XXXVII. Gestehen

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Als Tanji und ich uns zwischen die anderen Zuschauer auf die Tribüne quetschen, steht es 19 zu 22 für das Gegnerteam. Unsere Jungs wagen einen Synchronangriff. Tetsurou, Yamamoto und Fukunaga heben innerhalb weniger Sekunden vom Boden ab. Einmal mehr bewundere ich ihre Sprungkraft. Unser Ass haut dem Team der Sarukawa Tech den Ball um die Ohren. Jubel. Tanji formt mit vier Fingern ein V und pfeift kräftig.

Nach dem negativen Ergebnis des Schwangerschaftstests bin ich wieder entspannter. Trotzdem wäre ich lieber nach Hause gegangen. Meine Augen brennen nach meinem Heulkrampf, und ich bin mir sicher, dass man mir das auch ansehen kann. Es ist unfair und egoistisch, weiß ich doch, wie viel es Tetsurou bedeutet, wenn ich dabei bin. Ebendieser punktet, indem er einen Ball des Gegnerteams blockt.

„Sehr schön!", brüllt meine emotionale Stütze des Tages, nachdem Kenma einen Ball direkt über das Netz gespielt hat. Unnachgiebig pushen sich die beiden Teams weiterzuspielen, besser sein zu wollen als das andere. Die Anstrengung lässt sich an ihren Körpern und den Gesichtern ablesen. Schließlich steht es 30 zu 29. Aufschlag für das Gegnerteam. Netzroller. Punkt. Die Tribüne scheint sich über dem Spielfeld zu beugen. Jeder Spielzug, jede Ballberührung werden von hunderten Augen beobachtet und mit Ausrufen bedacht. Durch einen Angriff über die linke Außenlinie holt sich unser Team einen weiteren Punkt.

„Komm schon, holt euch den Sieg!" Tanji und ich kauern zwischen unseren Mitschülern. Unsere Daumen drücken sich in unseren Handflächen wund. Für einen Moment vergesse ich sogar meine Sorgen rund um das anstehende Gespräch mit Tetsurou. Die bunte Sphäre fliegt durch die Luft. Morisuke springt vor der Mittellinie ab und spielt den Ball hoch und weit weg vom Netz zu. Wieder startet die Nekoma einen Synchronangriff. Kenmas Hand wischt durch die Luft. Yamamotos Hand ebenfalls. Jedoch ohne Kontakt. Schließlich Tetsurous. Ein lauter Knall ertönt, als Leder auf Haut trifft. Der Libero mit dem dunkelblauen Trikot geht in die Knie, drückt sich ab und hechtet auf den Ball zu. Zu langsam. Zu spät. Unerbittlich bohrt sich die Kugel zwischen die Blauträger und springt hoch zu den Zuschauerrängen. 32 zu 30. Nekoma hat gewonnen.

„Jaaaaaaa!" Der Ruf tönt so laut durch die Halle, dass man ihm keinen zuordnen kann. Begeisterungsschreie und Klatschen entflammen. Die Teams reichen sich die Hand, verabschieden sich. Immer wieder wandern Tetsurous Augen über die Tribüne. Ganz als ob er nach mir Ausschau hält. In dem Gewusel zieht selbst mein wildes Winken seine Aufmerksamkeit nicht auf mich.

„Komm, wir warten draußen." Ich ziehe Tanji am Ärmel durch den Strom aus Zuschauern. Wir lassen uns mit treiben. Erneut umschmeichelt uns die kühle Herbstluft. Kaum lehnen wir gegen die Steinmauer neben dem Eingangstor, ziehe ich mein Handy heraus.

Zwei Anrufe in Abwesenheit und zwei Textnachrichten. Beide von Tetsurou.

Wo seid ihr hin?

Wo steckst du? Was ist mit meinem Glücksbringer-Kuss?

„Oh nein", fluche ich leise, als die Welle des schlechten Gewissens über mir zusammenbricht.

„Was ist los?", erkundigt sich Tanji und ich zeige ihr das Display meines Handys. Sie zieht zischend Luft durch die Zähne. „Erklär es ihm einfach. Ich bin mir sicher, Tetsurou wird dafür Verständnis haben."

Wie sehr ich mir wünsche, ich könnte es genauso locker sehen wie sie. Aber ‚Einfach' ist daran gar nichts. Abgesehen davon, dass ich Angst vor seiner Reaktion habe, fühlt es sich an, als ob ich einen Fehler gemacht habe. Als ob ich daran Schuld gewesen wäre, wenn ich wirklich schwanger wäre. Irrational, wo doch wir beide unseren Teil dazu beigetragen haben, dass es überhaupt zu solch einer Situation kommt.

Mein Smartphone beginnt in meiner Hand zu vibrieren und vor Schreck hätte ich es fast schon wieder fallen lassen.

„Hi Tetsu!"

Kuroomanie (Kuroo x OC) | Haikyuu Fanfiction | LaufendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt