"Du?! Aber...aber das ist unmöglich!", stammelte ich völlig überrascht.
Es war tatsächlich völlig unmöglich, dass er vor mir stand. Lebendig und unverändert. Lewis! Er sah um keinen Tag gealtert aus, seit ich ihn damals das letzte mal gesehen hatte. Ich wusste, dass er eigentlich nicht der Feind war, aber ich hielt ihm dennoch mein Schwert gegen seine Kehle.
"Ich kann dir alles erklären, aber erst senkst du dein Schwert und sagst deiner Freundin, sie soll die Waffe wegstecken", sagte Lewis in seiner gewohnten Ruhe.
Kurz überlegte ich, ob ich ihm noch trauen konnte. Damals konnte ich es, aber die Zeit verändert jeden. Doch ich entschloss mich mein Schwert zu sinken und deutete Natascha die Waffe wegzustecken.
"Also, warum bist du hier?", fragte ich misstrauisch.
"Nachdem wir die SSR gegründet und einige deutsche Wissenschaftler rekrutiert haben, wurde ich entführt. Anfangs war mir nicht klar, wer es war, doch schnell merkte ich, dass es HYDRA war. Sie injizierten mir das selbe Serum wie dir und deswegen stehe ich jetzt hier vor dir. Ende der Geschichte!", erklärte er.
"Und sie?", deutete ich auf die Frau zu meinen Füßen.
"Ebenfalls ein Projekt von HYDRA", antwortete er knapp.
Plötzlich schepperte draußen etwas Glas, als ob ein paar Gasflaschen umfallen würden.
"Wir sollten gehen!", flüsterte Natascha.
Lewis hob die Frau hoch und legte sie über seine Schulter. Ich ging rüber zu Clint und versuchte ihn aufzuwecken. Natascha schob mich zur Seite und knallte Clint einfach mal eine. Sofort wachte er auf.
Auch ne Möglichkeit.
Sie half Clint auf, während ich schon mal zur Tür ging. Gerade als ich die Türschwelle übertreten hatte, knallte mir etwas rot und silbernes gegen den Kopf, was mich völlig umhaute. Der Aufprall auf dem Boden, presste mir die Luft aus den Lungen. Ich brauchte erst mal ein paar Augenblicke, bis ich nicht mehr doppelt sah. Ich versuchte mich mit dem schwindelgefühl im Kopf aufzustehen, was sich als ein bisschen schwer herausstellte.
"Leila, dass tut mir furchtbar leid!", entschuldigte sich jemand.
Nach der Stimme zu urteilen, war es Steve, denn ich sah noch relativ unscharf.
"Steve, was machst du hier?", fragte ich verwirrt.
"Na ja, durch Zufall hab ich mitbekommen, dass Fury dich hier her geschickt hat. Und da dachte ich..."
"...da dachtest du, hau ich Leila doch mal mein Schild ins Gesicht!", beendete ich motzig seinen Satz.
"Es tut mir ja leid!"
"Ich weiß!", murmelte ich.
Ich massierte mir die Schläfen, um vielleicht diese fiesen Kopfschmerzen loszuwerden, die gerade auftauchten.
"Rogers?", fragte Lewis ungläubig.
"Können wir erst einsteigen? Dann könnt ihr zwei euch austauschen!", meldete sich Clint, der ebenfalls mit Kopfschmerzen zu kämpfen hatte.
Beide nickten stumm und wir stiegen in den Van ein. Ich setzte mich vorne auf den Beifahrersitz Sitz hin, damit ich so ein bisschen Ruhe hab. Bei dem Gespräch zwischen Steve und Lewis hörte ich überhaupt nicht zu.
"Du siehst so aus, als hättest du ebenfalls mit Kopfschmerzen zu kämpfen", grinste Clint matt.
Ich nickte bloß.
"Lewis? Wo bin ich?", fragte auf einmal eine andere Stimme schwach.
"Morgen Sonnenschein!", rief ich sarkastisch nach hinten.
"Katharina, wie geht es dir?", fragte Lewis leicht besorgt.
"Nur ein bisschen schwindelig, mehr nicht. Und wer sind die?"
Ich drehte mich zu den anderen um und musterte Katharina mal genauer. Sie hatte schwarze, zu einem Zopf geflochtene Haare. Ihre Haut hatte einen hellen Teint, was zu ihr passte. Sie funkelte mich mit ihren grünen Augen neugierig an. Sie war wirklich hübsch.
"Das mit dem Schwindel hast du mir zu verdanken. Sorry!", entschuldigte ich mich, "ich bin übrigens Leila! Das sind Clint, Natascha und Steve!"
Ich drehte mich wieder nach vorne, als ich realisierte, dass jemand mitten auf der Straße stand. Bevor ich etwas sagte, riss Clint das Lenkrad zur Seite, sodass der Wagen sich mehrmals überschlug. Der Van blieb auf dem Dach stehen. Mir tat gerade so ziemlich alles weh, aber das war Nebensache.
"Geht es euch gut?", fragte ich.
"Geht so!", antwortete Lewis.
Plötzlich wurde die Tür auf meiner Seite, weggerissen und ich wurde aus dem Wagen auf die Straße gezogen. Verzweifelt versuchte ich aufzustehen, aber mein linkes Bein war gebrochen und heilte deshalb etwas langsamer. Auf einmal wurde ich an meinen Haaren auf die Beine gezerrt. Natürlich versuchte ich mich zu wehren, indem ich ihn kratzen wollte. Aber vergebens, denn die Hand war aus Metall. Es war Bucky.
"Bucky...bitte...", wollte ich ansetzen, aber er boxte mir mit seinem Metallarm in den Bauch, weshalb ich auf die Knie fiel.
Ein anderer schwarzer Van kam angerast und blieb mit quietschenden Reifen vor dem Winter Soldier stehen. Aus dem Van stiegen drei bewaffnete Soldaten aus. Allesamt in schwarz gekleidet und alle hatten Masken auf. Der Winter Soldier ging zu den drei und sagte irgendwas auf russisch zu ihnen.
Jetzt oder nie!
Der Knochen war wieder verheilt, also stand ich auf und zog mein Schwert. Sofort richteten alle ihre Waffen auf mich. Anscheinend hatte HYDRA vergessen, was für Kräfte ich besaß. Mit einer Handbewegung zur Seite, riss ich mit meiner Telekinese allen die Waffen aus der Hand. Im ersten Moment schienen alle ziemlich verdutzt, was ich sofort ausnutzte. Ich rannte zuerst zum Winter Soldier. Einen Meter vor ihm, ließ ich mich auf den Boden fallen und schlitterte somit über den Asphalt. Ich schlitterte direkt in seine Füße, was ihn zu Boden riss. Ich hatte noch so viel Schwung, dass ich noch ein Stück weiter rutschte und schlug einen Soldaten mit der stumpfen Seite meines Schwerts gegen seine Schienbeine. Dieser fiel schreiend zu Boden. Sofort sprang ich wieder auf. Die anderen zwei Soldaten hatten jeweils ein Messer gezogen.
"Ehrlich jetzt?", schnaufte ich.
Der erste der beiden griff mich an, doch ich machte einfach nur einen Schritt zur Seite und stellte ihm dabei noch ein Bein. Er fiel mit dem Kopf voran und knallte gegen das Auto. Der zweite war etwas klüger, aber nicht viel. Er schlug mehrmals mit dem Messer nach mir, aber jedes mal parierte ich den Schlag. Gerade als ich dachte, ich könnte ihm den Rest geben, spürte ich einen leichten piekser an meinem Hals und ich wurde auf einmal so müde. Diese Müdigkeit war so stark, dass ich nicht mehr nachgeben konnte. Ich spürte sich der Boden unter meinen Füßen wegzog. Dann war um mich herum alles schwarz.
DU LIEST GERADE
Back in War (Avengers FF)
FanfictionLeila ist nun seit mehr als 70 Jahren auf der Flucht. Vor wem? Das weiß sie selbst nicht so genau. Um nicht geschnappt zu werden, reiste sie von Stadt zu Stadt. In manchen Städten konnte sie länger bleiben, in anderen nicht. Eines Tages kommt sie na...