Regungslos blieb ich liegen und lauschte den zwei. Nach der einen Stimme zu urteilen, war es Steve, der ziemlich aufgebracht klang. Die andere Stimme klang nach Tony, der versuchte sich nur zu verteidigen.
"Was fällt dir ein, Leila einfach irgendwie testen zu wollen, nur um deine Neugier zu stillen?!", rief Steve aufgebracht.
"Na und? Ich hab sie nicht gezwungen zu bleiben", verteidigte Tony sich.
"Ach ja? Und warum hast du nicht gleich gesagt, dass du in die Trainingsräume gehen willst?"
Steve schien sich langsam zu beruhigen, aber er hörte sich immer noch etwas aufgebracht an.
"Weil ich ganz genau wusste, dass du dann über reagierst. Und weiß Leila eigentlich, dass du irgendwie einen auf Beschützer machst?", fragte Tony, hörbar grinsend.
Ich setzte mich auf und legte meinen Kopf auf die Couchlehne.
"Eigentlich...", wollte Steve ansetzten.
"Eigentlich Nein! Aber ich finde es irgendwie süß!", unterbrach ich ihn.
Beide schauten mich etwas überrascht an. Steve schien das etwas peinlich zu sein, denn er wurde leicht rot. Ich musste deswegen schmunzeln.
"Was...was machst du hier?", stammelte Steve.
Ich zuckte mit den Achseln, da ich selbst es nicht so genau wusste. Neugierig musterte ich Steve, denn er trug nicht mehr seine normalen Klamotten, sondern eine Art Uniform. Sie war dunkelblau. Auf seiner Brust prangte ein Stern, wie bei seiner alten Uniform, vor siebzig Jahren. Und sie war nicht so auffällig. Sie stand Steve wirklich gut, aber mir war nicht klar, wieso er sie gerade trug. Ich stand auf und ging zu den zwei rüber.
"Warum trägst du diese Uniform? Gehst du auf eine Mission?", fragte ich neugierig.
"Ich geh mal ins Labor!", murmelte Tony und verschwand.
Ertappt kratzte Steve sich am Hinterkopf und vermied den Blickkontakt mit mir.
"Ok, ich komm mit!", entgegnete ich.
Ich marschierte an Steve vorbei, um in mein Zimmer zu gehen, als er mich am Arm packte und mich eindringlich anschaute.
"Nein! Du bleibst hier!", meinte er.
"Was?", schnaubte ich, "Steve, das ist echt süß von dir, mich beschützen zu wollen, aber ich kann auf mich aufpassen."
"Darum geht es nicht! Fury will das du hier bleibst."
"Denkst du mich interessiert das? Bitte lass mich mitkommen!", bat ich.
Ich weiß nicht wieso, aber ich brauchte irgendwie den Nervenkitzel einer Mission.
"Leila, auf dich wurden mehrere Attentate ausgeübt..."
"Wobei du bei einem fast gestorben wärst!", schluchzte ich.
Ich senkte den Blick, da es meine Schuld war, dass er fast gestorben wäre. Auf einmal legten sich zwei warme Hände auf meine Wangen und hoben mein Gesicht an. Ich schaute in Steves schöne blauen Augen.
"Leila, mir geht es dank dir wieder gut! Aber ich will nicht das dir etwas passiert! Und das könnte geschehen, wenn du mitkommst", erklärte er ruhig.
Er lehnte seine Stirn gegen meine. Sein warmer Atem strich über meine Haut.
"Bitte bleib hier!", flüsterte er.
Steve ließ mir keine Zeit zu antworten, als er mich sanft küsste. Ich schlang meine Arme um seinen Hals. Unser Kuss wurde immer intensiver und leidenschaftlicher. Bevor etwas weiteres passieren konnte, was mir eigentlich nichts ausgemacht hätte, löste ich mich von ihm. Unwillkürlich musste ich lächeln. Auch er musste lächeln.
"Also, bleibst du hier?", fragte er.
"Nein!", antwortete ich.
Sofort verschwand sein lächeln und er schaute mich vorwurfsvoll an. Sanft packte er meine Arme und löste sie von seinem Hals.
"Dann lässt du mir keine Wahl!", flüsterte er kaum hörbar.
Bevor ich überhaupt reagieren konnte, spürte ich auf einmal etwas kaltes um mein linkes Handgelenk. Sofort schaute ich mir mein Handgelenk an. Steve hatte daran einen silbernen Armreif befestigt.
"Was ist das?", fragte ich und versuchte das beben in meiner Stimme zu unterdrücken.
"Bitte, sei nicht sauer auf mich! Ich will dich nur in Sicherheit wissen!"
"Und was ist das jetzt für ein Ding?", fragte ich mit Nachdruck und zeigte auf den silbernen Armreif.
"Der Armreif ortet dich im Tower. Wenn du versucht den Tower zu verlassen, gibt dir der Armreif einen Stromschlag", erklärte Steve.
In seinem Blick konnte ich erkennen, dass es ihm unendlich leid tat, aber das war mir in dem Moment so was von egal. Er konnte mich doch nicht einfach hier lassen, nur weil er sich sorgen um mich macht. Ein anderes mal hätte ich das vielleicht süß gefunden, aber jetzt wäre ich am liebsten ausgerastet.
"Nichts kann mich hier fest halten! Nicht mal dein kleines Armbändchen!", knurrte ich und lief an ihm vorbei zum Lift.
Plötzlich durchzog mich ein so starker Stromschlag, sodass es mir den Atem raubte und ich auf die Knie fiel. Keuchend starrte ich auf den Armreif und konnte nicht fassen, wie stark der Stromschlag von dem kleinen Ding war. Steve kniete sich neben mich und legte besorgt eine Hand auf meinen Rücken.
"Leila, alles in Ordnung?", fragte er besorgt.
Sofort stand ich auf und entfernte mich ein paar Schritte von ihm. Ich konnte meine Wut nur noch sehr schwer unterdrücken. Mein ganzer Körper zitterte vor Wut.
"Leila, es...", setzte Steve an, doch ich hob meine Hand und er schwieg.
"Spar dir die Mühe!", knurrte ich und senkte wieder meine Hand, "Ich kann nicht fassen, dass du das getan hast. WIE KONNTEST DU NUR!?"
Die Frage schrie ich, da ich irgendwie meine Wut heraus lassen musste. Steve schien das alles sehr leid zu tun. Auf einmal betrat jemand anderes noch den Raum. Steve und ich schauten zu der Person. Es war Fury.
"Miss Smoke, nehmen Sie es Captain Rogers nicht übel. Ich habe ihm befohlen, Ihnen den Armreif zu geben", nahm Fury die Schuld auf sich.
"Gut!", brummte ich, verpasste Fury eine und ging dann einfach.
Mit dem Lift fuhr ich in den Fitnessraum. Dort stellte ich mich auf ein Laufband, das ich auf die höchste Stufe einstellte. So konnte ich wenigstens meine Wut nützlich einsetzen.
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Back in War (Avengers FF)
FanfictionLeila ist nun seit mehr als 70 Jahren auf der Flucht. Vor wem? Das weiß sie selbst nicht so genau. Um nicht geschnappt zu werden, reiste sie von Stadt zu Stadt. In manchen Städten konnte sie länger bleiben, in anderen nicht. Eines Tages kommt sie na...