Triggerwarnung: Thematisierung Häuslicher Gewalt und Vergewaltigung
POV Ju
"Er hat wirklich Glück gehabt das sie ihn gefunden haben. So wie seine Werte aussehen hätte er sicher nur noch ein paar wenige Stunden durchgehalten." sagte mir der Arzt gerade der mich kurz zur Seite genommen hatte um mit mir unter 4 Augen zu sprechen.
"Er muss sich jetzt noch ein Weilchen schonen. Sein Körper ist stark lädiert und braucht Ruhe. Und ich hoffe sie können ihn davon überzeugen nicht dorthin zurück zu gehen." meinte der Arzt. "Das hoffe ich auch" erwiderte ich.
"Wie geht's dir?" fragte ich als ich wieder Mexis Krankenzimmer betrat. "Oh, Ju. Gott sei Dank. Ich muss zurück zu Rezo. Kannst du mich fahren?" meinte Mexi sofort. Und ich spürte wie mein Herz brach. Ok, jetzt war es Zeit für dieses Gespräch.
"Mexi, ich werde dich nicht zurück zu Rezo lassen." "Was? Nein aber ich muss zurück." meinte Mexi sofort panisch. Ruhig ging ich zu ihm rüber und legte meine Hand in seine.
"Mexi die Beziehung mit Rezo tut dir nicht gut. Rezo schlägt dich offensichtlich schon seit längerem und heute hätte er dich dort angekettet sogar sterben lassen." "Nein, nein er liebt mich doch. Klar wir haben manchmal Differenzen aber welches Paar hat die nicht."
"Ja aber andere Paare schlagen ihren Partner nicht oder ketten ihn an." "Er hat ab und an halt diese Anfälle aber es tat ihm immer leid. Er hat sich immer entschuldigt." "Ab und an? Wie oft in der Woche kam sowas vor?" fragte ich jetzt nach. "So 5,6 mal. Aber er hat immer versucht es wieder gut zu machen."
5,6 Mal die Woche. Diese Aussage hitete mich anders. Mexi hatte das fast jeden Tag ertragen müssen undzwar schon seit Monaten. "Wie den versucht?" fragte ich nach. "Indem er mich küsst, mich lobt wenn ich etwas schlimmes ausgehalten habe, indem er mir auch sexuell etwas gab." meinte Mexi und ich konnte ihn im letzten Teilsatz straucheln hören. Da lag noch mehr im Argen.
"Er wollte Sex mit dir nachdem er dich geschlagen hat?" fragte ich deshalb nach. "Ja, naja also nachdem er sich dafür entschuldigt hatte." meinte Mexi aber es klang nicht mehr so überzeugt wie eben. Ein ungutes Gefühl stieg in mir auf. Eine Vermutung die sich langsam in meinem Kopf einnistete. "Hast du dich je unwohl gefühlt dabei?" fragte ich nach. "Also manchmal ein bisschen. Ich meine es tat manchmal weh. Also ... aber ich habe ihm nie was gesagt. Er hat nichts falsch gemacht." meinte Mexi jetzt und ich konnte sehen wie ihm eine Träne über die Wange lief.
"Man muss nicht immer verbal etwas sagen. Manche Dinge sollte der Gegenüber auch so mitkriegen. Ich meine wenn du dich unwohl gefühlt hast dann hat dein Körper ja auch vermutlich nicht so darauf reagiert und das muss er gesehen haben. Außerdem hast du bestimmt auch manchmal Anzeichen geliefert. Hast dich von ihm weg gedreht um ihn nicht ansehen zu müssen oder musstest sogar weinen. Kann das sein?" fragte ich nach und jetzt fing Mexi endgültig an zu weinen und nickte mir zu.
Auch wenn ich es vermutet hatte traf die Erkenntnis mich wie ein Schlag. Rezo hatte einfach weiter gemacht obwohl Mexi sogar geweint hatte. Er hatte Mexi vergewaltigt. Er hatte Mexi so vieles angetan in den 3 Monaten. So unfassbar vieles was unverzeihlich war.
Vorsichtig zog ich ihn eine Umarmung. "Mexi, du musst ehrlich zu dir selber sein. Rezo hat dir weh getan. Nicht nur körperlich sondern auch seelisch. Und auch wenn du dir was anderes versuchst einzureden so muss er doch eindeutig gesehen wie oft du die Dinge die er getan hat nicht wolltest. Du musst da raus. Wo soll das sonst enden? Heute wärst du fast gestorben wegen ihm und was kommt dann Morgen wenn du heute wieder zu ihm zurück gehst? Mexi, ich hab dich unfassbar lieb und deshalb kann ich dich dahin nicht zurück gehen lassen. Weil ich will das du lebst. Und damit meine ich nicht nur das du überlebst sondern das du lebst. Weil ich weiß das du besseres verdient hast." sagte ich behutsam in sein Ohr und spürte wie er sich immer fester an mich krallte. Es tat fast schon ein bisschen weh aber das war ok. Er brauchte das gerade und solange es ihm half würde ich da nichts sagen. Nicht in diesem Moment.
"Aber wo soll ich den jetzt hin? Es hassen mich doch jetzt bestimmt alle. Ich habe einfach alle links liegen lassen." meinte Mexi verzweifelt. Instinktiv schüttelte ich leicht den Kopf. "Das ist nicht wahr Mexi. 1. Hast du es nicht bewusst getan. Du hattest keine andere Wahl als ihnen nicht mehr zu schreiben richtig? Rezo hat doch dein Handy oder?" fragte ich nochmal vorsichtshalber nach auch wenn es eigentlich offensichtlich war. "Ja, er hat es mir abgenommen." meinte Mexi nur. "Siehst du. Also hast du es ja gar nicht mit Absicht gemacht. Und 2. Ich habe in den letzten Wochen viel mit anderen gesprochen oder geschrieben und alle haben sich nur Sorgen um dich gemacht. Niemand war sauer. Und 3. Du kannst natürlich erstmal bei mir unterkommen."
"Wirklich? Aber du hast doch so viel Stress. Störe ich da nicht?" "Mexi, du störst mich nicht. Du bist bei mir immer willkommen ok? Ich weiß ich hab oft nicht viel Zeit für mein Privatleben und damit auch für meine Freunde aber auch wenn das so ist bist du immer willkommen wenn du irgendwelche Probleme hast oder sonst was. Und weißt du auch warum? Weil du mir wichtig bist. Wichtiger als diese ganzen anderen Sachen und deshalb nehme ich mir die Zeit." "Das war das schönste was ich seit langem gehört habe." sagte Mexi daraufhin. Und ich war mir unsicher ob ich diese Aussage süß oder einfach nur traurig finden sollte. Und so wechselte ich lieber zum eigentlich Thema zurück.
"Also haben wir einen Deal? Du ziehst zu mir erstmal und gehst nie wieder zu Rezo zurück?" "Ja" "Versprichst du mir das?" "Ja, ich verspreche es" antwortete Mexi. "Gut. Ich bin so stolz auf dich."
DU LIEST GERADE
Schmerzhafte Beziehung
FanfictionRezo und Mexi sind dchon einige Monate ein Paar. Aber nachdem Mexi zu Rezo zieht zeigen sich einige unbekannte Eigenschaften von Rezo. Und nach einigen Monaten machen sich auch Mexis Freunde immer mehr Sorgen um ihn. Was ist los bei den beiden?