Den Rest der Nacht, oder eher gesagt, was von der Nacht noch übrig geblieben war, blieb ich bei Steve. Ich saß auf einem Stuhl und war anscheinend eingeschlafen, denn als ich die Augen wieder öffnete, war die Sonne gerade aufgegangen. Auf mir lag eine Decke.
"Morgen!", murmelte jemand.
Ich schaute hoch, in Dr. Banners Gesicht. Er sah etwas besorgt aus, was mich beunruhigte.
"Würden Sie kurz mit mir kommen?", flüsterte er.
Ich nickte und stand auf. Bevor ich Banner folgte, schaute ich nochmal kurz nach Steve. Geschockt musste ich feststellen, dass es ihm nicht gut ging. Er war kreidebleich und er sah so aus, als ob er nicht geschlafen hätte. Besorgt folgte ich Banner dann in einen Nebenraum.
"Was ist mit Steve los?", fragte ich sofort, als Bruce die Tür geschlossen hatte.
"Nun ja, wie soll ich sagen...? Die Kugel, die Steve getroffen hatte, war vergiftet!"
"Vergiftet?! Aber das Super-Soldaten Serum müsste ihn doch heilen, oder?"
"Das ist nicht so einfach. Das Gift...wurde modifiziert. Sein Körper versucht sich zu wehren, aber er schafft es nicht", erklärte er.
Da fiel mir wieder ein, dass eine Kugel meine Wange gestreift hatte und ich bin nicht krank.
"Waren alle Kugeln vergiftet?", fragte ich.
"Ja, wieso?"
"Gestern Abend, hat mich eine Kugel gestreift, aber ich bin nicht krank. Mir geht es gut! Wieso?"
"Das kann ich Ihnen nicht sagen. Doch wenn Sie mir gestatten eine Blutprobe zu entnehmen, könnte ich herausfinden, wieso das Gift Ihnen nichts anhaben kann!", schlug er vor.
Ich nickte. Bruce deutete mir mich auf einen Stuhl zu setzen. Er band mir dann ein Gummiband um meinen Arm und nahm mir anschließend vier Phiolen Blut ab.
"Sie müssen mir aber versprechen, dass Sie niemanden eine Probe von meinen Blut geben!"
"Ich verspreche es!", versicherte mir der Dr.
Dankend nickte ich und ging dann zurück zu Steve. Gerade als ich mich wieder auf den Stuhl gesetzt hatte, wachte Steve auf.
"Hey!", murmelte er schwach.
"Hi! Wie...wie geht es dir?", fragte ich unsicher und zwang mich zu lächeln.
"Ich fühle mich ein bisschen krank, aber ich glaube, dass es mir bald wieder besser geht!", lächelte er sanft.
Es war lieb von ihm, mich zu beruhigen, doch wusste er nicht, was eigentlich mit ihm los war.
"Hey Kumpel!", grüßte plötzlich jemand.
Auf der linken Seite von Steves Bett, stand ein dunkelhäutiger Mann. Er schien ein guter Freund von Steve zu sein.
"Hey Sam!", grüßte Steve zurück.
"Man Steve, du siehst echt schrecklich aus. Was hast du denn angestellt?", fragte Sam.
"Es ist bestimmt nichts. Ich muss mich nur etwas ausruhen. Keine Sorge, das wird schon!", murmelte Steve, bevor er dann wegdöste.
Als Sam mich anschaute, senkte ich sofort den Blick. Mir war es unangenehm, wie Sam mich anschaute. Er schaute mich so vorwurfsvoll an.
"Was ist hier wirklich los?", flüsterte Sam.
Mein Blick wanderte nochmal zu Steve, der wirklich angeschlagen aussah, aber wenigstens etwas schlief.
"Nicht hier!", flüsterte ich zurück und deutete Sam dann nach draußen zu gehen.
Auf dem Gang vermied ich den Blickkontakt, weshalb ich nur auf den Boden schaute.
"Also, was ist mit Steve los, weshalb du mir es erst hier draußen erzählen kannst?", fragte er misstrauisch.
"Steve...er...er wurde vergiftet. Sein Körper versucht sich zu wehren, aber das Gift ist stärker.", erklärte ich, ohne Sam in die Augen zu schauen.
"Miss Smoke? Störe ich?", unterbrach uns jemand.
Dr. Banner war meine Rettung, denn ich wollte nicht noch weiter mit Sam reden.
"Nein, überhaupt nicht! Haben Sie etwas herausgefunden?", sagte ich sofort.
Ich folgte Banner wieder in den Nebenraum. Ich setzte mich wieder auf den Stuhl und wartete, dass er endlich etwas sagte. Nach einer gefühlten Ewigkeit der Stille hielt ich es nicht mehr aus.
"Warum bin ich gegen dieses Gift immun?", platzte es dann aus mir heraus.
"Ihre DNA ist wirklich erstaunlich. Ihr Blut hat die Giftzellen isoliert und buchstäblich zerstört. Ich kann nichts mehr von dem Gift nachweisen!", sagte der Doc fasziniert.
"Könnten Sie daraus ein Serum herstellen?", fragte ich hoffnungsvoll.
"Vielleicht, aber ich bräuchte mehr Zeit, um es zu herzustellen, aber ich versuche mein bestes", meinte der Doktor.
Steve hat die Zeit aber nicht!
Ich bedankte mich und ging zurück in den Gang. Draußen schlug ich gegen die Wand, weil mir bewusst war, dass Bruce es nicht rechtzeitig schaffen kann. Doch dann fiel mir etwas ein. Leise öffnete ich die Tür und lugte hinein. Bruce stand mit dem Rücken zu mir gewandt an einem Tisch. Ich schlich mich hinein und ging zu einem kühlschrankähnlichem Kasten. Dort holte ich eine Phiole mit meinem und eine mit Steves Blut heraus. Beide steckte ich dann ein und verschwand wieder. Schnell sagte ich Sam, dass er auf Steve aufpassen soll. Dann ging ich in mein Zimmer, zog mir eine Jeans, mit einem weinrotem Pulli und einer Lederjacke an. Ich steckte die zwei Phiolen ein. Anschließend zog ich mir meine schwarzen Chucks an und schnappte mir mein Handy. Ich lief in Richtung Central Park und wählte die Nummer meines alten Freundes Scott Paltrow. Er beschäftigt sich mit Zellregeneration, oder wie das auch heißt. Auf jeden Fall war er mir ein gefallen schuldig. Nachdem ich die Nummer gewählt hatte, ertönte zwei mal das Freizeichen bevor dann jemand abnahm.
"Paltrow!"
"Hi Scott! Hier ist Leila!"
"Leila?! Was willst du?", fragte er auf einmal gehetzt.
"Ich brauche deine Hilfe! Bitte!", bat ich.
"Nein! Immer wenn ich bei dir bin, passiert was schlimmes und genau das will ich vermeiden!"
"Du bist mir was Schuldig, nachdem ich dir deinen Arsch in Wakanda gerettet habe! Also, entweder du kommst, oder du hast ein mächtiges Problem!", knurrte ich.
"Ok! Wann und wo?", gab er nach.
"Im Central Park in zwanzig Minuten!", antwortete ich knapp und legte dann auf.
Mit schnellem Schritt ging ich dann in den Park und setzte mich an einem See auf eine Bank und wartete.
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Back in War (Avengers FF)
FanfictionLeila ist nun seit mehr als 70 Jahren auf der Flucht. Vor wem? Das weiß sie selbst nicht so genau. Um nicht geschnappt zu werden, reiste sie von Stadt zu Stadt. In manchen Städten konnte sie länger bleiben, in anderen nicht. Eines Tages kommt sie na...