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P.o.V Emily

Ich konnte es nicht fassen. Nicht nur das dieser Idiot hier her kommt, nein! Er knutscht auch noch mit einer anderen rum. Und das genau vor meiner Nase! Was sollte das? Er sollte sich doch von mir fernhalten. Oder tat er das? Kannte er das Mädchen und war schon über mich hinweg? Aber.. aber ich war doch seine Gefährtin. Das konnte er doch nicht einfach so vergessen, oder? Gekränkt und enttäuscht trat ich wieder aus der Kabine. Vielleicht war ich ja doch so leicht zu ersetzen. Immerhin, dachte ich. Wird er wegen mir nicht so leiden müssen wie ich wegen ihm, wenn er schon eine neue hat. Ich versuchte mein gerötetes Gesicht durch Wasser wieder zu entreizen. Vielleicht sollte ich das ja auch mal versuchen. Wenn es mich ablenkt, wäre eine neue Person in meinem Leben vielleicht gar nicht so schlecht. Doch schnell wurden diese Gedanken wieder zu nichte gemacht. Selbstzweifel nagten an mir. Konnte ich das überhaupt? Jemals jemand anderen lieben als Jay? Mit verschwommenen Gedanken machte ich mich auf den Weg zurück zur Mensa. Auf dem Flur kam mir Jacky entgegen. "Hey, alles okay?" Ich kickte beiläufig ein Stück Pappe weg, das wegen des neuen Anstrichs der Wände als Schutz umher lag. "Ja, ist schon gut. Können wir einfach wieder zurück?" Sie nickte und nahm mich in den Arm. "Klar. Das war aber auch heftig. Richtig mies die Nummer, wenn du mich fragst." Ich brummte zustimmend. Wir kamen wieder am Tisch an und Taylor beäugte mich mitleidig. Er und Jacky waren eigentlich wie für einander gemacht. Sie mochten sich auch, doch niemand traute sich den ersten Schritt zu machen. Wären meine Probleme doch nur so 'einfach'. Plötzlich haute Taylor mit der Faust auf den Tisch. "Nein, ich hab die Schnauze voll!" Meinte er nun. "Was ist? Was hast du denn auf einmal?" Er schnaubte. "Ich werde da nicht länger mitmachen. Den ganzen Tag schon bist du wegen diesem Kerl traurig. Und jetzt zieht der hier auch noch sowas ab. Emily, du bist meine beste Freundin und hast es nicht verdient so behandelt zu werden. Ich lass mir das nicht länger gefallen. Ich werde da nicht mehr länger zusehen." Damit erhob er sich und stand Kerzengerade da. "Aber es ist doch meine Schuld! Du reagierst völlig über. Du hast ja keine Ahnung." Wehrte ich ab. Jacky legte eine Hand auf meine Schulter. "Vielleicht hat Taylor recht. Das was Jay da gemacht hat, war echt das letzte. Und sowas hast du wirklich nicht verdient. Auch Jay hat ab und zu mal eine Standpauke verdient. Also lass Tay das mal machen." "Aber, aber.." Jammerte ich hilflos. Taylor jedoch stiefelte davon, direkt auf Jay zu. Das wird doch niemals gut gehen.

P.o.V Taylor

Mit großen Schritten lief ich auf den Mistkerl zu. Er hatte das echt mal einzustecken. Wie konnte jemand nur so gemein sein? Ich blieb direkt vor Jay stehen und baute mich bestmöglichst vor ihm auf. Er schaute mich verächtlich an. "Was sollte das?" Donnerte ich los. "Was willst du? Misch dich da nicht ein!" Faucht er verärgert. Seine Stimme übergollte meine um einiges doch ich versuchte mich nicht einschüchtern zulassen. "Du kannst doch nicht direkt vor ihren Augen eine Andere küssen. Nichtmal dich hätte ich als so wiederlich eingeschätzt." Er kam mir nun bedrohlich nahe und senkte sich zu mir herab. Blitzte da etwa kurz so etwas wie Neugier in ihm auf? "Ach ja? Und warum kann ich das nicht tun?" Empört klappte sich mir der Kiefer auf. "Das fragst du noch? Du brichst ihr ja nicht nur das Herz! Du reißt es ihr quasi raus und trampelst vor der ganzen Schule darauf herum! Mit so einem tollen Mädchen wie ihr, geht man nicht dermaßen um! Kappiert?" Wütend und mit dem Bedürfniss ihm eine Faust in den Magen zu rammen, verzog sich mein Gesicht. Jays Augen blitzten auf. "Ist dem so, ja?" Ich schnippste vor seinem Gesicht herum um ihn aufzuwecken. Das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein. "Hast du irgendwas verpasst Junge? Komm mal in die Realität zurück! Natürlich!" Mit diesen Worten stellte er sich wieder gerade hin und schaute in Emilys Richtung. "Wusste ich es doch." Tränen sammelten sich in seinen Augen. Er weinte. Er weinte tatsächlich. Oder er stand zumindest kurz davor. War ich das gewesen? Wenn ja, konnte ich echt stolz auf mein Werk sein. Langsam setzte er sich in Bewegung und ging auf den Tisch zu.

(731 Wörter)
°°° Da der letzte Teil nicht so gut war, Heute noch einen:) Bewertung und Kritik:*

Die Wölfe in unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt