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P.o.V Emiy

Es war ein ätzend, dröhnendes Geräusch das mich weckte. Ich stöhnte auf und sah mich um. Mein Wecker war es nicht. Aber was dann? Ich zog mein Handy unter dem Kopfkissen hervor. Es gab ein schrilles und ungesundes klirren von sich. Ich versuchte vergeblich es irgendwie abzustellen oder zumindest leiser zu machen, aber unverholen dudelte es weiter spuckende Töne vor sich hin. Ich konnte es nicht mal ausschalten. "Das gibt es doch nicht." Stöhnend sank ich in die Kissen zurück. Ich musste eh in ein paar Minuten aufstehen, also quälte ich mich einfach jetzt schon aus dem Bett und griff halbherzig nach meinem Smartphone und schmiss es auf die kleine Kommode im Flur. Im Badezimmer duschte ich erstmal und machte mich durch die gewonnene Zeit in aller Ruhe fertig. Nachdem ich mir auch eine Frisur gemacht hatte, (ein seitlich geflochtener Fischgräten-Zopf) suchte ich mir auch ein paar frische Sachen aus meinem Schrank. Ein gestreiftes Langarm-Shirt mit einer Lederjacke, Jeans und Fell Boots. (Kein echtes Fell natürlich) Erneut bei der Schublade angekommen zog ich mein Handy heraus. Es bimmelte immer noch, aber mir kam die Idee einfach den Akku rauszunehmen. Ich würde mir wohl ein neues kaufen müssen. Das war allerdings so oder so mal fällig gewesen. Mein altes Samsung S2 plus war nun wirklich veraltet. Aber es hatte mir stets gute Dienste geleistet und so wollte ich mich nicht eher von ihm trennen. Auf dem Weg zur Tür schnappte ich mir meine Tasche und trat an die klare, kühle Luft. Es scheint, als ob langsam der Frühling reinbrechen würde. Als ich aus der Straße raus trat kam mir zum ersten mal wieder alles von Gestern in den Sinn. Ich fand es aber eigentlich nicht schlimm. Eher aufregend und spannend. Und das war auch gut so. Ich wollte keine Angst vor Jack haben. Im Gegenteil. Jetzt fühlte ich mich sogar noch sicherer. Vor mir lief Jacky über den verschneiten Gehsteig und schien mich nicht zu bemerken. Ich lief vorsichtig zu ihr und holte auf. "Hey, Jacky." Jetzt sah sie zu mir hoch. "Ach, hi! Wo warst du gestern?" "Eine lange Geschichte. Viel zu komplex für einen Weg zur Schule." Tief atmete ich ein und meine beste Freundin lachte. "Hat es was mit Jacko zu tun?" Sie grinste unschuldig. "Jaa.. Wir sind zusammen, weist du?" Jacky fiel aus allen Wolken. "Was? Oh mein Gott! Alles gute..? Ist er nett? Wehe er tut dir was an! Sonst kriegt er es mit mir zu tun." Sie redete sich total in rage und ich unterbrach sie. "Jaja, alles gut. Er ist fantastisch." Ich musste ihr noch einige Fragen beantworten und als wir an der Schule ankamen, war ich ganz außer puste. Wir wollten gerade vom Foyer aus zu unserem Flur, als mich jemand herumwirbelte. Ich piepte auf. "Was?" Entfuhr es mir hastig, als ich in wunderschöne Augen sah die ich unter hunderten erkennen würde. "Was machst du denn hier?" Grinse ich. "Ich hab dich vermisst." Haucht er mir entgegen. Ich kicherte verlegen. Sanft küsst er mich auf die Lippen. "Ich will euren Kitsch ja nicht stören, aber was machst du eigentlich hier?" Meldete sich Jacky und sah meinen Freund unverwandt an. Dieser richtete sich auf und überragte sie um einiges, was meine Freundin aber nicht einschüchterte. "Du hast doch zugehört, oder?" Fragte Jacko schnippisch. "Ja, hab ich. Aber du kannst mir nicht erzählen das es der einzige Grund ist." Einige Mädchen gingen an uns vorbei und sahen sich nach ihm um. Er war einfach heiß. Und er war mein Freund. Ich konnte es kaum fassen. Der weiteren Diskussion nicht lauschend träumte ich vor mich hin. Dann schellte die Schulglocke zum start und ich verabschiedete mich von Jack. Ich konnte mich nicht einigen wie ich ihn denn jetzt nennen soll. Aber das wird sich wohl noch ergeben. Mir wird noch ein Spitzname einfallen. Im Unterricht wartete ich sehnsüchtig auf meine 60 Minuten Pause nach der siebten Stunde. Dann könnte er etwas länger vorbeischauen. Irgendwann wurde ich an die Tafel gebeten um eine Aufgabe zu lösen und dann waren die ersten zwei Stunden auch schon vorbei.

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War vielleicht nicht so spannend heute und nicht so viel aber okay. Danke leute!

Die Wölfe in unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt