Steve, ich bin es!

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Ein gleichmäßiges Piepsen holte mich nach und nach zurück. Das letzte an was ich mich erinnerte, war, wie mir Dr. Gerschler etwas injizierte. Was danach geschah wusste ich nicht mehr. Ich öffnete die Augen und wurde von dem Licht der Neonröhren geblendet. Als sich meine Augen an das helle Licht gewöhnt hatten, schaute ich mich etwas genauer um. Ich lag in einen Krankenzimmer, was sehr spatanisch eingerichtet war. Hier drin stand nur das Bett in dem ich lag und ein Stuhl in der Ecke auf der rechten Seite des Zimmers. An meinem linken Zeigefinger hatte ich so eine art Klemme, die meinen Puls messte. Ich setzte mich auf und merkte sofort, dass etwas anders war. Ich fühlte mich seltsam. Irgendwie stärker als zuvor. Ich machte die Klemme ab und als ich gerade aus dem Bett steigen wollte, kam Dr. Gerschler herein.
"Hallo Doc!", begrüßte ich ihn, "Also das Zeug, was Sie mir da injiziert haben, hat ganz schön reingehauen!"
"So würde ich es jetzt nicht ausdrücken, aber ja! Sie waren zwei Tage bewusstlos!", sagte Dr. Gerschler ganz ruhig.
Ungläubig schaute ich den Doc an.
Nie und nimmer waren das zwei Tage! Es fühlt sich nicht so an.
"Alles gut? Sie sehen so aus, als hätten Sie einen Geist gesehen!", fragte er besorgt.
"Nein, alles gut!", winkte ich ab.
Ich stand nun auf und merkte, dass ich nicht mehr meine normale Kleidung trug, sondern einen weißen Kittel. Der Gedanke wer mir den Kittel angezogen hat, jagte mir einen Schauer über den Rücken.
"Haben Sie irgendwie andere Klamotten für mich da?", fragte ich.
"Der Soldier hat vorhin ein paar Sachen hergebracht", antwortete er und deutete auf den Stuhl in der Ecke, wo die Klamotten lagen. Unter dem Stuhl standen auch noch Schuhe.
Der Doktor verschwand dann auch recht schnell und ich war allein in dem Zimmer. Ich zog den Kittel aus und schlüpfte in die neuen Sachen.
Viel besser als der Kittel.
Danach trat ich in den Gang raus, wo der Doc komischer weise noch wartete. Fragend schaute ich ihn an, doch er bemerkte mich nicht mal. Er war zu sehr auf sein Tablet konzentriert. Erst als ich mich räusperte, schaute er leicht erschrocken auf.
"Ich wollte noch ein paar Tests machen, um zu schauen wie sehr das Serum Ihre Kräfte beeinträchtigt", erklärte er.
Ich nickte und folgte dann dem Doktor. Kurz bevor wir am Labor ankamen, durchzog eine starke Erschütterung das komplette Gebäude. Sofort rannten Soldaten an uns vorbei, die alle ihre Waffen gezogen hatten. Ich folgte den Soldaten ein paar Gänge weit, als Rumlow sich mir in den Weg stellte. "Rumlow, was ist hier los?", fragte ich irritiert.
"Wir werden angegriffen. Bring den Doc hier weg!", befahl er mir.
Alles in mir sträubte sich gegen diesen Befehl, doch ich befolgte ohne Widerrede den Befehl. Mit dem Doktor im Schlepptau lief ich durch die Gänge, ohne wirkliches Ziel. Von weitem hörte ich plötzlich kampfgeräusche. Ich deutete dem Doc zu warten. Langsam ging ich in die Richtung, von wo die Geräusche kamen. Meine Schritte wurden immer schneller, bis ich schließlich rannte. Doch ich war irgendwann so schnell, dass, als ich um die nächste Ecke bog, nicht mehr bremsen konnte und mit voller Wucht etwas hartes, metallisches gegen den Schädel bekam. Der Aufprall auf den Boden gab mir den Rest und alles war schwarz.
Bilder tauchten vor meinen Augen auf. Verschiedene Bilder. Meine Erinnerungen! Alles kam wieder. Wie HYDRA mich entführt hatte. Was sie antaten. Auch die Erinnerung an Steve und die anderen kamen zurück.
Keuchend schlug ich die Augen auf und setzte mich aufrecht hin. Ich brauchte erst mal einen Moment, um zu realisieren, wo ich war. Ich saß in einem runden Kasten, dessen Wände aus dickem Glas bestanden. Der Raum um diesen Kasten, war wie leer gefegt. Niemand war hier. Es war einfach nur ein leerer weißer Raum, in dem dieser Glaskasten stand. Meine Hände waren mit Handschellen auf meinen Rücken gefesselt. Ich versuchte die Handschellen zu schmelzen, doch es funktionierte nicht.
Haben die mir schon wieder dieses Serum gegeben?
Mit oder ohne Kräfte, ich musste herausfinden, wo ich mich genau befand. Inständig hoffte ich bei Shield zu sein.
"Hallo? Ist hier jemand?", rief ich.
Keine Antwort. Also stand ich auf und stellte mich an eine Scheibe.
"Hallo?! Hört mich jemand?", rief ich nochmals.
Wieder keine Antwort. Wut kam langsam in mir auf.
"Scheiße! Antwortet doch!", schrie ich stink sauer und trat gegen die Scheibe.
Plötzlich durchzog ein starker Stromschlag meinen Körper. Vor Schmerz schrie ich auf. Mein ganzer Körper verkrampfte sich und ich sank auf die Knie. Mein Atem ging nur noch stoß weise. Erst als ich völlig zusammen gekrümmt auf dem Boden lag, endeten die Stromschläge. Keuchend blieb ich auf dem Boden liegen. Auf eimal gingen die Handschellen auf. Ich drehte mich auf den Rücken und blieb erst mal eine Weile so liegen. Nach einer Weile setzte ich mich wieder auf. Jeder einzelne Muskel in meinem Körper brannte noch von den Stromschlägen. Ich fuhr mir mit meiner Hand übers Gesicht. Ich spürte auf einmal etwas an meinem Hals. Es fühlte sich metallisch an. Als ich versuchte es zu entfernen, gab es mir wieder einen Stromschlag, doch dieser war nicht so stark.
"Lass das lieber, sonst wird es noch mehr weh tun!", sagte plötzlich jemand.
Etwas erschrocken drehte mich zu dieser Stimme um. Es war Clint, der mich mit einer Mischung aus Wut und misstrauen anschaute. Mir fiel ein Stein vom Herzen, denn jetzt war ich mir sicher, dass ich bei Shield war.
"Clint! Man bin ich froh dich zu sehen!", lächelte ich erleichtert.
Plötzlich durchfuhr mich wieder ein Stromschlag. Wieder schrie ich auf.
"Was sollte das?", fragte ich verärgert.
"Woher kennst du meinen Namen?", knurrte er.
"Ist das ne Funfrage? Ich erinnere mich wieder, was sonst! Bitte, jetzt lass mich raus."
"Ich glaube dir nicht!", fauchte er und ging zur Tür.
"Nein! Clint, bitte!", rief ich und klopfte wild gegen die Scheibe.
Als er die Tür öffnete erhaschte ich einen Blick auf den Gang. Dort stand Steve an der Wand gelehnt, mit einem Blick, den ich bei ihm vorher noch nie gesehen hatte und konnte ihm auch nicht wirklich deuten. Er schien etwas abwesend.
"Steve!", flüsterte ich.
"Steve, ich bin es!", rief ich dann.
Er schaute mir direkt in die Augen. In seinem Blick erkannte ich Schmerz.
"Steve, bitte! Ich bin es wirklich!", flehte ich.
Tränen liefen an meinen Wangen herunter. Steve schaute mich so an, als ob ich völlig Fremd wäre. Er erwiderte nichts, sondern schloss die Tür. Ich sank auf die Knie. Ich spürte einen stechenden Schmerz in meinen Herz.
Er glaubt mir nicht! Was mache ich jetzt?
Ich kauerte mich auf den Boden, winkelte meine Beine an und legte meinen Kopf auf die Knie. So blieb ich eine Weile sitzen, bis sich nach einiger Zeit die Tür wieder öffnete.
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Hallo ihr Lieben ♡,
dieses Kapitel möchte ich 1Michelle7 widmen, da sie mich auf diese Idee gebracht hatte. Ich Danke dir dafür und bin dir echt was schuldig. Schaut bei ihr mal vorbei, denn sie hat echt tolle Story's.
Und ich Danke auch euch Lesern, für die vielen Votes und Kommentare.
Ich wünsche euch noch einen schönen Tag/Abend.
LG Aiko

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