XXVII. Abschließen

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Die Luft ist stickig, auch die gekippten Fenster verschaffen keine zirkulierende Sauerstoffzufuhr. Körper an Körper an Körper drängen sich in das kleine Haus. Mit den beiden Volleyball-Teams, sowie Freunden, Bekannten und Klassenkameraden ächzt das Gebäude bei der Anzahl an Menschen. Das Wummern der Musik bildet ein Hintergrundrauschen zu den lebhaften Gesprächen.

Tanji, Kenma, Tetsurou und ich konnten uns die Plätze auf der Couch ergattern. Der Volleyball-Kapitän der Nekoma lehnt sich mit seinem Ellbogen lässig auf die Lehne, während er den anderen Arm um mich gelegt hat. Er fachsimpelt mit Bokuto über die Qualifikationsspiele für das Frühlingsturnier. Am Anfang ihres Gesprächs hatte ich mich gedanklich ausgeklinkt. Sollen sie ruhig ihre Strategien besprechen und Konkurrenz-Teams analysieren.

Das Matcha-Wagashi-Pärchen neben mir amüsiert sich mit Kenmas Konsole. Abwechselnd versuchen sie einen Bossgegner zu schlagen. Bisher ohne Erfolg.

Yaku läuft geschäftig zwischen den Gästen umher. Bewaffnet mit Küchenpapier und Partybecher. Der Arme wirkt gestresst. Er hat noch nicht eingesehen, dass er am nächsten Tag so oder so das Haus reinigen darf, mit Vorarbeit oder ohne.

Ich schäle mich aus Tetsus Griff. „Braucht ihr noch was zu trinken?", frage ich über die Geräuschkulisse hinweg.

Die beiden Kapitäne reichen mir dankend ihre Becher. Tanji gibt ihrem Freund die Konsole und springt ebenfalls auf die Beine. Mit einer hochgezogenen Augenbraue sehe ich sie an.

„Du musst nicht mitkommen."

„Ich hab' dir doch gesagt, dass immer einer von uns bei dir sein wird", erinnert sie mich und hakt sich unter. Bereit zu gehen. Den Gedanken, dass Konoha hier herumgeistert, habe ich ganz weit in meinen Hinterkopf verbannt. Bei der Erwähnung schiebt er sich wieder in den Vordergrund.

Auch die Küche ist brechend voll. Die Fliesen kleben unter meinen Schuhen und der Gestank von Hochprozentigem vernebelt den Raum. Wir drängeln uns zur Theke durch, füllen die Becher nach – drei Stück für Tanji, Tetsurou und Kotaro – und organisieren mir eine Litschi-Limo aus dem Kühlschrank. Auf dem Weg zurück stolpert Yaku in uns. Etwas von den Drinks schwappt über. Mit einem kaum wahrnehmbaren Klatschen tränkt es den Paketboden.

„Oh, Mist, sorry, nicht schon wieder", schimpft der Libero und krallt sich in seine kurzen Haare, als ob sie sein Rettungsring wären und er dabei ist, in Arbeit und Alkohol zu ertrinken.

„Tut mir leid!", antwortet Tanji sofort, ein entschuldigendes Lächeln auf den Lippen.

„Geh du schon mal vor, ich wische das eben auf", weise ich meine beste Freundin an. Unser Gastgeber wirkt ohnehin schon verzweifelt genug, da möchte ich ihm zumindest ein kleines bisschen unter die Arme greifen. Ohne Gemurre wird meine Anweisung befolgt, jedoch nicht, ohne ein „Ich bin gleich wieder da".

Yaku reicht mir ein paar Lagen der Küchentücher. „Danke. Das ist nett von dir." Wir bücken uns der Pfütze entgegen und lassen dem Putzpapier seine Zeit, einen Großteil der Flüssigkeit aufzusaugen.

„Kein Problem. Du hast heute Abend schon genug rumgeräumt."

„Ich sag dir: Veranstalte bloß niemals eine Hausparty. Ich weiß nicht, wie ich so dumm sein konnte und mich hab überreden lassen, den Gastgeber zu spielen. Es ist grauenhaft. Alles klebt, ständig gehen irgendwelche Sachen zu Bruch und wirklich Zeit für Spaß habe ich auch nicht bei dem ganzen Putzen." Mit einer Handbewegung sammelt er die vollgesogenen Putzlappen zusammen. Die Niedergeschlagenheit in seiner Stimme weckt mein Mitgefühl. Wenn wir auch Klassenkameraden sind, kann ich die Gespräche, die wir miteinander geführt haben an einer Hand aufzählen. Trotzdem habe ich das Bedürfnis, ihm bei seiner Mission beistehen zu wollen.

Kuroomanie (Kuroo x OC) | Haikyuu Fanfiction | LaufendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt