Am abend wachte ich wieder auf. Müde setzte ich mich auf und schaute aus dem Fenster. Die Sonne war gerade untergegangen. Jetzt erst merkte ich, dass ich ganz schön Hunger hatte. Vielleicht könnte ich mir was zu essen besorgen, ohne den Tower zu verlassen und ohne die anderen anzutreffen. Also stand ich auf und ging noch etwas verschlafen zum Lift. Als ich oben ankam, war es hier wie leergefegt. Es brannten nur ein paar Lichter, so auch bei der Minibar. Ich ging dort hin und suchte dort eine Kleinigkeit zu essen. Damit sich niemand an mich anschleicht, konzentrierte ich mich halbwegs auf mein Gehör. Nachdem ich die Hälfte der Schränke schon durchsucht hatte, hörte ich, wie jemand leise auf mich zu kam.
"Wenn du dich anschleichen willst, dann solltest du noch leiser sein!", merkte ich an.
"Du bist die erste, bei der ich mich nicht anschleichen kann. Beeindruckend!", meinte Natascha beeindruckt.
Ich stellte mich aufrecht hin und lehnte mich an der Theke an.
"Was willst du? Wenn du mich anschreien, oder mir eine knallen willst, nur zu! Ich weiß, dass ich heute Mittag nicht ganz freundlich war, was mir auch wirklich leid tut!", rechtfertigte ich mich.
"Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen. Ich kenne das, wenn man jemandem etwas nicht sagen will, aber man wird deswegen trotzdem bedrängt. Eigentlich sollte ich mich entschuldigen!", meinte sie.
Mir fehlten auf einmal die Worte. Ich wusste nicht, was ich jetzt drauf erwidern sollte.
"Wenn du was zu essen suchst, dann geh nach oben. Pepper hat gekocht. Und außerdem ist Steve noch da", schlug sie mir dann vor.
Ich spürte, wie ich rot wurde. Ein leichtes lächeln huschte über Nataschas Lippen.
"Es tut Steve wirklich gut, dass du hier bist. Er mag dich sehr. Vermassele es nicht!"
"Das werde ich nicht! Und...danke!", bedankte ich mich bei ihr und ging dann zum Lift.
Im Penthouse angekommen, ging ich eher vorsichtig auf die Küche zu. Als ich zur Küche kam, waren da Pepper, Tony, Clint, Bruce und Steve, die in ein Gespräch vertieft zu sein schienen.
"Hey!", begrüßte ich alle.
Sofort verstummte das Gespräch und alle schauten mich fragend an.
"Natascha hat mich hergeschickt. Ich hoffe ich störe nicht?", fragte ich vorsichtig.
"Nein! Überhaupt nicht! Los komm, iss mit uns", kam Pepper freudestrahlend auf mich zu.
Sie zog mich an den anderen vorbei ins Esszimmer.
"Pepper, dass ist echt lieb von dir, aber ich wollte mir nur eine Kleinigkeit zu essen holen und dann auch wieder gehen. Und außerdem bin ich nicht wirklich für ein Abendessen gekleidet."
"Ach was! Da hatte ich schon schlimmeres. Und glaub mir, das geht tatsächlich!", bemerkte sie und warf Tony einen strengen Blick zu.
Dieser schaute betreten weg. Langsam kamen auch die anderen und setzten sich an den Tisch. Zu meiner rechten saß Steve, was ich sehr begrüßte, denn mir war es echt unangenehm hier zu sitzen. Links von mir setzte sich Clint hin. Auch Natascha war wieder gekommen und saß gegenüber von mir. Wir verfielen in Schweigen, was mich ziemlich beunruhigte. Nachdem das essen serviert wurde, war es immer noch still.
"Also Leila, du hast mir erzählt, dass du Fähigkeiten besitzt. Ich würde diese gern sehen, wenn es dir nichts ausmacht", unterbrach Pepper endlich das schweigen.
"Ähm...gerne! Dafür müsst ihr aber die Kerzen ausmachen", sagte ich.
Alle, außer Steve, hatten ein großes Fragezeichen im Gesicht. Doch Steve lächelte einfach nur und pustete eine Kerze aus. Die anderen machten es ihm nach. Dann fragte ich Tony, ob er das Licht etwas dämmen könnte, was er ohne Kommentar machte.
"So! Und wo ist jetzt der Trick dahinter?", fragte Clint.
Ich fuhr mit einer über eine Kerze, die sich sofort mit den anderen entzündete.
"Das wars?", fragte nun Tony.
"Nein!", antwortete ich.
Ich schloss meine linke Hand und sofort gingen die Kerzen aus. Als ich dann meine Hand wieder öffnete, loderte dort eine kleine Flamme.
"Pff...das ist doch nur ein Trick!", meinte Clint und langte in die kleine Flamme.
"AU!", rief er aus und hielt sich seine schmerzende Hand.
"Wie war das nochmal?", fragte ich grinsend.
Ich schloss wieder meine Hand und die Kerzen gingen wieder an.
"Nicht schlecht!", murmelte Natascha.
Ich legte dann eine Servierte vor mir hin. Meine linke Hand legte ich dann darauf. Langsam hob ich diese an und ließ damit auch die Servierte schweben. Dann senkte ich sie wieder.
"Das wars mit deiner Magie?", fragte Tony wieder.
Ich zuckte mit den Schultern und lehnte mich zurück in den Stuhl. Ich konzentrierte mich auf den ganzen Tisch. Als der Tisch in der Luft schwebte, sprangen alle geschockt auf.
"Nicht schlecht!", murmelte Clint leicht beeindruckt.
"Danke!", bedankte ich mich.
Dann ließ ich den Tisch wieder auf den Boden sinken. Etwas unsicher setzten sich alle wieder hin. Schweigend aßen wir weiter. Die Lasagne, die Pepper gemacht hatte, war wirklich lecker. Nach dem Essen, räumten wir alle den Tisch ab. Jeder brachte seinen Teller in die Küche. Eigentlich wollte ich dann gehen, aber Steve bat mich noch zu bleiben. Wir setzten uns ins Wohnzimmer. Langsam wurde die Stimmung lockerer und wir unterhielten uns alle ein bisschen. Plötzlich zersplitterte ein Teil der Glasfront, weswegen das Glas klirrend zu Boden fiel. Wir alle sprangen auf und schauten aus dem zerstörten Fenster. Auf einmal streifte etwas meine Wange.
"Runter!", rief ich.
Sofort schmiss Steve sich auf den Boden und riss mich mit sich. Etwas unsanft landete ich auf meiner rechten Schulter. Die anderen legten sich ebenfalls flach auf den Boden. Plötzlich zersplitterte der Glastisch. Vorsichtig lugte ich über die Couchlehne, als dort etwas einschlug. Erschrocken duckte ich mich wieder. Nachdem Clint nachgeschaut hatte, passierte nichts mehr. Etwas zittrig stand ich auf und auch die anderen waren etwas geschockt. Etwas Blut lief an meinem Arm herunter. Ich schaute zu Steve, an dessen Arm auch etwas Blut war.
"Ist das dein, oder mein Blut?", fragte ich besorgt.
Er schob den rechten Ärmel seines Shirts ein Stück nach oben. An seinem Oberarm war eine Schusswunde, aus der Blut floss.
"Tut das weh?", fragte ich.
"Na ja...jetzt wo du es sagst!? Es tut doch ein wenig weh!", gab er zu.
"Los, komm mit! Ich versorge deine Wunde!", sagte Bruce.
Steve und Bruce gingen aus dem Raum. Ich blieb mit Clint und Natascha im Wohnzimmer, da Tony Pepper erst mal beruhigen musste.
"Der Schütze war nicht schlampig", entgegnete Clint.
"Wäre der Schütze gut gewesen, dann hätte er sein Ziel nicht verfehlt, aber das hat er", erwiderte Natascha.
"Doch, er hat Cap getroffen!", meinte Clint.
Ich trat näher an den Rand und suchte nach der Stelle, wo vielleicht der Schütze geschossen hatte. Jedes Gebäude wäre perfekt gewesen, was mich irgendwie nervte.
Das hat der Schütze mit Absicht gemacht!
"Miss Smoke? Dr. Banner sagte, ich solle sie ins Krankenzimmer schicken!", riss mich Jarvis aus den Gedanken.
"In Ordnung! Aber ich weiß nicht nicht wo die Krankenzimmer ist!"
"Keine Sorge Miss! Ich führe Sie dort hin!", sagte Jarvis.
Ich verabschiedete mich von den anderen und stieg in den Lift ein.
Dieser fuhr in den 76ten Stock. Dort stieg ich aus und folgte Javis' Anweisungen. Ich kam irgendwann im Krankenzimmer an. Steve saß auf dem Bett, während Banner seine Wunde versorgte. Banner machte dann einen Schritt bei Seite und ich sah, dass Steve ohne Shirt da saß und nur einen Verband am rechten Arm hatte. Sofort wendete ich den Blick ab, da es mir echt unangenehm war.
"Hey, was machst du hier?", fragte mich Steve auf einmal.
Etwas erschrocken schaute ich in Steves Gesicht.
"Hmm? Oh...ähm...ja ich bin hier, weil Banner nach mir schicken ließ", stammelte ich etwas verlegen.
Mein Blick wanderte seinen Oberkörper entlang. Er war wirklich gut durchtrainiert. Am liebsten würde ich seufzen, aber ich sollte das besser nicht.
"Du...ähm...Könntest du bitte ein...ein Shirt anziehen?", stammelte ich verlegen und wurde dabei noch rot.
"Oh...ja klar!", sagte er sofort und holte sein Shirt vom Bett.
Steve zog sein Shirt an und kam wieder zu mir. Als er vor mir stehen blieb, schwankte er zur Seite und stützte sich dann an einem Tisch ab.
"Steve, alles in Ordnung?", fragte ich besorgt.
"Nein!", murmelte er und kippte dann um.
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Back in War (Avengers FF)
FanfictionLeila ist nun seit mehr als 70 Jahren auf der Flucht. Vor wem? Das weiß sie selbst nicht so genau. Um nicht geschnappt zu werden, reiste sie von Stadt zu Stadt. In manchen Städten konnte sie länger bleiben, in anderen nicht. Eines Tages kommt sie na...