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Ich gehorchte.

Als ich mich nach vorne beugte, die Arme streckte und die Stirn an das kühle Mahagoni legte, hob mein Hintern sich automatisch. Cassiel trat hinter mich und ließ ein leises Stöhnen hören.

„Was für ein Anblick", hörte ich ihn sagen. „Ich kann es kaum erwarten, die ersten Striemen auf diesem hübschen Arsch zu platzieren. Und wie es sich erst anfühlen wird, sich darin zu versenken! Ihn immer wieder hineinzustoßen, grob und rücksichtslos, schnell und hart. Wie schön es für mich sein wird, dich unter mir wimmern zu hören und zucken zu sehen, während ich mich auf diese Weise an deinem Körper bediene, mir auf diese Weise Genuss verschaffe.

Hast du es schon einmal in den Arsch bekommen, Lumi? Hat dir das schon einmal ein Mann gegeben? Antworte!"

"N-nein", stammelte ich in Richtung Boden. Meine Gedanken überschlugen sich. Das wollte er? Er wollte mich nehmen ... dort?

Die Vorstellung war so unerhört und verdorben, dass mir die Hitze ins Gesicht schoss. Doch nicht nur ins Gesicht. Ich war schockiert, aber da war auch ein Teil in mir, der den Gedanken ... aufregend fand – immerhin hatte ich diese Praktik auf der Liste mit den Limits nicht gestrichen. Ich spürte, wie es zwischen meinen Beinen zu pochen begann. Allerdings nur für einen kurzen Moment, nämlich so lange, bis etwas Glattes, Kühles gegen meine Hinterpforte drückte und Einlass verlangte.

Erschrocken fuhr ich hoch, nur um gleich darauf von Cassiels Hand an meinem Nacken wieder zu Boden gedrückt zu werden.

"Du tust besser, was ich dir sage", knurrte er, "es sei denn, du willst noch mehr Ärger."

"Bitte", wimmerte ich. Verflogen war das kurze Gefühl der Erregung; ich hatte Angst. "Ich habe das noch nie gemacht."

"Umso spaßiger wird es für mich", sagte er. Das Drängen wurde stärker und in diesem Moment kapierte ich: es war diese eiserne Kugel, der vordere Teil des Hakens, den er mir einführen wollte. Was hatte er damit vor? Wollte er mich etwa daran aufhängen? Es würde mich in Stücke reißen!

Ich geriet in solche Panik, dass mir Tränen in die Augen schossen. Doch daran, das Sicherheitswort zu benutzen, dachte ich diesem Moment gar nicht.

Einen Augenblick später war die Kugel verschwunden.

"Setz dich auf", befahl Cassiel. Zitternd richtete ich mich wieder auf und blickte nach oben. Er war vor mich getreten und in die Hocke gegangen, nun musterte er mich mit gerunzelter Stirn.

"Du weinst", stellte er fest.

Ich brachte keinen Ton hervor, meine Kehle war wie zugeschnürt.

"Du weißt, dass du dein Safeword benutzen kannst, oder?"

Ich nickte, obwohl ich bis zu diesem Augenblick nicht daran gedacht hatte.

Einen kurzen Augenblick schien er nachzudenken.

"Das Ganze kann nur funktionieren, wenn du mir vertraust", sagte er dann schließlich. "Und ich kann es nicht erzwingen, ich kann dir nur immer wieder versprechen, dass ich auf dich aufpassen werde. Schmerz ist gut. Ein bisschen Angst ist in Ordnung, ohne Aufregung wäre es langweilig. Aber du sollst keine Todesangst haben. Ich habe dir versprochen, dich nicht ernsthaft zu verletzen. Und daran halte ich mich."

Nun schämte ich mich. Er hatte meine blinde Panik gespürt. Natürlich hatte er das, er war ein Seraph. Verlegen senkte ich den Blick.

"Willst du denn dein Safeword benutzen?", hakte er nach. "Sollen wir es abbrechen?"

Ich überlegte kurz; nickte. Schüttelte den Kopf.

"Ich weiß es nicht", flüsterte ich und kam mir lächerlich vor. Ich war völlig durcheinander.

"Weißt du dein Wort noch?", fragte er. Ich nickte erneut.

"Dann kann dir nichts passieren. Ich weiß, dass die Zeit zu knapp ist, um echtes Vertrauen aufzubauen, aber wenn du wirklich Lust hast, dann gib mir eine Chance. Und dir selbst. Wenn du das Gefühl hast, es geht nicht mehr, dann sag das Wort und ich werde sofort aufhören. Du bist sicher bei mir, Lumi. Jederzeit."

Ich schluckte schwer. Dann nickte ich erneut.

"In Ordnung", presste ich hervor und drängte die Tränen zurück, die erneut hinter meinen Lidern brannten.

Cassiel musterte mich noch einen Moment, dann nickte auch er. Mit dem Daumen wischte er sanft eine Träne von meiner Wange, dann beugte er sich so nah zu mir, dass ich seinen Atem im Gesicht spüren konnte. Sein Blick wurde dunkel.

"Und nun runter mit dir", raunte er.

Above the Winter Skies [Dark Romantasy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt