XXXII. Verabschieden

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Yaku freut sich sichtlich über unser Eintreffen. „Die Hälfte der Personen, die helfen wollten, hat abgesagt. Faulpelze! Aus dem Bett sollte man sie pfeifen", flucht er im Flur.

„Es gibt wohl keine Trillerpfeife, die laut genug ist, die Alkoholleichen zu wecken", antwortet Tetsu trocken. Immerhin haben es neben uns noch Nobuyuki, Fukanaga und ein paar der anderen Gäste, an deren Namen ich mich nicht entsinnen kann, geschafft, dem Drang, liegenzubleiben zu widerstehen.

Am Zustand des Hauses erkennt man deutlich, dass sie schon losgelegt haben. Die roten Becher, die gestern überall verstreut lagen, sind verschwunden. Die Fenster sind gekippt und der Alkoholgestank hat sich verflüchtigt. Nichtsdestotrotz bleiben meine Schuhe beim Laufen kleben.

„Ihr habt die Wahl zwischen Wischen und Garten aufräumen."

„Verpass ruhig Tetsurou den Wischmopp. Ich ziehe die frische Luft vor."

Als sich hinter mir die Terrassentür mit einem Quietschen schließt, bereue ich meine Wahl. Einige Stunden zuvor hat die Dunkelheit das Chaos verschluckt, welches sich mir bietet. Zigarettenstummel beschmutzen die Holzplanken. Die Büsche werden von leeren Snacktüten verziert. Becher und Flaschen sind auf dem Grün verteilt.

„Verdammt." Die weißen Gummihandschuhe schnalzen beim Überziehen. Die Mülltüte befestige ich am Geländer. Während mein Körper mit Aufsammeln beschäftigt ist, gebe ich meinen Gedanken Freiraum.

In den letzten 24 Stunden habe ich Erinnerungen dazu gewonnen, mit denen ich nie gerechnet hatte. Nicht nur, dass ich den Eindruck habe, endlich mit Konoha meinen Abschluss gefunden zu haben, Nein, auch der Dreier war ein vollkommen unerwartetes Erlebnis. Der nächste Becher landet raschelnd im Müllbeutel, untermalt von meinem Gähnen. Die kurze Nacht macht sich bemerkbar.

Die Freude auf das verbleibende Wochenende mit meinem Herzmenschen wächst. Ich kann das Bett nach uns rufen hören. Das Klingeln meines Handys lässt mich in meiner Aufräumtätigkeit innehalten.

„Tanji! Guten Morgen! Bist du aus dem Bett gefallen?"

Dumpf erklingt ihre Stimme: „Bitte, schrei mich doch nicht so an."

„Och, hast du Kopfschmerzen?" Mein Mitleid hält sich in Grenzen. „Oder eine kurze Nacht gehabt?"

„Können wir dieses Gespräch bitte im Flüsterton führen?", antwortet sie, ohne auch nur auf meine Fragen einzugehen. Lieb wie ich bin, komme ich ihrem Wunsch nach.

„Tanji...", beginne ich. „Rate mal, was gestern passiert ist!"

„Abgesehen von dem Kopfkarussell, wegen dem ich den Porzellan-Gott umarmt habe? Keine Ahnung! Klär mich auf!"

Bevor ich sie an meiner Bettgeschichte teilhaben lasse, möchte ich sichergehen, dass sie wach genug ist, um zu begreifen, was ich ihr erzähle. „Woran kannst du dich erinnern?"

„Puuuh", beginnt sie zu grübeln. „An deine Schlägerei. An viel Alkohol. Ans gemeinsame tanzen."

„Was noch?"

„An unseren Nachhauseweg und einen Einkaufwagen. Sag mal, willst du auf was Bestimmtes raus?"

„Weißt du noch, wer Kenma und dich nach Hause gebracht hat?"

Ein tiefes Atmen erklingt. „Du. Kuroo. Mein Bae."

„Und?"

„Und ..." Der Alkohol in ihrem Blut scheint ihr ratterndes Gehirn zu verschleiern. „Bokuto!"

„Ding Ding Ding! 100 Punkte für die Kandidatin mit der Alkoholfahne!"

„Wow, danke. Hana, was möchtest du mir sagen?"

Kuroomanie (Kuroo x OC) | Haikyuu Fanfiction | LaufendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt