Schmerzhafte Beziehung

Gerichtsurteil

Rezos POV

Langsam schlug ich die Augen auf. Mein Kopf fühlte sich schmerzhaft an. Das Licht das in meine Augen fiel blendete mich unheimlich.
"Oh mein Gott Schatz du bist wach." hörte ich eindeutig die Stimme meiner Mutter. Langsam versuchte ich erneut meine Augen ganz zu öffnen und es klappte. Neben mir saßen meine Eltern und ich war offensichtlich in einem Krankenzimmer.
"Was ist passiert?" "Du wurdest angegriffen. Was genau passiert ist weiß keiner. Man hat dich verletzt am Boden liegend vorgefunden aber es sind wohl noch 2 Männer weggerrant. Nur leider konnten diese bisher nicht ausfindig gemacht werden. Die Aussage des Zeugen war zu schwammig."
Ok, also wurde ich zusammen geschlagen, verstehe. Ruhig sah ich mich im Zimmer weiter um aber fand nicht das was ich suche. "Ist Mexi gar nicht da?" fragte ich ruhig nach.
Meine Mutter sah ratlos zu meinem Vater herüber aber auch der zuckte nur ratlos mit den Schultern. Ich bekam Angst. Was war mit ihm?
"War er bei mir? Ist er auch verletzt?" fragte ich energisch nach. "Nein, es geht ihm soweit gut." "Warum ist er dann nicht hier?"
"Du erinnerst dich nicht mehr?" "Woran?" "Mexi und du ihr seid nicht mehr zusammen." "Was wieso?"
Ich versteh die Welt nicht mehr. Was war passiert? Was war das letzte an das ich mich erinnern konnte? Ich dacht nach und fand ein Bild vor meinem inneren Auge: Mexi wie er seine Sachen auspackte und dann freudestrahlend auf seine Bettseite sprang und verkündete, dass diese für immer seine sein würde. Also was war passiert? Wie viel Zeit war seither vergangen? An was erinnere ich mich alles nicht mehr?
"Du solltest erstmal durchgecheckt werden und richtig zu dir kommen bevor wir dir das alles erklären."
So schlimm das sie es mir nicht gleich sagen konnten? Was war nur passiert?
Und so wurde ich von einem Arzt durchgecheckt, der erklärte, dass mein Gedächtnisverlust nur temporär sein würde und sich auch ansonsten mein Körper wieder erholen würde.
"So was ist nun mit Mexi?" fragte ich kaum war der Arzt wieder raus. Alles andere war mir egal. "Er ist zu Ju gezogen und erhebt schwere Anschuldigungen gegen dich. Er hat dich auch angezeigt. Und Ju auch." "Was? Welche Anschuldigungen?" Was hatte ich nur getan, dass Ju und Mexi mich anzeigten? "Er sagt du hättest ihn geschlagen, Sachen nach ihm geworfen, ihn eingesperrt, gefesselt, vergewaltigt und am Ende sogar fast sterben lassen"
"Was? Nein das kann nicht sein. Ihr lügt." "Warum sollten wir das tun?"
Nein, das konnte nicht sein. Absolut unmöglich. Das kann nicht sein. Ich habe Mexi sowas doch niemals angetan.
"Nein, so ein Quatsch. Das kann nicht sein."
Jetzt machten meine Eltern den Fernseher an in meinem Zimmer und starteten Youtube. "Wenn du uns nicht glauben willst dann vielleicht wenigstens ihm." sagte meine Mutter dann enttäuscht und klickte auf ein Video.
Darin sah ich Mexi, der erklärte genau das was meine Mutter eben beschrieben hatte. Nein, das kann nicht sein. Unmöglich. Ich kann das nicht getan haben. Aber warum sollte Mexi lügen? Er war nicht der Typ dafür sich sowas auszudenken.
Schnell zog ich mein Handy hervor und scrollte zu Mexis Namen. "Hälst du es wirklich für schlau ihn jetzt anzurufen?" "Ich muss es versuchen. Ich kann das so nicht stehen lassen."
Und so rief ich ihn an. Aber das Endresultat des Gesprächs war erschütternd. Er wollte mich nicht mehr sehen.
Meine Welt brach zusammen. Was hatte ich nur getan und wieso? Was zum Teufel war nur los?

Ein paar Tage später im Gerichtssaal

Ich traute meinen Augen nicht als ich die Videos sah. Als ich sah was ich Mexi angetan hatte. Warum hab ich das nur getan? Warum habe ich meinem kleinen Mexi so weh getan? Ich hab ihn doch geliebt. Also warum sollte ich ihm so weh tun?
Aber Fakt war es war passiert. Ich sah es vor mir. Ich sah vor mir wie ich ihn schlug, wie ich Sachen nach ihm warf, wie ich ihn vergewaltigte. Ich sah wie er litt. Wie er weinte, welche Angst er vor mir hatte.
Und so entschied ich zu gestehen. Ich erinnerte mich zwar an nichts mehr aber die Beweise waren eindeutig und ich vertraute auch Mexis Aussage. Es war Zeit Verantwortung zu übernehmen und Mexi damit hoffentlich auch etwas zu helfen. Vielleicht würde es ihn beruhigen wenn ich im Gefängnis war. Ein Gefühl von Sicherheit, dass ich ihm nichts mehr tun konnte.
Als mein Anwalt Einspruch erhob, dass ich ja gar nicht gestehen konnte dachte ich nach. Klar, ich konnte nicht gestehen wenn ich mich nicht erinnere. Aber der Arzt meinte ich könnte mich sicher bald wieder erinnern. Und niemand konnte schließlich sagen ob ich mich nicht gerade durch die Bilder wieder erinnert hatte und damit doch fähig war zu gestehen. Also entschied ich zu lügen.
"Doch ich kann gestehen. Durch die Bilder erinnere ich mich wieder. Ich war es. Ich habe das alles getan. Ich gestehe." sagte ich erneut und blickte zu Mexi herüber der mich immer noch verwirrt ansah.
"In dem Fall müssen wir uns kurz beraten und verkünden gleich das Urteil." meinte die Richterin und dann folgte eine kurze Pause.
Ich blieb einfach still auf meinem Platz sitzen während ich auf mein Urteil wartete. Mexi hingegen redete mit Ju, der jetzt zu ihm vor gekommen war.
Die beiden wirkten erstaunlich vertraut. Die Art wie Ju zwischen durch über Mexis Arm strich oder kurz seine Hand nahm. Es wirkte vertrauter als ich es bei den beiden zuletzt gesehen hatte. Und dann gab Ju Mexi einen kleinen Kuss und mir wurde bewusst warum es mir so viel vertrauter vorkam. Ju und Mexi waren offensichtlich zusammen gekommen.
In meinem Herzen spürte ich einen Stich aber offensichtlich war ich ja selber Schuld an dem ganzen Debakel. Ich hatte Mexi dazu gebracht Schluss zu machen durch meine ganzen furchtbaren Taten und das hatte ihn wiederum auch in Jus Arme getrieben.
Nach einiger Zeit kam die Richterin wieder heraus. "Wir haben unser Urteil gefällt. Herr (Rezos echter Name) sie werden wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Vergewaltigung in mehreren Fällen zu 10 Jahren Haft verurteilt. Sie müssen die Strafe in 2 Tagen antreten. Aufgrund ihrer Geständigkeit erwarten wir keine Fluchtgefahr. Allerdings dürfen sie dennoch nicht die Stadt verlassen bis zu ihrem Strafantritt."