Kapitel 19

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"Jetzt bleib stehen, Ally"

"Vergiss es!", rief Alice und lief an Elliot vorbei, die Treppe hinauf. "Ärger im Paradies?", kicherte er und blickte ihr hinterher. Joshua funkelte ihn gereizt an und Elliot hob beschwichtigend die Arme. "Sag mir lieber was du über die Kerle rausgefunden hast, die euch angegriffen haben", seufzte Joshua um das Thema zu wechseln. Elliot schnaubte. "Es waren Söldner, die von der schlechten Sorte, die für ein paar Scheine alles machen würden. Und rate mal, wer sie bezahlt hat?" "Weston James?", knurrte Joshua wütend und Elliot nickte. "Ich hab ihn nie für besonders intelligent gehalten. Aber dass er es soweit ausreizt und meine Verlobte und meinen Stellvertreter auf offener Straße attackiert, hätte ich nicht gedacht", sagte Joshua und lachte dann bitter," für so viel Dummheit muss man eigentlich schon Respekt zollen." "Er wird unvorsichtig. Er wird in absehbarer Zeit einen Fehler machen und dann geht er uns ins Netz", grinste Elliot und lehnte sich dann zurück. "Und die Leiche von Lucy Mendoza?", hakte Joshua nach. "Hab ein paar Leute bei der Polizei, die ich schmieren konnte. Die Sache wird nicht weiter verfolgt. Sie wird neben ihrem Verlobten beerdigt und niemand wird jemals wieder darüber sprechen", erwiderte sein Partner," auch wenn es einen bitteren Beigeschmack hat, dass Thomas Reyes ohne Konsequenzen davon kommt." Joshua schüttelte mit dem Kopf. "Glaub mir, er hat seine Konsequenzen bereits bekommen."

Alice setzte sich an den Rand der Terrasse und umschlang ihre Beine mit ihren Armen. "Du bist so dumm, Alice", flüsterte sie," ihm einfach deine Gefühle zu gestehen."
"Darf ich mich zu dir setzen?", fragte Joshua und trat neben sie. " Es ist dein Haus, ich werde dich ja wohl kaum davon abhalten können oder?", grummelte Alice mit dem Kopf auf ihren Knien.
"Hör zu", fing Joshua an und nahm neben ihr Platz, „es tut mir leid, wie ich reagiert habe. Ich habe nicht damit gerechnet, dass du.." "Dass ich mich in dich verlieben würde?", unterbrach ihn Alice und blickte auf. Er nickte und stand dann auf. "Es gibt etwas, das du nicht weißt", begann er erneut," und ich glaube es ist an der Zeit, dass ich es dir erzähle, damit du alle Fakten kennst." Alice schwieg und sah ihn verwirrt an. "Du wirst es nicht mehr wissen, aber wir sind uns, vor diesem Nachmittag im Park, schon einmal begegnet," sagte er," auf einer Party im Fishmanhouse vor etwa vier Jahren." "Ich war ein einziges Mal dort", erinnerte sich Alice," an dem Tag an dem mein Vater mir gesagt hatte, dass ich Weston heiraten werde. Ich hab mich nachts aus dem Haus geschlichen und bin irgendwie in diesem Club gelandet." "Du warst ziemlich betrunken", fuhr Joshua fort, "aber ich dachte, dass du nur eins dieser gelangweilten, reichen Mädchen wärst, die nicht wissen wie sie das Geld ihrer Eltern ausgeben sollen, also habe ich dir keine weitere Beachtung geschenkt. Am nächsten Tag hatte ich einen Termin und bin relativ früh gegangen. Und da hab ich gesehen, wie dieser Wichser versucht hat, dich in sein Auto zu zerren." "Ich hab n ziemlichen Filmriss ab einem gewissen Punkt", gab Alice beschämt zu," hab danach nie wieder so viel getrunken." "Ich hab dem Typen eine Abreibung verpasst und du..", lachte er plötzlich," bist einfach vor mir weggelaufen und barfuß in den nächsten Brunnen gehüpft. Dich da raus zu bekommen war eine Heidenarbeit." "Warum bist du nicht einfach gegangen? Und hast dir die Mühe gemacht?", fragte Alice und legte den Kopf schief. "Ich dachte‘‘, zuckte er mit den Schultern,“ dass ich ein Mädchen, dass so traurige Augen hat nicht einfach alleine lassen kann. Alles an dir hat geschrien, dass du verzweifelt warst und glaub mir, ich habe schon einige verzweifelte Menschen vor mir gehabt. Ich habe rumgefragt, ob jemand dich kennt und als ich mich wieder umgedreht habe, warst du plötzlich verschwunden. Du wurdest eine Erinnerung in der hintersten Ecke meines Kopfes. Bis zu dem Tag, an dem ich deine Bewerbung auf meinem Tisch hatte und dein Foto gesehen habe. Ich habe angefangen zu recherchieren und einiges rausgefunden über dich und deinen Hintergrund und diesen Deal zwischen euren Familien." "Und wie bist du dann in diesem Park gelandet?", fragte Alice neugierig und Joshua schaute verlegen zu Boden. „Ich bin an diesem Tag zu deiner Wohnung gefahren. Ich dachte, wenn ich sehe, dass du mittlerweile zufrieden wärst, ich es gut sein lassen könnte, aber du sahst unglücklich aus, also bin ich dir in den Park gefolgt. Als ich dich dort so alleine habe sitzen sehen, habe ich mir geschworen, dass ich dich einfach nur beschützen will. Und der Rest ist Geschichte." "Und jetzt hast du mich an der Backe mit meinen Gefühlen", murmelte Alice in ihre Knie. " Sieh mich bitte an, Alice", bat Joshua und sie blickte auf. "Mein Plan war immer, dir Schutz durch diese Hochzeit zu geben, bis du ihn irgendwann nicht mehr benötigen würdest. Ich war fest davon überzeugt, dass ich dich dann gehen lassen würde. Aber mittlerweile.." Er sank  vor ihr auf die Knie und nahm ihre Hand. "Du bist einer der stärksten Menschen die ich kenne. Du stehst immer wieder auf, egal wie schwer es dir auch gemacht wird. Mich deiner würdig zu erweisen wird keine einfache Aufgabe. Aber ich hoffe, dass du mir die Ehre erweist und mich zu deinem Ehemann machst. Ich liebe dich, Alice Reyes. Bitte heirate mich.“

Burn me - Verbrenne michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt