Wiederkehrende Erinnerung?

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Leila POV:
Auf dem ganzen Flug zurück, dachte ich darüber nach, woher ich diesen Namen kenne. Leila. Es war, als ob ich kurz vor der Antwort stünde, aber einfach nicht drauf komme. Während ich in meinen Gedanken vertieft war, tastete Chris vorsichtig meine Schulter ab. Erst ein starker Schmerz holte mich aus meinen Gedanken. Ich zuckte zusammen und schaute Chris verwirrt an.
"Entschuldige! Doch dein Schulterblatt ist gebrochen, aber es fängt an, langsam zu verheilen", entschuldigte sich Chris.
Ich nickte und versank dann wieder in meinen Gedanken. Es wollte mir einfach aus dem Sinn gehen.
In der Basis angekommen, wurde ich sofort zu Mr Pierce geschickt. Ich wusste nicht, was ich ihm sagen sollte, weshalb ich während dem Weg dorthin alles, was passiert war, durch den Kopf gehen ließ. Das dieser Mann mich Leila nannte und so tat, als würde er mich kennen. Mich sogar seltsamerweise vor diesem gold-rotem Roboter verteidigt hat. Am Büro klopfte ich zögerlich an. Nachdem ich ein 'Herein!' gehört hatte, trat ich ein.
"Ich habe das Gerät, was Sie wollten!", fing ich an und legte das Handy auf seinen Tisch.
"Gut gemacht! Ist sonst noch etwas vorgefallen?"
Ich überlegte kurz, ob ich es ihm wirklich erzählen sollte.
"Nein, Sir!", verneinte ich schließlich.
Gerade als ich gehen wollte, kam mir noch eine Frage in den Sinn.
"Gibt es hier eine Dusche?", fragte ich, da ich ziemlich verschwitzt war. "In der Nähe Ihres Quartiers gibt es eine!", antwortete er und wendete sich dann wieder seinen Akten zu.
Ich war todmüde und wollte eigentlich schlafen, doch nach dem klettern und kämpfen, war ich total verschwitzt. Ich hatte das Gefühl, als ob meine Kleidung an mir kleben würde. In meinem Quartier entledigte ich mich von meiner Jacke und holte ein Handtuch und Kleidung zum wechseln aus dem kleinen Schrank. Es fiel mir noch etwas schwer, meinen linken Arm zu bewegen. Mein Schulterblatt war noch nicht vollständig verheilt. Mit den ganzen Sachen suchte ich dann die Dusche auf. Nachdem ich dann einen Soldaten fragte, wo die Dusche sei, erklärte er mir den Weg und grinste dabei schief. Ich biegte die nächste Abzweigung links ab und fand auch schnell die Dusche. Doch es war keine einfache Dusche, sondern eine Sammeldusche, was ich erst merkte, als drinnen stand. In manchen Kabinen standen noch Soldaten, die sich duschten. Mit hochrotem Kopf rannte ich wieder raus.
Darum hat er so schief gegrinst. Dreckskerl!
An der nächsten Ecke, lehnte ich mich gegen die Wand und versuchte meinen Puls zu beruhigen.
Das war jetzt peinlich. Doch wo soll ich jetzt duschen?
"Wenn du duschen gehen willst, dann warte noch ungefähr eine Stunde. Dann hast du den kompletten Raum für dich!", grinste Chris, der wohl dort gewesen war.
Leicht erschrocken drehte ich mich zu ihm und funkelte ihn finster an.
"Man hätte mir das ruhig früher sagen können!", motzte ich.
Chris grinste noch breiter, weshalb ich ihn leicht boxte.
"Vielleicht, aber wie schon gesagt, man sieht hier sehr selten Frauen", erwiderte er und verschwand.
Weil ich nicht wirklich wusste, was ich jetzt machen sollte, setzte ich mich im Schneidersitz auf den Boden und entspannte ein bisschen. Während der Stunde verheilte meine Schulter vollständig. Und ich konnte mich ein bisschen ausruhen. Hin und wieder kamen ein paar Leute an mir vorbei, die mich ziemlich schräg anschauten. Nach der gefühlten Stunde, ging ich zurück zum Duschraum, der wie leergefegt war. Zögerlich trat ich ein und suchte mir eine der hinteren Kabinen aus. Dann entledigte mich meiner verschwitzten Klamotten und stellte die Dusche an. Das warme Wasser auf meiner Haut, war eine Wohltat. Meine Muskeln entspannten sich unter dem warmen Wasser. Plötzlich tauchte ein Bild vor meinen Augen auf.
Da war dieser Mann, den ich auf meiner Mission getroffen hatte. Ich küsste ihn. Irgendwas in mir fühlte sich zu ihm hingezogen.
So schnell, wie das Bild gekommen war, war es auch wieder verschwunden. Und dennoch spürte ich seine Lippen auf meinen. Das Gefühl, als ob ich etwas für ihn empfinden würde.
Was war das?
Ich stellte das Wasser wieder ab, schnappte mir das Handtuch und trocknete mich ab. Dann zog ich meine sauberen Sachen an und wollte gehen, als ich den Winter Soldier entdeckte. Er schien nicht bemerkt zu haben, dass ich hier war, denn er zog seine Uniform aus. Als ich mich leise an ihm vorbei schleichen wollte, drehte er sich zu mir um. Im ersten Moment schien er ziemlich überrascht, doch dann wendete er sich wieder von mir ab. Gerade als ich gehen wollte, fiel mir ein blutroter Fleck auf dem grauen Shirt des Soldiers auf.
"Du bist verletzt!", kam ich auf ihn zu.
"Nur ein Kratzer!", brummte er und zog sein Shirt aus.
An seiner linken Seite hatte er eine Schusswunde. Ein glatter Duschschuss, der noch immer blutete. Ich legte meine Sachen auf den Boden und ging noch näher zu ihm.
"Das sieht nicht aus wie ein Kratzer! Du solltest die Wunde zuerst nähen lassen, bevor du duschst!", sagte ich besorgt.
Ich wollte meine Hand auf seine Schulter legen und zu mir umdrehen, doch er packte mit seiner normalen Hand mein Handgelenk. Er hielt mein Gelenk nur umschlossen und dennoch spürte ich einen Schmerz. Als ich auf mein Gelenk schaute, sah ich, dass meine Venen dunkler waren. Erschrocken zog ich meine Hand aus seinem Griff. Sofort ließ der Schmerz nach und mein Arm sah wieder normal aus. Anscheinend habe ich gerade seinen Schmerz gefühlt.
Aber wie?
"Du...du hast schmerzen!", stammelte ich kaum hörbar.
"Lass dich besser verarzten!", sagte ich dann leicht gehetzt.
Hastig schnappte ich meine Sachen und rannte dann aus dem Raum in mein Quartier. Dort lief ich nervös hin und her.
Was war das gerade eben? Warum habe ich dieses Bild im Kopf, wo ich diesen Mann mit dem Schild küsse? Und warum habe ich den Schmerz des Soldiers gespürt? Was ist bloß los mit mir?
Ich fühlte mich so aufgewühlt. Meine Gefühle spielten verrückt, denn ich konnte nicht unterscheiden, was gut und was schlecht war. Mir kam dieser Typ mit dem Schild auf einmal nicht mehr feindlich vor, aber auch nicht wie ein Freund. In meinem Kopf spielten sich verschiedene Szenarien ab, woher ich ihn vielleicht kenne, aber alles ergab einfach keinen Sinn. Irgendwann gewann aber die Müdigkeit und ich legte mich ins Bett und war auch in Sekunden eingeschlafen.

Back in War (Avengers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt