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P.o.V Jay

Ein Knacken ertönte und ich konzentrierte mich auf das Geräusch. Ein winselnder Laut folgte und mein Instinkt ließ mich automatisch anspannen. Emily lag schlafend neben mir und atmete enstpannt vor sich hin. Ich entschloss mich dazu aufzustehen um nachzusehen was da war. Warum sich meine Wolfssine mitten im Schlaf dermaßen aktivierten wusste ich nicht, aber ich vertraue meinen Reflexen und sie scheinen mich vor etwas warnen zu wollen. Mit höchster vorsicht schnappe ich mir ein Shirt und ein paar Sneakers um die Wohnung verlassen zu können, ohne jemanden zu wecken. Draußen wehte mir die kühle Morgenbriese des Meeres entgegen und trotz der frühen Stunde konnte man schon den Berufsverkehr nahe der Strandpromenade hören. Die Sonne ging mit glitzernden Lichtstrahlen die das Wasser und den Strand abtasteten auf. Die wärmende Kraft begann schon bald die einzelnen Sandkörner zu erhitzen, sodass man nur mit Schuhen über sie hinweg laufen konnte. Dieser Ort war wirklich schon fast das reinste Paradies, doch irgendwer machte sich gerade daran diese Idylle zu zerstören. Ich reckte die Nase in den Wind und sah mich um. Irgendwer war hier und meine Nackenhaare stellten sich auf. Ich konnte spüren das etwas oder Jemand in der Nähe war und mich vermutlich in diesem Augenblick beobachtete. Ein tiefes Knurren grollte aus meiner Kehle und ich konnte fühlen das mein Atem automatisch in festeren stößen ging. Wir waren hier her gekommen um all dem vergangenen Stress zu entkommen und damit abzuschließen. Nicht um irgendwo hinzufliehen und dort in das nächste Problem reinzurauschen. Knurrend lauschte ich in den Wind und tastete die Umgebung einzelnd mit meinen Sinnen ab. Ich lief zu einer kleinen Düne, die gegen die Windrichtung lag und kontrollierte dort ebenfall noch einmal die Luft nach Geruchsspuren. Tatsächlich! Da war jemand gegen die Windrichtung versteckt, um schwerer entdeckt zu werden. Schlauer Junge, aber nicht so schlau wie ich. Denke ich mit einem offenem, fiesen Grinsen. Und damit setze ich mich einfach in den Sand. Wenn mich dieses Wesen beobachtet, dann hat es gesehen, das ich weis das es da ist. Der Strand ist bis auf ein paar Ecken und verstecke zur Häuserseite hin flach. Wenn es also hier weg will, dann kriege ich es mit.

P.o.V ???

Scheiße. Ich wusste, nachdem er so siegessicher gegrinst hatte, hatte er meine Anwesenheit erkannt. Er hatte sich provokant im Schneidersitz auf seine kleine Düne gesetzt und lauschte auf jede noch so minimale Bewegung. Und damit hatte er mich in der Hand. Ich hatte seine Intelligenz unterschätzt, und wie ich sie unterschätzt hatte. Mit einem einfachen hinsetzen hatte er mich in die perfekte Falle gelockt. Er fixierte jeden Milimeter mit seinen Augen. Und was er nicht sah, hörte er ab, spürte jede Regung, roch den kleinsten Luftumschwung im Wind und hatte mich mit seinen Sinnen umzingelt. Man konnte fast überall seine Präsenz spüren. Ein knistern lag in der Luft welches mich vor Anspannung zum Schwitzen brachte. Nervös suchte ich nach einem Ausweg. Ich brauchte es eigentlich gar nicht versuchen ihm zu entkommen. Er war ein Alpha und somit schneller und stärker als ich. Noch dazu war er von edlem Blut, was das ganze noch einmal auf eine höhere Stufe setzte. Doch dieser Stufe schien er sich gar nicht bewusst zu sein. Er hatte keine Ahnung von der Macht die in ihm schlummerte und das konnte eines Tages gefährlich werden. Genau diese Macht ließ ihn wissen das ich hier war. Kein normaler Wolf hätte jemals mitbekommen, das ich auf diese Entfernung hier draußern herumschleiche. Doch durfte ich der jenige sein, der es ihm erzählt? Es sollte jemand anderes tun. Sein zweiter Anführer, dieser Dash bot sich doch geradzu an. Aber, wusste er es denn auch nicht? So oder so, ich müsste es einem von beiden erzählen. Aber jetzt, in so einer Lage war es der falsche Zeitpunkt. Nun muss ich erstmal zusehen wie ich hier rauskomme, denn sonst kommen unangenehme Fragen auf mich zu, die ich lieber nicht beantworten will. Zumindest noch nicht. Gerade schaute er in eine andere Richtung und ich versuchte diese kleine Chance zu nutzen und setzte eine Pfote langsam vor die andere. Doch bevor auch nur die erste wieder den Sand erreichte, hatten mich seine funkelnden Augen wieder im Visier. Das Grinsen kam wieder und ich wusste ich hatte mich verraten. Mein zu voreiliges Handeln hatte mir eine ganze Menge Ärger aufgehalzt. Ich rechnete damit das er jeden Moment auf mich zusprinten würde, um mich in der Luft zu zerfetzen. Aber er blieb seelenruhig dort sitzen und grinste weiter starr in meine Richtung. Er konnte mich durch den dichten Busch nicht sehen, das war mir klar und dennoch trafen seine Augen so zielgenau die meine, das ich glaubte er könne durch Dinge hindurch sehen. Warum tut er nichts? Er weiß das ich hier in meinem Versteck sitze und in der Falle hocke wie ein Kaninchen. Warum also kommt er nicht rüber und stellt mich, um zu präsentieren das er gewonnen hatte? Spielt er nur mit mir? Was hat er nur vor? Es war eine blöde Idee hier in Wolfsgestalt zu erscheinen. Viel zu auffällig und zu riskant. Es war ein Wunder das er mich bei unserem Treffen genauso wenig wie seine anderen Leute als Wolf identifizierte. Hatte er wohl jetzt erkannt wer ich war? Was tust du hier? Höre ich es in meinem Kopf schallen. Aber wie kann das sein?! Erschrecke ich mich. Wir waren doch gar nicht durch ein Rudel oder sonst etwas verbunden. Er hatte mich gerade zum ersten Mal richtig als Tier gesehen und konnte direkt mit mir kommunizieren. Er war gefährlicher als ich vermutete. Aber wenn ich jetzt antworten würde, hätte sich mein letzter Ausweg unerkannt aus dieser Sache hier rauszukommen, unmittelbar in Luft aufgelöst. Ich hatte noch einen letzten Plan, eine letzte Idee die ich ausspielen konnte. Sie würde vermutlich nicht funktionieren aber ob ich es jetzt versuche oder nicht, ändert auch nichts mehr daran das ich hier festsitze. Also recke ich den Kopf in den Wind und jaule laut auf. Die Augen von Jay verengen sich zu schlitzen, doch er blieb unbeeindruckt sitzen. Doch dann kommen zwei Gestalten zu ihm gerannt. Dash und Ryan. Perfekt, sie sollten ihn eigentlich ablenken. Die Gefahr: Wenn das nicht klappt, habe ich gerade 3 Wölfe auf mich gehetzt. Und einer von ihnen ist einer mit edlem Blut. Na toll! Das ganze schien soweit zu funktionieren, das Jay den Blick eine Skunde lang abwendete um verwirrt zu seinen Freunden schauen zukönnen. Aber er hatte mich durchschaut und als ich lossprinte, höre ich ein reißen von Stoff und Pfoten die hinter mir her rannten.

°°° Jaa! Fast 1100 Wörter für das 50 Kapi Special!!^^ Ich hätte nie gedacht so lange durchzuhaltenO.o Danke an alle Leser, Voter und kommentarschreiber. Ihr seit die besten. Viel sapß bei diesem Part. Bewertung und Kritik bitte!:*


Die Wölfe in unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt