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Der Untericht zog sich schon fast grausam in die Länge. Rechts neben mir saß Henry, der angestrengt versuchte alles zu verfolgen was vorne vor sich ging. Unsere Geschichtslehrerin (Mrs. Hawkins), kritzelte gerade eine ausgsibie Tabelle an die Tafel. Meine Hand führte den Bleistift über meine Heft. Nach kurzer Zeit konnte man ein paar amateurhafte Herzchen und Blumen am Rand der Seite erkennen. Irgendwann kam die erlösende Klingel zur ersten Pause und ich stürmte zusammen mit Jacky aus dem Raum und auf den Schulhof. Gemeinsam setzten wir uns auf eine der vielen Bänke unter dem Vordach der Sporthalle. Meine Thermos-Kanne war mit warmen Tee gefüllt und Jacky hatte sogar ein paar restliche Wheinachtsplätzchen von ihrer Oma dabei. "Sag mal Emily," Brach sie das schweigen. "Hast du denn keine Angst vor diesem Jack, oder Jacko? Wie auch immer er sich nennt?" "Nein. Wieso auch? Er hat mir doch geholfen." Ich erleichterte Jackys Dose um einen weiteren Kecks und schaute in ihr Gesicht. "Keine Ahnung. Ich mein ja nur. Hat halt 'nen krassen Ruf und so." "Pff.. Davon lass ich mich nicht abschrecken." Meinte ich stolz. Plötzlich bäumte sich ein Schatten über uns auf. Ich hörte nur Jacky's gereizte Stimme. "Was willst du Eric? Hast du nicht heute schon genug kleinen Kindern den Lolli abgenommen?" Fragte meine Freundin angriffslustig. Erics Gesicht war rot vor Wut und Kälte. Dennoch ignorierte er meine Freundin und schaute jetzt zu mir. "Heute Morgen hattest du vielleicht Glück das dein kleiner Freund da war um dir zu helfen. Aber das kann er auch nicht immer tun." Knack. Seine Finger brachten unnormale Geräusche hervor als er seine Fäußte gegeneinander presste. Angeeckelt verzog ich das Gesicht (dabei mache ich das selbst immer). Er fuhr fort. "In Sport mach ich dich kalt, Stone. Für die demütigung von Heutemorgen wirst du kräftig was einstecken müsse." Ängstlich blieb ich sitzen. "Das geht gar nicht. Der Lehrer kriegt das doch mit." Verteidigte mich Jacky, die wohl bemerkt hatte das reden gerade nicht so meine Stärke war. Wiederwillig musste Eric zustimmen. "Gut dann warte ich eben nach der Schule auf dem Parkplatz auf dich." Damit drehte er sich um und verschwand. Warum hatte Jacky ihn nur auf die Parkplatz Idee gebracht? Aber ich war ihr nicht böse, sie konnte ja nicht ahnen das es so enden würde. "Scheiße." Hauchte ich. "Was soll ich denn jetzt machen?" Fragte ich verzweifelt. Schützend nahm mich Jacky in die Amre. "Es tut mir leid, aber.. Keine Sorge. Wir schaffen das schon, ja?" Schniefend nickte ich. Konnte der Tag eigentlich noch beschissener werden? Beim Schellen gingen wir zurück in die Klasse. Dort ließen wir zuerst Mathe und dann Englisch über uns ergehen. Bis wir schließlich Sport hatten. Still betete ich das die Stunde niemals enden würde. Der Lehrer schickte uns ein paar Runden um die Halle um uns danach aufzuteilen und Völkerball spielen zulassen. Unser Team verlor leider aber wir machten uns nichts daraus, denn die zweite Runde gewannen wir. Erst als Mr. Fisher uns umziehen ließ fiel mir Eric wieder ein und mir wurde wieder bewusst was gleich passieren würde. Mit mulmigen Gefühlen in der Magengegend striff ich mir die verschwitzten Sachen vom Leib und zog mich um. "Fertig?" Fragte Jacky tapfer. Ich nickte. "Wir schaffen das schon. Gemeinsam kann er uns nichts anhaben." Aufbauende Worte, dachte ich. Doch in ihren Augen konnte ich Verunsicherung erkennen. Kein Wunder! Eric war unberrechenbar. Auf dem Parkplatz angekommen, geschah das unausweichliche. Eric stand ein paar Meter entfernt und suchte die Umgebung ab. Er schien uns noch nicht entdeckt zu haben. "Vielleicht können wir uns ja an ihm vorbei schleichen." Wisperte meine beste Freundin. "Ja, vielleicht aber- Ohoh. Zu spät." Eric kam klobig angestapft. Doch Zehn Meter vor uns blieb er stehen. Jemand tippte mir auf die Schulter und ich drehte mich um. "Jacko.." Hauchte ich und meine Augen weiteten sich vor verwunderung. Jetzt drehte auch Jacky sich ungläubig um. Ein Blick zu Eric verriet, das er es nicht wagte sich zu bewegen. Er starrte nur Zornig zu uns hinüber. Aber Jacko's Blick machte unmissverständlich klar, das Eric lieber nicht auch nur einen Millimeter näher kommen sollte. Dann war er wieder ganz bei mir. "Emily." Sagte er in seiner verführerisch weichen und doch so ausdrucksstarken Stimme. "Ich halte es für besser wenn ich dich Heute nach Hause begleite." Jacky hüstelte. "Euch." Korrigierte er sich hastig und schenkte Jacky einen entschuldigen Blick. Zufrieden nickte diese. "Natürlich nur wenn du.. ich meine ihr wollt." Das musste er nicht zweimal fragen. "Ja. Sehr gerne." Jacko kam mir näher und nahm mich wieder in den Arm. Jacky lief einfach neben uns her. "Du hast ja nur Augen für sie." Meinte sie mustenrd. Ich wurde rot. Jacko's einzige Reaktion war ein lächeln. Irgendwann musste Jacky in eine andere Straße und zusammen liefen mein Begleiter und ich weiter. Schweigend. "Wieso warst du an der Schule? " Fragte ich neugierig. "Ich werde nicht zulassen das dir jemand weht tut." Sagte er bestimmt und mit einer brennenden entschlossenheit in den Augen. "Aber woher wusstest du das..-" Er unterbrach mich. "Ich hab es gefühlt." "Haha, guter Witz. Aber jetzt mal ehrlich bitte." Jacko verzog keine Miene und ich schaute auf meine Stiefel. Vor meinem Zuhause angekommen stand ich unbeholfen vor der Tür. "Danke nochmals." "Jederzeit wieder." Er umarmte mich und drehte sich um. Ich wollte nicht das er ging. Warum wusste ich nicht. Instinktiv rief ich ihm nach. "Jacko?"

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Was ist denn da los?;) bis dann, ciao!


Die Wölfe in unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt