Ich wachte mit einem unwohlem Gefühl auf. Es war wie die Ruhe vor dem Sturm. Müde stand ich auf und entdeckte ein paar neue Klamotten, die auf dem kleinen Schrank lagen. Meine verschwitzten Klamotten und das Handtuch waren weg. Verschlafen betrachtete ich die Sachen. Es waren zwei T-Shirts. Das eine grau, das andere schwarz. Es lagen noch eine Jogginhose und eine Hose für den Einsatz da. Als ich die Sachen in den Schrank räumen wollte, fiel eine kleine schwarze Tasche auf den Boden. Neugierig hob ich sie auf. Darin war eine Zahnbürste, eine Tube Zahnpasta und eine Bürste. Dann fand ich noch einen Zettel.
Die Handschrift war nicht die beste. Erst nachdem ich die Nachricht ein zweites mal gelesen hatte, konnte ich entziffern was da stand.
"Waschraum ist direkt neben der Dusche."
Die Nachricht war höchstwahrscheinlich von Chris. Ich nahm die kleine Tasche und suchte den Waschraum auf. Niemand war da, was ich ziemlich gut fand. Ich ging zu einem der Waschbecken und legte die kleine Tasche auf dem Rand ab. Es war so ungewohnt und auch gleichzeitig so vertraut mein Spiegelbild zu sehen. Ich nahm mir dann aus der kleinen Tasche die Zahnbürste und die Zahnpasta raus. Während ich mir die Zähne putzte, hörte ich, wie noch jemand eintrat. Neugierig schaute ich zur Tür, wo der Winter Soldier rein kam. Er sah ganz schön verschlafen aus, mit seinen verwuschelten Haaren und dem müden Gesichtsausdruck. Irgendwie...menschlich. Eigentlich hatte ich ja nichts gegen ihn, aber dass er sich das Waschbecken genau rechts von mir aussuchte fand ich schon etwas seltsam.
"Anscheinend hast du meine Nachricht gelesen", murmelte er.
Ich machte den Wasserhahn an und nahm erst mal einen Schluck, um die Zahnpasta auszuspucken. Danach hielt ich kurz die Zahnbürste unter das fließende Wasser und legte diese dann zur Seite. Ich lehnte mich am Waschbecken an, verschränkte meine Arme vor der Brust und schaute den Soldier skeptisch an.
"Du warst das?", fragte ich stutzig. "Dann solltest du mal dringend an deiner Schrift arbeiten, Freundchen! Du hast ne ziemliche Sauklaue!", brummte ich.
Dafür kassierte ich einen Blick, der mich wohl hätte töten können, wenn Blicke tatsächlich töten könnten. Doch darauf erwiderte er nichts. Rumlow stieß in dem Moment auch dazu, der über irgendetwas glücklich schien. Zumindest grinste er so selbstgefällig, dass einem davon schlecht werden könnte. Ich wendete mich wieder meiner kleinen Tasche zu. Ich räumte die Zahnbürste und -pasta wieder ein und kramte die Haarbürste raus. Als ich mir meine Haare durchgebürstet und mir einen Zopf gemacht hatte, wollte ich gehen, doch Rumlow rief meinen Namen, weshalb ich stehen blieb und mich zu ihm umdrehte.
"Du sollst zu den Laboren gehen. Anordnung von Pierce!", meinte er knapp.
Ich nickte, schnappte mir die kleine Tasche und ging erst mal zu meinem Quartier. Dort schmiss ich die Tasche auf mein Bett und suchte dann die Labore auf. Ich fragte mich was ich da bitte sollte, aber meine frage wird sich noch schnell genug beantworten. Als ich um die nächste Ecke bog, merkte ich, wie mir jemand folgte. Ich bog in den nächsten Gang ab und versteckte mich in einer Niesche. Als mein Verfolger an mir vorbei lief, ging ich aus meinem Versteck und wollte meine Hand auf seine Schulter legen, als er mein Handgelenk packte und mich über seine Schulter schleuderte. Der Aufprall auf den Boden presste mir die Luft aus den Lungen.
"Au!", krächzte ich.
Der Soldier stand über mir und schaute fragend zu mir runter.
"Was sollte das?", fragte ich, während ich aufstand.
"Reflex!", brummte er kurz angebunden.
"Ja, klar!", sagte ich sarkastisch.
"Warum verfolgst du mich überhaupt?", fragte ich dann.
"Weil ich dachte du findest den weg ins Labor nicht", antwortete er ruhig.
"Pff, ich brauch deine hilfe nicht!", knurrte ich und ging weiter.
"Zum Labor geht's in die andere Richtung!", rief er mir hinter her.
Ich hielt inne, drehte mich zu ihm um und funkelte ihn finster an. Für einen kurzen Moment dachte ich ein lächeln auf den Lippen des Soldiers zu erkennen. Doch so schnell, wie er Emotionen zeigte, so schnell war es auch wieder verschwunden und er er war wieder so emotionslos, wie ein Stein.
"Hab ich gewusst!", murnelte ich beleidigt, während ich an ihm vorbei marschierte.
Nach drei weiteren Gängen, kam ich dann am Labor an. Die Wissenschaftler haben schon auf mich gewartet, denn als ich den Raum betrat, deuteten mir einer sofort mich auf eine Liege zu setzen. Fünf Minuten lang saß ich auf dieser Liege und wartete darauf, dass einer der Wissenschaftler endlich mit mir redete.
"Was mache ich hier?", fragte ich dann genervt.
"Oh, verzeihen Sie, Miss Smoke! Ich bin in einer Minute bei Ihnen", entschuldigte sich ein Wissenschaftler.
Er war jung, Mitte zwanzig vielleicht. Seine Haare waren dunkelbraun, fast schwarz und gingen ihm etwas knapp über seine Ohren und bedeckten auch seine Stirn. Durch seine Brille, die er trug, wirkte er ein bisschen jünger. Aber er wirkte so freundlich. Nicht so wie die anderen hier, die alle so ernst drein blickten.
"Hallo Miss Smoke! Mein Name ist Dr. Hendrik Gerschler! Und bevor Sie fragen: ja ich komme aus Deutschland! Genauer gesagt aus Berlin. Wie mir diese Stadt fehlt!", ratterte alles runter.
Etwas verwirrt schaute ich ihn an, da ich das eigentlich nicht fragen wollte, sondern etwas anderes. Er schien es bemerkt zu haben, denn nun schaute er mich etwas peinlich berührt an.
"Verzeihung! Doch jeder fragt mich immer das selbe, weshalb ich sozusagen eine Standard Begrüßung habe", entschuldigte er sich.
"Kein Problem! Wenigstens sind Sie nicht so ernst und verklemmt!", lächelte ich.
Verlegen wendete er sich von mir ab. Er ging zu einem der seltsamen Kühlschränke mit Glastüren an der Wand und holte eine Spritze mit einer dunkelblauen Flüssigkeit heraus. Damit kam er dann wieder zu mir zurück und legte diese neben mich auf die Liege. Vorsichtig nahm er meinen rechten Arm und sprühte etwas Desinfektionsmittel auf meine Ellenbeuge. Er nahm die Spritze wieder auf und injizierte mir die Flüssigkeit. Ein leichtes, unangenehmes brennen zog sich durch meinen Köper.
"Was war das?", fragte ich neugierig.
"Ein Serum, was Ihre Kräfte ein wenig verstärken soll. Wenn Sie ein leichtes brennen verspüren, dann ist es ein gutes Zeichen", antwortete Dr. Gerschler.
Dankend nickte ich und stand auf. Gerade als meine Füße den Boden berührten, wurde mir schwindelig und ich hatte das Gefühl, der Boden würde sich bewegen. Benommen stützte ich mich an der Liege ab. Der ganze Raum fing an sich zu drehen und ich sah immer verschwommener.
"Doc, ich glaub mir gehts nicht so gut!", murmelte ich, bevor ich den halt verlor und auf dem Boden landete.
Das letzte was ich noch warnahm war, als jemand an rüttelte. Verschwommen erkannte ich noch die Silhouette des Doktors, doch dann umgab mich Dunkelheit.
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Back in War (Avengers FF)
FanfictionLeila ist nun seit mehr als 70 Jahren auf der Flucht. Vor wem? Das weiß sie selbst nicht so genau. Um nicht geschnappt zu werden, reiste sie von Stadt zu Stadt. In manchen Städten konnte sie länger bleiben, in anderen nicht. Eines Tages kommt sie na...