40 | Vorbei

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5 Jahre zuvor | Los Angeles

Lina war emotional als auch körperlich vollkommen ausgelaugt. Sie hatte sich zu ihrer Tochter aufs Bett gelegt und beobachtete sie beim Schlafen. Lisa hatte nach ihrer Operation Schmerzmittel erhalten, die sie müde und benommen machten.

Die Tür zu ihrem Patientenzimmer ging irgendwann auf. Lina hob ihren Kopf. Sie glaubte, es sei Miles, der kurz zum Automaten gegangen war, um Kaffee zu organisieren. Doch stattdessen erblickte sie Jax. Hektisch richtete sie sich auf, sprang aus dem Bett und lief in seine Arme. Er drückte sie fest an sich. Sie fing auf der Stelle an zu weinen.

In Jax' Augen sammelten sich ebenfalls Tränen. Er hatte Lina nach seiner Landung direkt zurückgerufen. Vollkommen schockiert darüber, was sich während seines Rückfluges aus Miami ereignet hatte, fuhr er auf direktem Weg ins Krankenhaus.

„Ich mache mir so schreckliche Vorwürfe, dass ich nicht für euch da gewesen bin", sprach er in ihr Ohr.

Sie ließ ihn wieder los. Er fuhr mit seinen Daumen sanft über über Wangen und wischte ihre Tränen weg. Dann schaute er zu Lisa, die regungslos auf ihrem Rücken lag und seine Anwesenheit nicht bemerkte. Er nahm Abstand von seiner Frau und setzte sich zu seiner Tochter ans Bett. Vorsichtig beugte er sich zu ihr vor und küsste ihre Stirn.

Lina beruhigte sich wieder: „Sie hat die OP gut überstanden. Morgen darf sie nach Hause."

Jax guckte seine Frau an: „Hattest du nach dem Eingriff Gelegenheit mit ihr zu sprechen?"

Lina schüttelte den Kopf: „Sie hatte Schmerzen und wurde mit Medikamenten ruhig gestellt. Seitdem schläft sie."

„Und wo ist Silas?"

Lina zuckte mit den Schultern: „Ich habe Ryan gesagt, dass ich ihn hier nicht mehr sehen will."

„Warum?"

Lina runzelte die Stirn: „Ich verstehe die Frage nicht."

„Warum hast du ihn weggeschickt?"

„Weil ich ihn nicht in der Nähe unserer minderjährigen Tochter haben möchte, Jax."

Er schnaufte: „Ich empfinde den gleichen Schock, wie du, über das, was sich ereignet hat. Aber Silas auf Distanz zu halten, ist keine Lösung."

„Ich kann nicht glauben, was du da von dir gibst. Das, was er getan hat, ist kriminell."

„Shorty ..."

„Was?", gab sie energisch zurück.

„Silas hat sich rechtswidrig verhalten. Aber wir beide kennen unsere Tochter ..."

„Es spielt keine Rolle, ob sie es wollte oder nicht", unterbrach Lina ihren Mann. „Das, was er getan hat, war falsch."

Jax schloss seine Augen und atmete tief ein und wieder aus. Dann griff er Linas Hand und zog sie zu sich hin: „Ich möchte mich mit dir nicht streiten."

Er umarmte ihren Oberkörper. Sie legte ihre Hände zärtlich um seinen Kopf und küsste ihn.

Jax schaute zu ihr hoch: „Hat der Eingriff irgendwelche Konsequenzen?"

„Was meinst du?"

„Ist ihr Eileiter in Ordnung?"

„Ja, es ist alles okay."

Er lächelte erleichtert: „Stell dir vor, das Baby hätte sich nicht verirrt und wir würden Großeltern werden ..."

„Lizzy ist doch erst sechzehn, Jax. Sie hätte keine Vorstellung gehabt, was auf sie zukommt. Diese Verantwortung wäre nicht zumutbar ..."

Morro Bay IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt