Mit einem Mal griff Jack nach meinem Zopf und wickelte sich die Haare einmal um die Hand. Er zog leicht daran, sodass mein Kopf nach hinten in den Nacken fiel. Mir entwich ein verdutztes Keuchen und ich hatte schlagartig das Bedürfnis zu schlucken, was angesichts meiner Kopfhaltung aber gar nicht so leicht war.
Jack legte seine freie Hand an meinen Hals und strich mit dem Daumen fest meinen Kiefer entlang, während er sich an mein Ohr beugte. "Was meinst du?", raunte er. Mich überzog eine Gänsehaut bei seiner gesenkten Stimme. "Meinst du das?"
Plötzlich spürte ich seine Lippen an meinem Hals. Und seinen kräftigen Kiefer mit den Bartstoppeln, die die empfindliche Stelle reizten. Ich rang nach Luft.
Er drückte zwei kleine Küsse auf die Stelle unter meinem Ohr und rieb seine Wange daran. Mein Kopf war unter seinem Griff immer noch in den Nacken gelegt und er hatte vollen Zugang zu meinem Hals. Meiner verwundbarsten Stelle.
"Jack", keuchte ich tonlos. Mein Körper bebte und heißes Blut schoss durch meine Venen. Meine Finger bohrten sich in seinen Rücken und mein Griff um seinen Hals war so fest, wie es nur ging.
"Violet", murmelte er rau. Ich riss die Augen auf und starrte ihn an. Erst da wurde mir bewusst, dass sie zugefallen waren. Jacks Ausdruck war herb und sein Blick so begierig, dass ich es kaum aushielt. "Kratzig?", fragte er.
Ich nickte, konnte jedoch nichts anderes anschauen als seine glänzenden Lippen, die eben noch an meinem Hals gelegen hatten. Mein Puls raste und ich fühlte mich zitterig.
"Das Foto", erinnerte ich ihn. Oder mich.
Um der Situation zumindest eine Sekunde lang zu entfliehen, befreite ich mich aus Jacks Griff und stand auf, um den Auslöser ein letztes Mal zu drücken.
Doch bevor ich mich zurück in Position für ein zweites Schwiegersohn-Foto bringen konnte, packte mich Jack plötzlich.
Ich stolperte ungelenk auf seinen Schoss und er umfasste meinen Hinterkopf, während er seinen Mund hart auf meinen presste. Ich japste.
Eine Sekunde war ich regungslos, überwältigt von dem Gefühl, das durch mich schoss. Alles schien stillzustehen. Ich bemerkte kaum, wie es aufblitzte.
Und dann erwiderte ich Jacks Kuss ebenso hart. Ich schlang meine Arme erneut um seinen Nacken und presste mich an ihn. Er legte seine Hände knapp über meinen Arsch und zog mich dichter auf seinen Schoss, sodass ich meine Beine links und rechts um seine Mitte schloss.
Unsere Münder bewegten sich fest gegeneinander und ich bekam die volle Dröhnung der Begierde zu spüren, die ich zuvor in Jacks Augen gesehen hatte. Der Kuss raubte mir jeglichen Atem und ich spürte, wie auch durch Jack ein kleines Stöhnen rollte, das in meinen Mund überging.
Seine Zunge tastete sich vorsichtig heran und ich stieß fordernd gegen sie. Gott, ich war so hungrig danach, alles von ihm in mir aufzunehmen. Seine Lippen an meinen entfachten ein so erlösendes aber zeitgleich auch so rettungslos brennendes Gefühl in mir, dass ich innerlich zerfloss.
Meine Hände tasteten nach seinen Haaren, klammerten sich an ihm fest wie eine Ertrinkende und versuchten rastlos so viel von ihm zu spüren wie nur möglich. Seine Arme lagen währenddessen so schwer um meine Hüfte, dass mein gesamter Unterleib sich schmerzvoll verzog und kribbelte.
Unsere Zungen fechteten einen spielerischen Kampf aus und versuchten sich immer wieder einzufangen.
Ich bekam nicht genug davon. Es reichte mir nicht. Ich wollte, dass er mich noch härter küsste, noch fester packte und an sich zog, aber das war gar nicht möglich. Ich spürte auch jetzt schon das Herz in seiner Brust klopfen. Oder war das mein eigenes? Es pochte jedenfalls heftig.
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Die mathematische Formel für Liebe
RomanceMathe + Violet = Error. Um ihr Abi nachzuholen, kommt sie daran aber nicht vorbei. Also muss ein Nachhilfelehrer her. Und das soll ausgerechnet Jack sein, der sich neben seinem Mathestudium ein bisschen was dazu verdienen will. Jack, der nervtöten...