Diebstahl

4.6K 221 7
                                    

Leila POV:
Ich folgte einem Soldaten in eine wirklich riesige Halle in der keine Ahnung wie viele Jets standen. An einem der vordersten Jets auf der linken Seite stand eine kleine Gruppe von Soldaten, die anscheinend etwas besprachen. Sofort erkannte ich den Winter Soldier an seinem Metallarm. Ich erkannte auch Chris wieder, der ziemlich konzentriert aussah. Als ich und der Soldat ankamen wurden wir kaum eines Blickes von den anderen gewürdigt. Eigentlich auch besser so. Mir war es so oder so unangenehm, ständig von jemandem angestarrt zu werden. Auf einmal warf mir der Winter Soldier ein paar Handschuhe entgegen, die ich gerade so fing.
"Was soll ich damit?", fragte ich irritiert.
"Klettern!", war seine knappe Antwort.
Fragend schaute ich ihn an, aber er ignorierte mich einfach. Nachdem er gefragt hatte, ob alle den Plan verstanden haben, wollte ich 'Nein!' rufen, aber als der Soldier mir einen ziemlich giftigen Blick zugeworfen hatte, hielt ich doch lieber den Mund. Wir stiegen dann alle in den Jet ein, was mir die Gelegenheit gab, mal durchzuzählen, wie viele wir eigentlich waren. Insgesamt waren wir fünfzehn Leute. Nachdem wir uns alle gesetzt hatten, flog der Jet auch schon los. Ich hatte mich etwas abseits von den anderen gesetzt. Der Jet war von innen auch größer, als er eigentlich aussieht. Ich saß bei der Luke und knetete nervös meine Hände. Ich wusste nur, dass ich klettern sollte.
Aber wohin? Und was soll ich machen wenn ich an meinem Ziel angekommen bin?
Chris hatte meine Ratlosigkeit anscheinend bemerkt, denn er setzte sich neben mich hin.
"Wenn wir dort angekommen sind, sollst du in den fünften Stock klettern und dort das Gerät holen, während wir die Wachen ablenken", erklärte Chris mir meinen Auftrag so knapp wie möglich.
Dann gab er mir noch eine Art Armband mit Display und einen Ohrhörer.
"Es ortet das Gerät und führt dich somit dort hin. Und mit dem Ohrhörer können wir mit dir kommunizieren und dir Notfalls zur Hilfe kommen", beantwortete er sofort meine unausgesprochene Frage.
Ich legte das Armband an und steckte mir den Ohrhörer ins Ohr. Es trat wieder Schweigen ein, was den ganzen Flug anhielt. Nach eineinhalb Stunden Flug kamen wir am Ziel an. Alle checkten ihre Waffen nochmal. Kurz bevor wir landeten kam der Winter Soldier auf mich zu. Er hielt mir eine einfache Pistole samt Holster hin, die ich etwas dankbar entgegen nahm. Wenigstens konnte ich mich jetzt irgendwie verteidigen. Ich wusste nicht woher, aber irgendwie kam mir der Umgang mit Waffen bekannt vor. Schnell befestigte ich die Waffe an meinem Gürtel und zog die Handschuhe an. Der Jet landete und alle stiegen aus. Wir waren ungefähr fünfhundert Meter von dem Gebäude gelandet.
"Zusammen gehen wir zu diesem Gebäude. Bevor wir die Ablenkung starten, entfernst du dich von uns und fängst an zu klettern. Verstanden?", erklärte der Soldier mir klipp und klar.
Ich nickte. Zusammen liefen wir dann auf das Gebäude zu. Das Gebäude selbst, war viel größer, als Gedacht. Es hatte nicht viele Stockwerke, höchstens fünfzehn. Aber es zog sich in die Länge. Etwa hundert Meter von dem Gebäude entfernt, trennte ich mich von der Gruppe. Ich lief ein Stück um das Gebäude herum und wartete, bis ich Schüsse hörte. Ich suchte eine gute Stelle, an der ich rauf klettern konnte. Nach einer kurzen Suche, fand ich ein offenes Fenster im vierten Stock. Jetzt musste ich nur noch da hoch kommen. Als ich meine Hand an die Scheibe legte, blieb diese Kleben.
Danke für die Information Winter Soldier!
Also fing ich an, die Scheibe mithilfe der Handschuhe hoch in den vierten Stock zu dem offenen Fenster zu klettern. Schnaufend kam ich oben an diesem Fenster an. Das war anstrengender als ich gedacht hatte
"Los beeil dich!", hörte ich Chris' gehetzte Stimme über Funk.
"Kletter du erst mal in den vierten Stock hoch. Dann können wir uns mal darüber unterhalten, schnell zu sein", schnaufte ich.
Ich kletterte durchs Fenster rein und zog meine Waffe. Nachdem ich den Gang gesichert hatte, ging ich mit gezogener Waffe weiter zum Treppenhaus. Von dort aus ging ich weiter in den fünften Stock hoch. Gerade als ich im fünften Stock ankam, fing mein Armband an zu piepsen.
"Mein Armband hat gerade angefangen zu piepsen. Heißt das was gutes?", fragte ich unsicher.
"Ja, denn es ortet das Gerät", antwortete Chris ziemlich aus der puste.
Ich sollte mich wohl beeilen!
Als ich mich im Flur weiter umgesehen und alles gesichert hatte, betrat ich eine Art Werkstatt, die in mehrere Abteilungen eingeteilt war und steckte die Waffe weg. In jeder Abteilung waren Tische, voller Geräte.
"Fröhliches suchen!", murmelte ich leise.
Ich schaute aufs Display meines Armbands, worauf das Gerät abgebildet war. Es sah so wie ein Handy aus. Schlau, denn niemand verdächtig einen, mit einem Handy, was heutzutage so gut jeder hat. Jetzt musste ich das Ding nur noch in all diesem elektronischem Kram finden. Ich folgte dem piepsen meines Armbands, was nach und nach schneller piepste. Nachdem ich das Labyrinth aus Schreibtischen und Technik durchquert hatte, fand ich dieses Gerät einfach so auf einem Tisch rumliegen.
Entweder die sind ziemlich schlampig, was es angeht, solche Sachen sicher zu verwahren, oder es ist eine Fälschung.
"Ich habs! Doch woher weiß ich, ob das Ding echt ist?", fragte ich.
"Wissen wir nicht!", meldete sich diesmal der Winter Soldier, "Steck es ein und dann verschwinde!"
Er klang ziemlich gehetzt und aus der puste. Also steckte ich es ein und wollte gehen, als mir auf einmal ein Mann in dunkelblauer Uniform, wo ein silberner Stern auf seiner Brust war, den Weg versperrte. Er trug einen Helm und in seiner rechten Hand hielt er ein Schild.
"Leila?", fragte er ziemlich überrascht.
Ich hatte keine Ahnung, was oder wen er meinte.
"Leila, ich bin's! Steve!", sagte er sanft.
Er machte einen Schritt auf mich zu, weshalb ich sofort meine Waffe zog und auf ihn richtete. Er blieb stehen und hob seine Hände hoch.
"Geh mir aus dem weg!", knurrte ich.
"Nein! Leila, ich weiß, du bist noch da drin!"
Warum sagte der Name 'Leila' mir was? Es lag mir auf der Zunge, aber ich kam einfach nicht drauf.
"Ich habe keine Ahnung wovon du redest!", gab ich kühl zurück.
"Smoke, mach das du raus kommst!", befahl mir der Soldier.
Schnell suchte ich einen Ausweg, weshalb ich für einen kurzen Moment nicht auf diesen Mann achtete. Diese Chance ergriff er und riss mir die Waffe aus der Hand und schleuderte mich anschließend durch eine Trennwand aus Glas nach draußen auf den Gang. Für einen kurzen Moment war ich wie gelähmt, doch dann rappelte ich mich wieder auf. Mein Angreifer hatte seinen Helm ausgezogen.
Sein Pech!
Aus einem Gefühl heraus griff ich ihn an. Ich versuchte ihm einen Kinnhaken zu geben, aber er parierte den Schlag, so wie jeden anderen meiner Schläge. Also musste ich mir was anderes einfallen lassen, damit er seine Deckung fallen lässt. Ich nahm Anlauf und einem Meter vor ihm, sprang ich ab und er hob, wie erwartet sein Schild hoch. Mit voller Wucht traf ich den Schild mit meinen Füßen, weshalb er das Gleichgewicht verlor und rückwärts umfiel, während ich geschickt wieder auf meinen Füßen landete. Mein Angriff hatte ihn unerwartet getroffen, weswegen er etwas benommen auf dem Boden lag. Ich derweil holte meine Waffe. Als ich sie unter einem Tisch gefunden hatte, ging ich zurück zu diesem Mann, der sich aufgesetzt hatte und hielt ihm meine Waffe an den Kopf. Ich entsicherte die Pistole und gerade als ich abdrücken wollte, krachte etwas durch die Scheibe und riss mich von den Füßen. Ich krachte mit voller Wucht gegen eine Betonsäule, wobei meine linke Schulter schmerzhaft knackte. Benommen stand ich auf und konnte noch gerade rechtzeitig einem Schlag ausweichen.
"Tony, hör auf!", schrie der Mann.
Unten erschütterte eine Explosion das Gebäude. Sofort flog diese gold-rote Gestalt davon.
"Leila, wir sind deine Freunde, nicht deine Feinde!", versuchte er weiter auf mich einzureden.
"Ach ja? Shield wollte mich benutzen. Meine Fähigkeiten für ihre Zwecke benutzen. HYDRA hat mich gerettet!", fauchte ich.
"Nein! HYDRA hat dir das angetan. Sie nutzen dich aus. Wir wollen dir helfen!"
"Und warum baut ihr dann so ein Gerät?", fragte ich.
Mein gegenüber schien keine Antwort dafür zu haben, was ich mit einem verächtlichem schnauben quittierte.
"Jetzt lass mich gehen, bevor ich dich umbringe!", drohte ich.
"Nein! Nicht mit diesem Gerät!", erwiderte er.
Er kam mit schnellem Schritt auf mich zu und wollte mir einen Schlag verpassen, doch ich wich aus, rammte ihm mein Knie in den Magen und schlug ihm mit aller Kraft auf den Rücken. Er fiel flach zu Boden, doch sofort stand er wieder auf.
Hartnäckig ist er ja!
Ich versuchte ihm wieder einen Kinnhaken zu verpassen. Diesmal schaffte ich es und er taumelte ein Stück zurück. Als ich ihm wieder einen Schlag verpassen wollte, griff er plötzlich mein Handgelenk und nahm mich dann in den Schwitzkasten. Mit aller Kraft versuchte ich mich zu wehren. Ich kratzte ihn die Hand auf, rammte ihm meinen Ellenbogen mehrmals in die Rippen, doch er ließ mich nicht los. Gerade als ich dachte ich verliere jeden Moment das Bewusstsein, löste sich der Druck um meinen Hals und ich fiel zu Boden. Hustend versuchte ich wieder Luft zu bekommen, während mich jemand wieder auf die Beine zog und mich dann mit sich schleifte. Es war Chris, der mich zur zerstörten Scheibe brachte, wo der Jet in der Luft schwebte und einige Soldaten an der Luke warteten. Zuerst zogen sie mich, dann Chris an Bord. Zum Schluss kam der Winter Soldier reingesprungen. Die Luke schloss sich und flogen zurück zur Basis.

Back in War (Avengers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt