Das Geräusch vom Regen, der gleichmäßig gegen die Fensterscheibe trommelt, weckt mich. Durch die halbgeöffneten Lider stelle ich fest, dass es draußen immer noch dunkel ist. Mein, vor Schmerz pochender Körper meldet sich bei mir. Meine Waden schmerzen, als wären sie ein einziger riesiger blauer Fleck. Bildlich versuche ich mir vorzustellen, wie die kleinen Risse des Muskelkaters wohl aussehen. Von einem Klavier erschlagen zu werden, würde sich genau so anfühlen.
Abgesehen von den Schmerzen werde ich mir auch der Hitze bewusst. Auf die rechte Seite gedreht, liege ich zwischen Kotaro, der ebenfalls Seitenschläfer zu sein scheint, und Tetsu, der auf dem Rücken liegt. Mein Bein ruht zwischen seinen nackten Schenkeln und unter meiner Handfläche spüre ich seinen Herzschlag. Der dritte im Bunde umschlingt mich an der Hüfte. Seine Gestalt bildet einen Bogen um meine Silhouette. Mein Kopf ruht auf seinem Oberarm. Sein Atem fängt sich in meinen zerzausten Haaren.
Wäre es nicht so unerträglich heiß, würde ich den Moment der Ruhe gerne auskosten, aber der Schweiß in meinem Nacken und auf meiner Stirn lässt mein Bedürfnis für eine ausgiebige Dusche aufleben. Möglichst vorsichtig löse ich mich von meiner Schenkelablage – unsere Haut klebt aneinander – und robbe ich mich unter Kotaros Arm hindurch, der Bettkante entgegen. Selbst als ich barfüßig durchs Zimmer tapse, einigen verstreuten Kleidungsstücken ausweiche, meine Tasche öffne und mir Wechselkleidung herausnehme, erwachen die beiden nicht.
Mit einem Lächeln verlasse ich das Zimmer. Letzte Nacht haben wir eine Erinnerung geschaffen, die wir niemals vergessen werden. Am liebsten würde ich Tanji anrufen und ihr brühwarm davon erzählen, aber ein Anruf um sechs Uhr früh in dem Zustand, in dem sie gestern war, würde unsere Freundschaft dann doch auf die Probe stellen.
Unter dem heißen Wasserstrahl lasse ich den Sex Revue passieren. Die Gefühle, die ich währenddessen hatte. Weder körperlich, noch emotional habe ich jemals so eine Erfahrung gemacht. Hatte ich im Vornherein befürchtet, dass es merkwürdig werden würde, konnten mir die beiden die Verunsicherung schnell nehmen. Es war leidenschaftlich und sexy. Würde ich eine Liste führen, könnte ich nun auch den Punkt Multipler Orgasmus und Ohnmächtig gevögelt werden streichen. Kein Wunder, dass ich überall Schmerzen habe bei den beiden Naturgewalten, die gestern über mich hergezogen sind.
Frisch verpackt in grauen Hoodie und Leggings lehne ich am Türrahmen und genieße die Szene, die sich mir bietet. Tetsurous Bein hängt vom Bett. Die Decke bedeckt gerade so seinen Bauch und sein bestes Stück. Während sein einer Arm auf dem Kissen auf seinem Gesicht ruht, liegt der andere unter Kotaros Kopf. Der ist näher an seinen Bettnachbarn herangerutscht und umklammert seitlich liegend den Bauch der menschlichen Wärmflasche.
Wenn ich fies wäre, würde ich die beiden aus dem Schlaf reißen. Das bin ich aber nicht. Sie werden genauso gerädert sein wie ich. Also drehe ich mich auf dem Absatz, laufe in die Küche und setze mir Teewasser auf. Der Beutel, gefüllt mit Fruchtstückchen, hat gerade lange genug gezogen, als ich aus dem Schlafzimmer Stimmen höre.
Der Mülleimer klappert leise, als ich das Teedreieck entsorge. Bewaffnet mit einer dampfenden Tasse, sehe ich nach dem Rechten.
„Du liegst auf meinem Gesicht", grummelt Tetsurou. Sein Protest wird vom Federviereck gedämpft.
„Pssscht", versucht der Schuldige ihn zum Verstummen zu bringen. Unbeeindruckt zieht er ihn in seinen Griff. Die Müdigkeit ist ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Er ist dabei, es sich bequem zu machen. Auf dem Nekoma-Kapitän.
„Du bist zu heiß!", ertönt wieder die dumpfe Stimme.
Bokuto grinst. „Ich weiß. Du aber auch."
„Aber ich versuche nicht, dich bei lebendigem Leib zu grillen!", zetert Tetsu weiter. Unter enormer Kraftaufwendung schafft er es, seinen Erdrücker beiseitezuschieben. Gierig schnappt er nach Luft. Eben jene würde mir auch guttun. Der Schlaf in ihren Worten lässt ihre Stimmen tiefer und anziehend klingen.
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Kuroomanie (Kuroo x OC) | Haikyuu Fanfiction | Laufend
FanfictionTetsurou zieht mich an sich. „Du weißt, dass wir darüber reden müssen oder?" Muss er ausgerechnet jetzt auf Erwachsen machen? „Ja, aber nicht jetzt. Bitte nicht jetzt." „Ok." Schauer jagen meinen Rücken hinab. Er ist mir so nah. Seine Körperwärme ge...