1 | Partytime

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Gegenwart | Los Angeles

„Entschuldige, dass ich heute erst so spät gekommen bin. Ich war mit den Partyvorbereitungen beschäftigt. Ehrlich gesagt, drehe ich ein bisschen durch bei dem Gedanken, dass sich Lizzy heute Abend betrinken wird. Natürlich ist es lächerlich. Sie hat schon vorher getrunken. Aber ab Mitternacht darf ich es ihr nicht mehr verbieten ..."


„Wo bist du gewesen?"

Lina betrat den Wohnraum und lächelte beim Anblick ihrer Tochter. Lisa stand an der Kücheninsel und schnippelte Gemüse für einen Salat. Ihre langen, blonden Haare hatte sie zu einem unordentlichen Dutt hochgesteckt.

Sie unterbrach ihre Arbeit und schaute ihre Mutter mit ihren großen, hellblauen Augen an: „Warst du etwa bei Dad?"

Lina nickte. Lisa legte das Messer beiseite. Dann ging sie auf ihre Mutter zu und zog sie in eine innige Umarmung. Lina schloss ihre Augen und atmete den vertrauten Duft ihrer Tochter ein.

„Geht es dir gut, Mom?"

Lina löste sie sich von ihr, küsste ihre Stirn und nickte: „Ich vermisse ihn bloß."

„Das geht uns allen so", entgegnete Lisa. „Ich wünschte mir so sehr, er wäre an meinem einundzwanzigsten Geburtstag mit uns zusammen."

„Er ist immer bei uns, mein Schatz."

Lisa lächelte: „Ich weiß."

„Wo ist denn Phin?", wechselte ihre Mutter das Thema. „Er hat doch versprochen, dir mit den Vorbereitungen zu helfen."

Lisa rollte ihre Augen und kehrte an ihren Arbeitsplatz zurück: „Du kennst Phin. Er war für fünf Minuten hier, bis Eric angerufen hat."

„Und wo ist dein Bruder?"

„Im Studio."

„Ernsthaft? Hat er heute überhaupt schon was gegessen?"

„Ich habe ihm vorhin ein Sandwich runtergebracht."

„Er ist von dem Album besessen", sprach Lina weiter. „Das muss aufhören."

Lisa gluckste: „Du weißt, er kann nicht aufhören, wenn er im Tunnel steckt. Er ist wie Dad."

„Er ist schlimmer, als Dad."

Lina ging in den Flur, öffnete die Kellertür und ging die Treppen hinunter. Hier befand sich seit einigen Jahren ein kleines Musikstudio, das Jax für Miles zu seinem sechzehnten Geburtstag eingerichtet hatte.

Ihr Sohn saß mit seiner Gitarre auf dem Schoß am Mischpult und sang gerade eine Textzeile, mit der er noch nicht hundertprozentig zufrieden zu sein schien.

Lina blieb mit verschränkten Armen vor ihm stehen.

Er unterbrach seine Arbeit: „Was ist los, Mom?"

„Du machst jetzt eine Pause."

„Das geht nicht. Der Song muss fertig werden. Wir haben eine Deadline einzuhalten."

„Ich sagte, du machst jetzt eine Pause. Stell die verdammte Gitarre weg und komm nach oben."

„Hast du gekocht?"

„Noch nicht."

„Warum soll ich dann hochkommen?"

„Tue was ich dir sage."

„Aber Phin und Eric ..."

„Hör auf mit mir zu diskutieren."

Miles seufzte. Dann stellte er die Gitarre endlich beiseite. Linas Gesichtsausdruck entspannte sich. Sie kam näher und wuschelte ihrem Sohn durch seine wilden, dunkelbraunen Haare: „Du Glückspilz darfst mir beim Kochen helfen."

Morro Bay IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt