25.Kapitel

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Ihr würde ich besonders weh tun,darauf konnte sie sich verlassen...

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Sicht Lara:

Noch etwas schläfrig schlurfte ich zur Schule und dachte über eine ganz bestimmte Person nach...Kyle.Seit er mich vor seinem Haus geküsst hatte, galten meine Gedanken nur ihm.Das hatte eine positive und eine negative Seite.Positiv,weil ich jemanden hatte,den ich über alles liebte (ausgeschlossen von seiner Gewalt und der Erpressung).Ich wusste nicht ob es wirklich galt,dass ich schon anhand weniger Tage Gefühle für ihn entwickelt hatte.Aber vielleicht hatte Kyle ja Recht und es hatte wirklich sofort zwischen uns gefunkt,also Liebe auf den ersten Blick.Ein Seufzer verließ meinen Mund,verschwand allerdings so schnell wie er gekommen war.Denn jetzt kam mir die negative Seite ins Gedächtnis.Ich konnte mich nicht mehr so gut auf die Schule konzentrieren.Da ich so viel Zeit mit der Gruppe verbracht und sogar geschwänzt hatte,verbrachte ich weniger mit Lernen.Vielleicht würde es mir gut tun,endlich etwas Abwechslung in mein Leben zu bringen.Oder sollte ich doch lieber meinen alten Gewohnheiten nachgehen und mich nur am Wochenende mit meinem "festen Freund" treffen? "Fester Freund",niemals hätte ich gedacht,dass ich sowas mal sagen oder denken würde.Erneut seufzte ich.Verdammt Lara reiß dich zusammen!Einen Freund zu haben war doch schließlich was ganz normales.Naja,für mich nicht,aber das würde es noch.Und wenn ich erstmal eine feste Bindung zu Kyle hätte,würde ich es sicher auch wieder mit Susen hin kriegen.
Ich öffnete die Tür und ging durch den Schulflur entlang.Es war außergewöhnlich still,nur das Fensterwischen des Hausmeisters war zu hören.Als ich an einem grünen Spind vorbei ging,hörte ich Schluchzen.Es war eindeutig Mädchenschluchzen.Ich drehte meinen Kopf suchend nach der Stelle herum und fand ein Mädchen...momentmal,das war doch das Mädchen von gestern.Das von der Gruppe,die Kyle und die anderen schon verprügeln wollten,weil Jack ihnen irgendwelche Gerüchte erzählt hatte.,,Hey.",sagte ich sanft und hockte mich zur ihr hinunter.,,Was ist denn los?". Das kleine Kind schaute auf und sah mir in die Augen,sodass ich ihre verheulten Augen sehen konnte und...ein blaues Auge,aufgerissene Lippen und ein blasses Gesicht.,,Wer war das?",änderte ich meine Frage,ich musste nicht zuerst fragen,ob sie durchs Hinfallen diese Wunden bekommen hatte.Nein,diese Spuren deuteten eindeutig auf Körperverletzung hin.Als das Mädchen nicht antwortete,versuchte ich es erstmal anders:,,Wie heißt du denn?". ,,Elizabeth.",flüsterte sie ängstlich und schaute wieder auf den Boden. ,,Komm mal mit, Elizabeth,wir reinigen erstmal deine Verletzungen und dann erzählst du mir was passiert ist,oke?". Elizabeth nickte nur und so liefen wir zum Mädchenklo.Die kaputte Tür,die Tyler eingeschlagen hatte,wurde ausgewächselt und alle Hinweise auf einen Wutausbruch und einer Verfolgung vernichtet.Es sah wieder alles ganz...normal aus.Nachdem Elizabeth ihr Gesicht gewaschen und ich nach schlimmen Verletzungen geschaut hatte erzählte sie schließlich zaghaft und leise:,,Er war es,er meine Gruppe aufgesucht und uns alle zusammen geschlagen. Seine Anhänger waren auch da,aber er hat am meisten geschlagen.Tills Arm ist jetzt gebrochen und Philline ist unmächtig.Er wollte uns alle leiden sehen und das hat er auch geschafft.Ich habe zum Glück
nicht allzu viel abbekommen,denn Bo ist ihm von hinten auf den Rücken gesprungen um zu verhindern,dass er mir weiter weh tun konnte.Er schrie,ich solle weg rennen.Das habe ich auch getan,aber-",sie kam nicht weiter.Tränen rollten ihre Wange runter und sie fing wieder an zu schluchzen.Stumm streichelte ich sie und redete beruhigend auf sie ein. ,,Es war schrecklich-Die ganzen Schreie-Niemand war da um uns zu helfen-".Ein herzzereißender Laut entrang sich ihrer Kehle.,,Ich will nicht wissen wie es den anderen geht...Bo vor allem.Er müsste Fuchsteufelswild sein,schließlich hatte ihm noch niemand ein Haar gekrümmt,oder es gewagt ihn anzufassen.". ,,Elizabeth-". ,,Du kannst mich ruhig Elli nennen.",fiel sie mir ins Wort und gab mir ein schwaches Lächeln zu sehen.Ich nickte dankbar:,,Elli,wer ist er?". Sie antwortete nicht. ,,Wer ist er?", wiederholte ich.Stille.Dann aber hörte ich wie sie ganz leise sagte:,,Wenn er herausfindet,dass ich dir das sagen,reißt er mich in Stücke.". Ich schüttelte wild den Kopf. ,,Nein,nur über meine Leiche.". So wie Elizabeth über ihn sprach,wusste ich,dass er kein Problem haben würde,über meine Leiche zu steigen.Ich schluckte merklich.,,Nagut,aber nur wenn du mir etwas versprichst.", flüsterte sie paar Sekunden später. ,,Sag Niemanden,also wirklich Niemanden ein Wort darüber.". Schockiert halte meine Stimme auf dem Klo:,,Aber dieser Mann oder Junge hat euch übelst zugerichtet-". ,,Das ist meine einzige Bedingung.". Verzweifelt sah ich in ihre jetzt ernste Augen.Schließlich stimmte ich zu.
Elizabeth richtete sich auf und sprach so deutlich,dass ich jedes Wort,jeden Buchstaben verstehen konnte:,,Also,der,der mich geschlagen hat,ist.".Sie ließ eine Pause dazwischen und starrte zum Waschbecken rüber.,,Das war Kyle.".
Kyle....


Opfer, oder ganz was Anderes?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt