Vergebung

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Ich hab keine Ahnung wie lange ich nun auf diesem Laufband gerannt bin. Die ganze Zeit war ich in Gedanken vertieft gewesen, sodass ich gar nicht mitbekam, dass Clint irgendwann neben mir stand. Erst als er sich räusperte bemerkte ich ihn.
"Was willst du?", schnaufte ich leicht außer Atem.
"Eigentlich wollte ich dir gratulieren! Noch nie hat jemand Fury eine gescheuert. Das hätte ich zu gern gesehen!", grinste er.
"Deswegen bist du hier?"
"Deswegen und wegen Cap", antwortete er.
Genervt schaltete ich das Laufband aus.
"Clint, ich werde nicht mit dir darüber reden. Und außerdem geht dich das nicht an!", wich ich ihm aus.
Ich wollte mit niemandem darüber reden und noch weniger mit Clint. Dieses Thema ging nur mich und Steve an.
"Leila, ich war dabei, als Fury ihm den Armreif und den Befehl gab. Er wollte den Befehl verweigern, aber Fury ließ ihm keine Wahl", erklärte Clint.
"Na und? Er hat es dennoch getan. Und wieso interessiert dich das?"
"Weil euch beiden diese Beziehung gut tut. Zumindest Steve, aber ich kenne ihn auch schon länger, als dich", erläuterte er.
Ohne irgendwelche Emotionen zu zeigen schaute ich auf meine Füße. Ich wusste genau was Clint meinte. Mir war auch schon aufgefallen, dass es mir besser ging. Ich fühlte mich wohler und sicherer. Doch das was Steve getan hatte, hatte mich schon verletzt. Das er sich sorgen um mich machte konnte ich verstehen, doch dass er mich sozusagen hier einsperrte, war für mich nicht in Ordnung. Irgendwie konnte ich es ihm aber dennoch nicht übel nehmen.
"Wo ist Steve momentan?", fragte ich nach kurzem schweigen.
"Er ist gerade auf einer Mission und wird wahrscheinlich erst heute Nacht wiederkommen, was in ungefähr drei Stunden ist", antwortete Clint.
Dann hatte ich jetzt drei Stunden, in denen ich mir eine gute Standpauke und Entschuldigung einfallen lassen konnte. Ich merkte langsam, wie durchgeschwitzt ich eigentlich war. Ich musste mindestens eine Stunde auf dem Band gelaufen sein.
"Ich geh mal duschen!", murmelte ich.
Immer noch etwas schnaufend wollte ich in mein Zimmer gehen, als Clint mich rief. Gerade als ich mich zu ihm umdrehte warf er mir meine Chucks entgegen, die ich gerade noch so fing, bevor sie gegen meinen Kopf knallten. Als ich in meinem Zimmer ankam, entledigte ich mich meiner verschwitzten Kleidung und duschte erst mal. Das warme Wasser war so angenehm auf meiner Haut. Es entspannte meine Muskeln und ich fühlte mich nach der Dusche gleich viel besser. Ich wickelte mich in einen Bademantel und legte mich dann in mein Bett. Ich betrachtete die weiße Decke und überlegte mir dabei, was ich Steve alles sagen wollte.
Auf einmal klopfte es an der Tür. Ich stand auf und ging zur Tür, um sie zu öffnen. Tony stand da und grinste mich breit an.
"Was ist jetzt los?", fragte ich genervt.
"Zieh dir bitte was an. Ich muss dir jemanden vorstellen", grinste er.
Genervt schloss ich die Tür und zog mir ein marineblaues Top und eine Hot-pan an. Dann zog ich noch meine Chucks an, machte mir noch schnell meine nassen Haare zu einem Zopf und ging dann wieder nach draußen. Sofort packte Tony mich am Arm und schleifte mich in den Lift. Wir fuhren wieder ins Wohnzimmer. Tony zerrte mich zur Couchinsel, wo jemand in einer komischen Rüstung und einem roten Umhang.
"Wer ist das?", fragte ich Tony skeptisch.
"Leila, das ist Thor, Gott des Donners! Thor, das ist Leila Smoke!", stellte er uns gegenseitig vor.
Jetzt war ich etwas verwirrt.
Thor ist doch nur eine Legende.
"Tony, dass ist nur ein Scherz, oder?", fragte ich.
"Nein!", antwortete er knapp.
"Lady Smoke, es ist schön ihre Bekanntschaft zu machen!", sagte Thor.
"Gleichfalls!", erwiderte ich unsicher.
In diesem Moment war ich ein kleines bisschen mit meinem glauben überfordert. Ich glaubte nicht an Götter und solcherlei Dinge, weshalb ich sicherlich etwas blöd drein schaute.
"Ah, Thor! Schön dich wiederzusehen!", stieß Clint dazu.
Gerade wenn ich was sagen wollte, vergaß ich es sofort wieder. Ich musste wohl einen sehr verwirrten Eindruck machen, denn Clint und Tony schauten mich skeptisch an.
"Ich glaub wir haben sie kaputt gemacht!", meinte Tony.
"Wir?! Hey, du hast das angefangen, nicht ich!", verteidigte sich Clint.
Vorsichtig kam Tony auf mich zu und wedelte prüfend mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum.
"Lass das!", meckerte ich sofort.
"Na geht doch!", lächelte Tony stolz.
"Also, du bist Thor, Gott des Donners und noch so n' Kram. Wie kommt es das du hier bis?", fragte ich Thor neugierig.
"Ich bin hier, weil ich Mitgard beschützen möchte", war seine halbe Antwort.
Sein Blick verriet mir, dass er wegen noch etwas anderem hier war.
"Und...?", setzte ich skeptisch an.
"Ich versteh nicht ganz?", erwiderte Thor verwirrt.
"Sie meint Jane!", warf Clint ein.
"Jane? Jane Forster?",
"Du kennst sie?", fragte Thor verwundert.
"Nicht persönlich, aber die Shield Akten lassen kaum ein Detail aus", antwortete ich.
"Shield Akten?", hakte Clint skeptisch nach.
Ups! Das war jetzt nicht geplant.
Ich kam gerade noch so davon, da ein Jet auf einer großen Ladefläche landete, die ich vorher gar nicht bemerkt hatte. Zusammen mit Clint, der mich noch immer skeptisch anschaute, und Tony gingen wir nach draußen. Es war bereits stockdunkel und die Lichter von Manhattan erhellten den Himmel. Wir gingen zum Jet, aus dem Natascha, Sam, Steve und Bruce ausstiegen. Alle sahen etwas erschöpft aus, was mich aber nicht daran hinderte heute noch mit Steve zu reden. Zielsicher ging ich auf ihn zu.
"Hey! Können wir kurz reden?", murmelte ich leise.
Steve nickte und zusammen entfernten wir uns ein bisschen von der Gruppe.
"Hör zu...", fingen wir beide gleichzeitig an.
Toller Start!
"Fang du an!", sagte ich.
"Nein, du!", erwiderte er darauf.
Bevor es in einen Streit ausartete, wer zuerst anfing zu reden, fing ich dann doch lieber an.
"Steve...ähm...es tut mir wirklich leid das ich dich angeschrien habe, aber ich habe mich in dem Moment einfach so verletzt gefühlt. Ich bin schon seit verdammt langer Zeit auf der Flucht und habe mir auch kaum Freunde gemacht. Sogar eher Feinde, wenn ich mir das recht überlege...egal! Worauf ich hinaus will ist: diese Beziehung die wir haben, ist die erste nach keine Ahnung wie vielen Jahren. Und ich dachte ich könnte dir vertrauen. Doch als du mir den Armreif angelegt hast, war mein Vertrauen in dich etwas...angekratzt", ratterte ich alles runter.
"Angekratzt?", fragte er leicht belustigt.
"Was besseres fällt mir gerade nicht ein. Aber jetzt lenk nicht vom Thema ab! Also, was ich die ganze Zeit versuche zu sagen ist: ich kann auf mich aufpassen und Fury kann mich mal! Bitte tu so was einfach nie wieder, okay?"
"Ich verspreche es dir! Und mir tut es auch leid!", flüsterte er.
Er beugte sich zu mir und küsste mich sanft. Wir küssten uns nicht lange, da die anderen ja noch da waren. Als wir uns voneinander gelöst hatten, kam Tony zu uns. Wie immer lächelnd.
Hat der Kerl auch mal schlechte Laune?
Es war für mich unbegreiflich, wie der Kerl ständig gute Laune haben konnte.
"Na, habt ihr zwei euch wieder vertragen?", fragte er.
"Jap!", gab ich knapp zurück.
"Gut! Denn Steve war ziemlich durch den Wind nach eurem Streit. Natascha war schon kurz davor ihm eine zu Scheuern", kam Sam zu uns.
"Ehrlich?", grinste ich.
Steve nickte. Er legte einen Arm um meine Schultern und zog mich somit sanft mit sich nach drinnen. Die anderen folgten uns, als plötzlich eine Erschütterung durch das Gebäude ging.
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Hallo ihr Lieben,
es tut mir soo leid, das ich erst jetzt update, aber ich hatte eine kleine Schreibblockade. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Und ich hoffe ihr hab Schöne Ferien.
LG Aiko

Back in War (Avengers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt