Abschied

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POV Mexi

Es war spät aber das war mir egal. Ich hatte ein Ziel. Oben angekommen sah ich erneut über die Stadt. Rezos und mein Ort.
"Hey Rezo" sagte ich als der kleine blaue Vogel erneut neben mir landete. "Weißt du noch damals als du mir diesen Ring gegeben hast an der Kette? Es war hier oben und es war wunderschön." Der kleine Vogel sah ebenfalls in die Weite genauso wie ich als würde er meine Worte genau verfolgen.
"Wir haben deinem Lied noch 2 weiter Strophen gegeben. Ich will das du es dir anhörst." meinte ich dann und zog mein Handy und meine mitgebrachte Box hervor und machte das Lied an.
Ju, hatte es vorhin fertig gestellt und ich war zufrieden damit. Mehr als zufrieden. Es war wunderbar. Morgen sollte es veröffentlicht werden aber ich wollte es erst Rezo zeigen. Oder naja dem kleinen Vogel hier.
Als das Lied endete flog der kleine Vogel auf meine Schulter und schmuste sich an mein Gesicht an. "Ja, das ist wohl der Abschied. Er passt jetzt auf mich auf. Und du kannst endlich frei sein... Und Rezo ich hab dir übrigens verziehen." sagte ich zu dem kleinen Vogel und streichelte über seinen Rücken. "Und Ju hat das glaube ich auch" fügte ich hinzu.
Der kleine Vogel gab ein süßes Zwitschern von sich was ich als Freude deutete. "Mach es gut Rezo. Irgendwo lieb ich dich immer noch. Und eines Tages werden wir uns wieder sehen. Da bin ich mir sicher."
Der Vogel rieb sich nochmal kurz an meiner Wange und flog dann davon. Er war frei. Ihm würde es gut gehen. Und ich konnte wieder nach vorne sehen in diesem Wissen.

POV Ju

Er war einfach abgehauen. Ich war eingeschlafen und als ich aufwachte war er weg. Wo ist er schon wieder? Ich wollte gerade schon wieder eine Suchaktion starten als ich die Tür hörte.
Ein gut gelaunter Mexi betrat die Wohnung. Ok, anscheinend alles in Ordnung. "Hey Ju" "Hey, warum bist du so gut gelaunt?" fragte ich sofort. Er wirkte wirklich erstaunlich fröhlich.
"Ich habe Rezo gehen lassen." "Was?" "Wenn ich es dir erkläre hältst du mich für verrückt." "Ach ich habe mit einem unsichtbaren Rezo im Hobbylos Zimmer gesprochen. Also viel verrückter kann deine Story wohl nicht sein."
Mexi erzählte mir von dem kleinen Vogel, wie er ihn zu dem Stick geführt hatte und ständig bei ihm war und davon, dass er ihn heute hatte fliegen lassen.
"Es sollte vielleicht verrückt für mich klingen. Aber ehrlich gesagt tut es das nicht. Sieh mal" sagte ich und ging kurz ins Schlafzimmer um dann gleich darauf mit der blauen Feder, die einst durchs Fenster herein geflogen kam zurück zu kommen. "Die kam durchs Fenster als ich nicht mehr weiter wusste und mit Rezo sprach. Ich schätze er hat einfach wirklich auf uns beide Acht gegeben." meinte ich dann.
Mexi nahm mir die Feder ab und sah sie sich an. "Das ist eine Feder von dem Vogel. Ja, doch defintiv." "Siehst du. Dann war er auch bei mir. Er hat sich nur nie gezeigt."

Am nächsten Tag veröffentlichten wir den Song, nur um dann am Nachmittag in einem tristen Gebäude zu sitzen.
"Sieh mal einer an. Und sowas nennt sich Partner und bester Freund. Er ist doch wegen euch tod." "Bitte beruhigen sie sich. Wir sind nicht hier um zu streiten. Bitte setzen sie sich doch."
Widerwillig setzten sich Rezos Eltern neben mich und Ju. "Ok, es geht um den Nachlass von Herrn (Rezos echter Name). Also gut er hat vor seinem Tod sein Testament neu aufgelegt. Darin heißt es, dass der Pflichtteil an seine Eltern geht und alles darüber hinaus, auch seine Firma, Immobilien, anderen Investitionen gehen an sie Herr (Mexis Nachname)" "Er hat mir alles vermacht? Sogar Nindo?" "Ja, alles außer dem Pflichtteil."

POV Mexi

Ich konnte nur fassungslos da sitzen. Er hatte mir einfach alles vermacht. Was zum Teufel? Er meinte zwar er wollte es wieder gut machen aber ich dachte nicht, dass er mir sogar Nindo überlässt. Diese Firma war immer sein kleines Schätzchen gewesen.
"Wie kann alles an diesen kleinen Mörder gehen? Er war nichtmal bei der Beerdigung" "Sie haben mir nie mitgeteilt wann die Beerdigung ist oder auch nur wo er begraben wurde. Ich wäre gerne mit hin gekommen wenn es möglich gewesen wäre." sagte ich ruhig. Ließ mir nicht anmerken wie hart mich die Worte traffen.
"Du kleiner Mörder wirst auch niemals erfahren wo er begraben liegt. Du hast das gar nicht verdient. Du hattest ihn nie verdient." "Schatz bitte. Lass uns einfach gehen." versuchte Rezos Vater auf seine Mutter einzuwirken und tatsächlich klappte es. Sie stand wütend auf und ging.
Rezos Vater blieb noch kurz sitzen. "Er liegt auf dem Waldfriedhof hier in Aachen. Das wollte er so. Er wollte euch Nahe sein." sagte er dann schlicht bevor er aufstand und ging. "Danke" rief ich ihm noch hinterher.

So Leute vorletztes Kapitel heute. Schonmal so als Vorwarnung damit ihr Morgen nicht alzu traurig seid wenn es plötzlich zu Ende ist.

Schmerzhafte BeziehungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt