7 | Geburtstags-Brunch

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Gegenwart | Los Angeles

Ryan war zu Hause, nahm eine schnelle Dusche und rasierte sich. Dann zog er ein hellblaues Polohemd zu einer dunkelgrauen Chino an und glättete sich die Haare. Im Anschluss packte er paar Anziehsachen in eine kleine Reisetasche.

Als er sein Schlafzimmer verließ, entschied er, Silas in Kenntnis zu setzen, dass er nicht zu Hause sein würde. Er klopfte an seiner Zimmertür. Sein Sohn reagierte nicht. Ryan kam trotzdem rein. Silas lag auf seinem Bett und war mit seinem Smartphone beschäftigt. Er ignorierte seinen Vater.

„Ich fahre zu Lizzys Geburtstags-Brunch."

Silas warf ihm einen kurzen Blick zu: „Mit einer Reisetasche?"

„Ich bleibe über Nacht."

Nun hatte er die volle Aufmerksamkeit seines Sohnes: „Natürlich vögelst du Lina. Wie sollte es auch anders sein. Ich wette, du konntest es kaum abwarten, als ..."

„Wage es nicht, den Satz zu beenden", fiel ihm Ryan ins Wort.

„Schon gut, schon gut ... mach dir ruhig weiterhin vor, dass du der bessere Mensch von uns beiden bist."

Ryan ließ sich von seinem Sohn nicht provozieren. Er drehte sich im nächsten Moment um und zog die Tür hinter sich zu.


„Oh wow, Baby ..."

„Gefällt es dir nicht?"

„Ehm ... doch ... natürlich. Du siehst wunderschön aus. Aber das war nicht, was ich erwartetet hatte, als du sagtest, du müsstest dir noch die Haare machen lassen, bevor deine Gäste kommen."

„Es war eine spontane Idee."

Phin war über Lisas optische Veränderung sichtlich verwirrt.

„Du wirst dich dran gewöhnen", fügte sie hinzu. Dann küsste sie seine Wange und verschwand im nächsten Augenblick in ihrem Badezimmer.


„Ich kann nicht fassen, dass sie ihre Haare wieder dunkel gefärbt hat. Ich kann es nicht fassen ..."

Lina stand zur gleichen Zeit mit Ryan in ihrem begehbaren Kleiderschrank und machte gerade etwas Platz für seine Sachen. Später würde sie hier endgültig Ordnung schaffen, doch für den Moment reichte eine Schublade.

„Du darfst dich nicht wieder in die ganze Sache reinsteigern, meine Kleine", sprach Ryan.

Lina schnaufte: „Es tut mir für Phin so unendlich leid. Lizzy benimmt sich ihm gegenüber, als sei überhaupt nichts vorgefallen. Wie kann sie nur so abgebrüht sein? Ich bin so enttäuscht von ihr."

Ryan blieb vor ihr stehen und zog sie in seine Arme: „Wir wissen nicht genau, was mit Silas passiert ist."

„Oh bitte", gab sie zynisch zurück. „Du sagtest, er hatte Lippenstift im Gesicht."

„Das gibt uns trotzdem nicht das Recht, uns ein voreiliges Urteil zu bilden."

„Damit kriegst du mich nicht beruhigt", antwortete Lina.

Er küsste zärtlich ihre Lippen: „Wir werden uns nicht nochmal einmischen, M."

„Das kann ich dir nicht versprechen."

„Liebling, bitte. Wir tun uns damit keinen Gefallen."

„Ich kann doch nicht einfach ignorieren ..."

„Doch, das kannst du."

Lina schnaufte resigniert: „Na schön. Ich werde es versuchen."

Er küsste sie nochmal: „Habe ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe?"

Morro Bay IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt