13 | Familiengespräche

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5 Jahre zuvor | Los Angeles

Nachdem Lisa Violet detailliert über die Geschehnisse mit Silas am Telefon unterrichtet hatte, stand sie auf und verschwand im Bad. Ihr Fuß tat tatsächlich kaum noch mehr weh. Auch den Rum und das Gras hatte sie gut weg gesteckt.

Als sie unter der Dusche stand und das heiße Wasser ihren nackten Körper herunter lief, schweiften ihre Gedanken ab. Sie erinnerte sich an Silas' verführerischen Duft, als er sie auf seinen Armen trug. Sie erinnerte sich, wie sich seine Hände auf ihrer Haut anfühlten. Ihre rechte Hand wanderte dabei langsam zwischen ihre Schenkel. Sie gab ein wohliges Stöhnen von sich, als ihre Finger das Ziel erreichten. Silas war nicht zum ersten Mal der Hautdarsteller ihrer prickelnden Fantasie. Doch heute fühlte sich das Kopfkino ein bisschen intensiver an als sonst ...

Es klopfte an ihrer Zimmertür: „Lizzy, Frühstück ist fertig!"

Als sie nicht reagierte, machte Jax auf: „Liz?"

Er sah das durchwühlte, leere Bett und hörte das Duschwasser laufen. Kurzerhand betrat er das Zimmer und klopfte an der Badezimmertür: „Lizzy, beeil dich, bitte! Das Frühstück steht schon auf dem Tisch!"

„Oh Jaaaaa!"

Irritiert über ihre stöhnenden Geräusche, runzelte Jax seine Stirn. War seine Tochter da drin etwa nicht allein? Er beschloss lieber schnell zu verschwinden.

„Und? Kommt sie?", fragte Lina, als Jax in die Küche zurück gekehrt war.

Er biss sich grinsend auf die Lippen: „Es klang so, als würde sie kommen."

Seine Frau guckte ihn verwirrt an: „Geht es ihr gut?"

„Ja", kicherte Jax. „Ihr geht es bestens."


Fünfzehn Minuten später gesellte sich Lisa an den Frühstückstisch. Sie saß neben Miles, der einen belegten Bagel aß.

„Ehm, Lizzy", fragte Jax im verdächtigen Tonfall.

„Ja, Dad?"

„Bist du heute Nacht allein nach Hause gekommen?"

Lisa schaute ihren Vater vollkommen entgeistert an. Hatte er etwa mitgekriegt, als Silas sie in ihr Zimmer getragen hatte?

Lina war mindestens genauso irritiert und warf ihm einen fragenden Blick zu: „Was ist hier los, hm?"

Jax zuckte mit seinen Schultern: „Garnichts. Ich habe bloß eine Frage gestellt."

„Silas hat Lizzy nach Hause gebracht, weil sie vom Sushi Dünnschiss hatte", mischte sich Miles ein.

Jax verschluckte sich heftig an seinem Kaffee, während Lina ihre Tochter besorgt anschaute: „War das Sushi etwa schlecht?"

„Ich hatte keinen Dünnschiss!", gab Lisa empört zurück.

„Jetzt stell dich nicht so an. Wir sind doch unter uns", lachte Miles.

„Geht es dir wieder besser, Schatz?", fragte Lina weiter.

„Ja", grummelte Lisa.

Jax erholte sich endlich von seinem Hustenanfall: „Moment ... ich hab das nicht so ganz verstanden ... Silas war heute Nacht hier?"

„Natürlich nicht, Dad", antwortete Miles. Er hat sie bloß heimgefahren, wegen dem Dünn..."

„Hör auf zu reden!", fiel ihm seine Schwester energisch ins Wort.

„Es war also niemand anderes über Nacht hier?", fragte Jax weiter.

Lisa schaute ihn verständnislos an: „Wie kommst du überhaupt darauf?"

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