XXVIII. Ausmalen

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Scheinwerfer liegen auf mir. Jede Bewegung, jedes Lachen, jeder Körperkontakt wird bis ins kleinste Detail verfolgt. Es sind Tetsurous Augen, die auf mir ruhen. Selbst wenn ich meine eigenen schließen würde, könnte ich das Gefühl, von ihm beobachtet zu werden, nicht abschütteln. Nachdem ich Konoha meine Faust in den Bauch gerammt habe, ist Tetsu viel wachsamer. Ich glaube, er ärgert sich. Der Volleyball, den er meinem Exfreund ins Gesicht gepfeffert hat, hat als Drohung nicht gereicht. Er hat es sich trotzdem herausgenommen, ein Gespräch zu suchen. Obwohl man diese Form von Austausch nicht als Gespräch bezeichnen kann. Er hat mich provoziert und er hat bekommen, was ihm zusteht.

Nach dem Vorfall scheint der Geschundene die Party verlassen zu haben. Genug Blessuren für einen Tag.

„Whoopwhoopwhoop", tönt Tanjis Stimme passend zum Rhythmus der Musik durch das Wohnzimmer. Sie hebt einen Arm, in einer tänzelnden Drehung tauche ich unter ihm hindurch. Ich wiederhole ihre Bewegung, lasse sie Primaballerina spielen und taxiere sie in die Umarmung Kenmas. Tanjis Überredungskünste und die Abnahme seiner Spielkonsole durch Tetsurou waren notwendig, um ihn auf die improvisierte Tanzfläche zu bewegen. Er ist der Typ Ich-nicke-im-Takt, gibt sich für seine Herzallerliebste aber wirklich viel Mühe. Außerdem habe ich den Verdacht, dass er so besser auf seine betrunkene Hälfte achtgeben kann. Von Zeit zu Zeit stützt er sie. Sie ist ihrem Vorsatz, die Volleyballer unter den Tisch zu saufen, nachgekommen. Bisher hält sie sich wacker, im Gegensatz zu den Alkoholleichen, die sich eine Pause gönnen.

„Hana-Chan!", kreischt meine beste Freundin. „Weißdu eigendlich, wie liiiiiieb ich dich hab?" Sie schwankt auf mich zu und hängt sich um mich, wie eine viel zu schwere Halskette. Beruhigend tätschle ich ihre Schulter.

„Ich weiß, Süße. Ich hab dich auch lieb." Keine Ahnung, ob sie sich morgen an ihr Gesagtes erinnern wird, aber ich möchte, dass sie weiß, dass es auf Gegenseitigkeit beruht. „Möchtest du was trinken? Wasser vielleicht? Oder Limo?"

Wir schunkeln von rechts nach links, halb tanzend, halb wankend. „Naah, willsdu?" Meine Antwort wartet sie gar nicht erst ab. Fröhlich blubbert sie weiter: „Weißdu, wie hammerhod ich dich heud fand? Wie du dem Wichser eine geballert has, hihi ... Aber weißdu noch was?" Ihr Kichern bringt mein Trommelfell zum Vibrieren. „Ich schwöre dir, Tedsu, war soooo kurz davor ..." Sie lehnt sich nach hinten, ich befürchte, sie fällt rückwärts um, da eilt Kenma zu meiner Hilfe und packt sie um die Hüfte. Ihr fällt nicht mal auf, dass ihr Stand sicherer wird. Mit Daumen und Zeigefinger deutet sie einen Abstand an, der mit kurz genau gar nichts zu tun hat. „Er war sooo kurz davor, ihn auseinandazunehmen." Begeistert giggelt sie vor sich hin. „Ihr swei, ich sags dir, das is purer Sex auf zwei ..., äh ..., vier Beinen." Schmunzelnd wandert mein Blick zu Mister Sexappeal. Breitbeinig sitzt er auf der Couch. T-Shirt und Hemd spannen genau richtig über seiner muskulösen Brust. Während er die Situation observiert, unterhält er sich mit Bokuto, der neben ihm sitzt und das Geschehen ebenfalls verfolgt.

Der Moment, indem sich unsere Iriden treffen, ist der Moment, indem wir beide das Grinsen anfangen. Eine Zweideutigkeit liegt auf seinen Lippen, welche Tanjis Gesagte perfekt unterstreicht. Sein Gesichtsausdruck reicht, um eine Flamme zu entfachen. Wie gut, dass wir sturmfrei haben, wenn wir nach Hause kommen. Wenn wir es überhaupt bis dahin schaffen.

Zu Dritt taumeln wir über die Fläche. Der Versuch von Kenma und mir, Tanjis Arme von meinem Hals zu lösen, ist fehlgeschlagen. Sie klebt an mir wie das doppelseitige Klebeband, mit dem ich sämtliche Dinge in meinem Zimmer repariere. Immerhin ist sie eine dieser glücklichen Betrunkenen.

„Wo is eigendlich mein BeagonanEgg?", unterbricht sie meine Gedanken, die in Tetsurous Bett abgedriftet sind.

Fragend ziehe ich eine Braue in die Höhe: „Wer?"

Kuroomanie (Kuroo x OC) | Haikyuu Fanfiction | LaufendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt