Die mathematische Formel für Liebe

27. Kapitel

"Jack? Kannst du mir kurz helfen?", fragte ich ihn deshalb, sobald ich endlich wieder aus dem Zelt raus war.

"Hmm?", er reckte seinen Kopf nach hinten und musterte mich. Ausgiebig. Vielleicht begann er den Alkohol auch schon langsam zu spüren. Ich tat es jedenfalls.

"Kannst du kurz mein Oberteil zusammen binden?"

"Klar. Aber du musst zu mir kommen, ich komm hier nicht mehr so schnell hoch", lachte er und deutete auf den Klappstuhl, in dem er saß.

Er stellte sein Bier neben sich ab und ich drehte ihm meinen Rücken zu, bevor ich mich links von ihm leicht in die Hocke begab.

Als seine Fingerspitzen sanft über meine nackte Haut glitten, sog ich bemüht tonlos die Luft ein. Seine Finger waren nicht kalt, aber die Berührung war so leicht, dass ich beinahe eine Gänsehaut bekam. Und bevor er das Top richtig verschließen konnte, musste er es öffnen. Das Gefühl seiner Hände auf meinem Rücken, die konzentriert die Knoten lockerten, war unaussprechlich.

Was würde passieren, wenn ich meine Hände nicht mehr gegen meine Brust drückte, um das Top an Ort und Stelle zu halten?

Zig Camper würden dich oben ohne sehen, Violet, das würde passieren.

Gott sei Dank zog Jack nun einmal kräftig an den Schnüren, um das Top wieder zu festigen. Ich japste erschrocken auf. "Hey!"

"Zu fest?", fragte er keck.

Ich sagte nichts und wartete, bis er es endlich fertig gebunden hatte.

Doch bevor ich mich wieder aufrichten konnte, schlang er überraschend einen Arm um meine Hüfte und zog mich zu sich auf den Schoss. Ich prallte mit dem Körper gegen seinen und mein Kopf schlug gegen seine gegenüberliegende Schulter.

Verwundert sah ich ihn aus diesem Winkel an. Er grinste. "Hallo."

"Hallo", murmelte ich verdattert. Meine Füße standen noch seitlich links neben dem Stuhl am Boden aber mein gesamter Körper lag einmal quer über Jack. Sein Arm ruhte nach wie vor auf meiner Hüfte und mein Kopf lag auf seiner Schulter, weshalb ich nach oben schauen musste.

"Süßes Top", bemerkte er. "Du solltest nur aufpassen, dass nicht jemand aus Versehen daran zieht und es auf geht."

"Jemand?" Zweifelnd sah ich ihn an. Das Gefühl seines warmen Körpers an meinem war viel zu präsent. Seine Finger brannten sich förmlich durch den Stoff meiner Shorts.

"Jemand."

"Dann solltest du aufpassen, dass nicht jemand dein Hemd aufmacht", gab ich nonchalant zurück.

"Wieso sollte das jemand tun?", fragte er neugierig und sah mich eingehend an.

"Weil jemand finden könnte, dass das besser aussieht", erklärte ich möglichst neutral.

"Ich glaube, um das zu prüfen, müsste das erst jemand ausprobieren."

Ohne den Kopf von seiner Schulter oder den Blick von seinem zu nehmen, legte ich meine Hand an seine Brust und ließ sie zu dem obersten geschlossenem Knopf wandern.

Vorsichtig öffnete ich ihn mit Hilfe meiner zweiten Hand. Jack starrte mich ausdruckslos an. Jedenfalls konnte ich seinen Ausdruck nicht deuten.

Ich begann einen Knopf nach dem anderen zu öffnen, wobei ich zwischendrin mein Gewicht verlagern musste, um besser ranzukommen. "Da soll noch einer sagen, ich hätte ungeschickte Hände", grinste ich und betrachtete mein Werk.

"Ich nehme alles zurück", murmelte Jack tonlos. Ich schob sein nun geöffnetes Hemd etwas auseinander und sein Griff an meiner Hüfte verstärkte sich.