicht mehr so doll wie vorher. ,,Bin ich ohnmächtig geworden?" Sie alle nickten. ,,Und du hattest Fieber, aber der ist zurückgegangen." ,,Ich kann doch jetzt nicht ernsthaft krank werden, was soll ich denn bitte auf der Arbeit sagen?" -,,Ich klär das schon", sagte Dardan. ,,Dann versuchst du deinen Artikel eben zu Hause zu schreiben." Ich seufzte und nickte.

Wir redeten noch ein paar Stunden, bis Besa und Bleo ihren Zug kriegen mussten. Mit ihren Taschen um die Schultern verabschiedeten sie sich von mir. ,,Jetzt bist du dran mit besuchen!", sagte Besa. ,,Bald ist sowieso Linditas Babyparty", ergänzte Bleo. Stimmt. Ich drückte die Mädels nur kurz, da ich sie nicht anstecken wollte.
Dardan fuhr sie daraufhin zum Bahnhof. Ich legte mich derweil wieder auf die Couch und dachte nach.

Ich hatte doch überreagiert. Aber nur weil ich dachte, dass Dardan immer noch heimlich Frauen traf. Dem war aber zum Glück nicht. Ich war erleichtert, hatte aber auch ein schlechtes Gewissen.

Und dann noch die Babyparty, bei der ich Leandra wieder treffen würde. Ich wollte mir gar nicht so viele Gedanken machen, da mich das sowieso nur verrückt machen würde.

Eine halbe Stunde war Dardan wieder da. Er gab mir Medizin und kümmerte sich wirklich liebevoll um mich. ,,Dardan, mir geht es gut." Er schaute mich unglaubwürdig an und schüttelte den Kopf. ,,Weißt du eigentlich, was du mir für einen Schrecken eingejagt hast?" Ich schüttelte langsam den Kopf. ,,So schlimm?" ,,Jaaa, so schlimm. Aber hatte Glück, dass die Mädels gleich da waren. Tu mir das nie wieder an." -,,Mal sehen", sagte ich und betrachtete meine Nägel. Sein Gesichtsausdruck war zu witzig. Ich begann zu lachen. ,,Das war doch keine Absicht, das passiert nicht mehr." -,,Versprich mir, dass du ab jetzt mehr trinkst, okay?" ,,Okay", ich nickte. ,,Gut", sagte er und wollte gerade aufstehen, doch ich zog ihn am Arm zurück. Er setzte sich neben mich. ,,Was ist los?"

,,Es tut mir leid, ich habe überreagiert. Aber in dem Moment war irgendwie alles zu viel in meinem Kopf. Ich hätte dich nicht so anpampen dürfen."
,,Dafi", sagte er. ,,Du hast aber recht gehabt. Das war falsches Verhalten. Du hattest und hast allen Grund zur Wut." -,,Nein, das ist Vergangenheit Dardan. Lass uns das vergessen." Es huschte ihm ein Lächeln über die Lippen und er kam mir näher, doch ich hielt meinen Zeigefinger auf seine vollen und weichen Lippen.
,,Du willst doch nicht krank werden", ich musste lachen. Er ebenfalls. Er kam wieder näher, doch ich drückte ihn weg. ,,Ich meine es ernst. Dann musst du halt noch bisschen warten."
Er setzte den Hundeblick auf. ,,Wie soll ich das aushalten?"

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Na, wie gefällt euch das :)
Es ist total u spannend, aber was soll ich tun ._. Bald is ja die Babyparty, das wird vielleicht auch spannend... aber Leute ihr müsst euch langsam vorbereiten.. .. auf das Ende 😢😭

XOXO

Liebe, Ehre & etliche Hindernisse (🇦🇱)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt