kollegiales Necken

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POV Mexi

Ich sah wie Ju kurz auf sein Handy sah und erkannte einen leicht schockierten Anblick in seinen Augen. "Du bist zu spät dran was?" fragte ich nach. Ich hatte diesen Ausdruck schon mehrmals gesehen und konnte ihn inzwischen gut zuordnen. Seit ich bei Ju lebte schien er einfach häufiger die Zeit zu vergessen.
Ju sah zu mir und sofort wurde sein Blick weich. "Ja, eigentlich schon aber ich kann dich doch jetzt nicht alleine lassen." meinte Ju dann.
"Mir geht es wieder gut, Ju. Es war nur eine Panikattacke und die ist jetzt vorbei. Du kannst zur Arbeit gehen, wirklich." sagte ich auch wenn ich wusste das ich mich nach einer Panikattacke oft noch lange unwohl fühlte und die Wahrscheinlichkeit erneut eine Panikattacke zu bekommen steigt.
"Ich weiß nicht. Ich fühl mich nicht wohl dabei." sagte Ju dann. Verdammt, er ist zu fürsorglich. Er wird nicht gehen. Aber ich will nicht das er schon wieder wegen mir die Arbeit links liegen lässt. Den egal wie viel Stress er da auch manchmal hat so weiß ich doch er liebt seine Arbeit. Und ich will nicht das er das ständig wegen mir ausfallen lässt.
"Ok, wie wäre es wir machen es so. Du gehst jetzt arbeiten und ich komme mit und gehe ins Gym. Dann bin ich nur 1, 2 Räume weiter." meinte ich dann. Der beste Kompromiss, der mir gerade einfiel.
Ju sah mich skeptisch an nickte dann aber. "Ok aber nur wenn du versprichst mir was zu sagen wenn was ist." meinte Ju dann. "Ok, deal"
Und damit war es dann entschieden. Wir machten uns kurz fertig, was bei mir im Prinzip hieß schnell nen Kapuzenpulli drüber damit mich keiner erkennt und dann los gehts. Ju hatte auch extra eine Kapuze aufgezogen auf dem Weg für mich. Er wusste ich wollte gerade nicht erkannt werden und er wusste auch es wäre dann auch gut wenn man ihn nicht erkennt damit ich nicht doch erkannt wurde. Und so schlichen wir mit Kapuze auf durch Aachen.
"Shit, hab ich dir ganz vergessen zu sagen. In deinem Video sieht man kurz wie du meine Hand nimmst und wenn man dann drauf achtet weiß man halt, dass du die ganze Zeit meine Hand hältst. Willst du das noch umschneiden?" fragte Ju dann plötzlich nach.
Kurz überlegte ich. Wollte ich es so schneiden, dass man es nicht sieht. Andererseits könnte das die Aufmerksamkeit noch mehr darauf lenken wenn das Video kurz offline ist und dann ohne das wieder on kommt. Außerdem war es nicht im Prinzip egal? Es war ein schlimmes Thema und ich brauchte emotionalen Support. Niemand kann da doch ernsthaft mehr rein interpretieren oder?
"Ach nein. Das ist schon ok." sagte ich deshalb dann auch schließlich. Ich hatte das Gefühl Ju wollte noch was sagen aber da kamen wir auch schon am Haus an und Ju schloß anstelle dessen lieber auf.
Wie von selbst griff er nach meiner Hand nachdem wir uns ausgezogen hatten und zog mich mit ins Wohnzimmer.
"Auch mal da?" fragte Thomas in einem ironischen Tonfall. "Auch schön dich zu sehen." meinte Ju in einem ebenso ironischen Tonfall zurück.
Jetzt allerdings schien Thomas sich die ganze Situation genauer anzusehen. "Moment mal. Seid ihr jetzt zusammen?" fragte Thomas nach und deutete auf unsere verschränkten Hände. "Also ähm" fing Ju an aber ich gretschte gleich rein. "Ja, sind wir"
Ich wusste Ju hätte rumgedruckst weil er nicht wusste ob es für mich ok war es anderen zu sagen. Aber ich wusste es war für Ju ok es seinem Team zu sagen. Also hatte ich hier für uns entschieden.
"Glückwunsch" meinte Thomas zu uns und drehte sich dann um. "Ey, Dan du schuldest mir 5€." rief er und Dan kam sofort um die Ecke. "Nein, wirklich?" meinte er und sah uns entgeistert an und staarte auf unsere Hände.
"Fuck, hättet ihr nicht noch ne Woche warten können?" meinte er dann mehr zu sich selbst alles alles andere. "Will ich wissen worauf genau ihr gewettet habt?" fragte Ju nach. "Vermutlich eher nicht. Da du es aber dennoch am Ende wissen willst: Ich meinte ihr kommt noch diesen Monat zusammen und Dan meinte erst nächsten Monat. Also ja ich hab gewonnen."
"Ihr seid solche Idioten, unfassbar." "Wir passen uns halt an unseren Chef an." "Ey jetzt werd mal nicht frech hier." meinte Ju dann. Thomas stand auf und meinte: "Ich werd so frech wie ich will" und lief auf Ju zu.
Scherzhaft hob Thomas den Arm und deutete einen Schlag an. Ich, der immer noch genau neben Ju stand zuckte unterbewusst wegen dieser Bewegung zusammen und rieß meine Arme vors Gesicht.
Sofort blickten mich alle schokiert an. Fuck.

Schmerzhafte BeziehungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt