26 | Auf dem Sofa, oder ...?

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5 Jahre zuvor | Los Angeles

Einige Wochen waren vergangen. Lisa und Silas trafen sich fast täglich an ihrem Strand, wo ihnen nur sehr selten andere Leute begegneten. Es war der perfekte Rückzugsort für ihre verbotene Liebe.

Lisa genoss ihre gemeinsame Zeit an diesem idyllischen Ort. Doch ihre Beziehung entwickelte sich kein Stück weiter. Wenn sich ihre Hormone nicht zügeln ließen und sie den Bogen überspannte, wies Silas sie jedes Mal zurück. Ihre Frustration darüber, dass sie nie weitergingen als küssen, spitzte sich mit jedem Tag ein kleines bisschen zu.

Es kam ein Wochenende, an dem Lina und Jax eine Übernachtung in einem Wellness-Hotel gebucht hatten. Auch Miles hatte am Abend Pläne und würde nicht zu Hause sein. Lisa nahm die glückliche Fügung zum Anlass, um Silas außerhalb des Strandes zu treffen. Sie nahm ihr Smartphone zur Hand und tippte drauf los: „Meine Eltern bleiben heute über Nacht weg. Miles ist auch nicht da ..."

„Was versuchst du mir zu sagen?"

„Bitte komm heute Abend vorbei."

„Tinky ... ich kann nicht."

„Doch, du kannst."

„Es ist zu riskant."

„Silas. Ich will die nächsten eineinhalb Jahre nicht mit dir ausschließlich am Strand verbringen."

Silas seufzte. Ihm war bewusst, dass Lisa sich mit ihrer aktuellen Lösung nicht dauerhaft abspeisen lassen würde. Er sah nicht wirklich ein Problem darin, sie zu Hause zu besuchen. Vielmehr hatte er Sorge, was passieren könnte, wenn sie vollkommen ungestört wären. Ihm war bewusst, dass sich seine Freundin nach mehr Intimität sehnte. Er war überzeugt, sie würde ihn nicht aufhalten, egal wie weit er gehen würde. Es lag in seiner Verantwortung die Kontrolle nicht zu verlieren. Aber er war nicht sicher, ob er der ganzen Sache wirklich gewachsen war.

Als könne sie seine Gedanken lesen, schickte Lisa noch eine Textnachricht: „Ich verspreche dir, mich zu benehmen."

„Okay."


Stunden später ...

Lisa trug ein luftiges Sommerkleid und hatte ihre Haare zu einem lockeren Pferdeschwanz hochgebunden. Sie bereitete Pasta mit Käsesahne-Soße in der Küche zu.

Silas parkte sein Motorrad sicherheitshalber in der Nebenstraße. Wie üblich verschaffte er sich selbst Zugang zum Grundstück. Die Haustür war offen. Lisa hörte, wie er reinkam und fing an vorfreudig zu grinsen.

„Tinkerbell?!"

„In der Küche!"

Silas trug wie üblich eine dunkle, zerrissene Jeans und ein simples schwarzes T-Shirt. Er zog seine abgetragenen Basketballschuhe im Flur aus und ging in den Wohnraum. Lisa legte den Kochlöffel beiseite und stürmte in seine Arme. Dann küsste sie ihn stürmisch.

„Du hast gesagt, du würdest dich benehmen", murmelte er gegen ihre Lippen.

Sie hörte auf und befreite sich aus seiner Umarmung: „Prima ... setz küssen am besten auch auf die No-Go-Liste. Sicher ist sicher ..."

Bevor sie weggehen konnte, schnappte er ihre Hand und zog sie zurück an seine Brust: „Tinky. Sei nicht böse. Ich hab's nicht Ernst gemeint."

Dann küsste er sie, langsam und zärtlich. Sie schmolz dahin und vergaß die Welt um sich herum.

„Was kochst du denn?", wollte er von ihr wissen, nachdem sie sich voneinander gelöst haben.

Lisa erschrak und kehrte schnell zum Herd zurück. Gott sei Dank war noch nichts angebrannt. Silas ging ihr hinterher, umarmte sie von hinten und legte sein Kinn auf ihrer linken Schulter ab: „Die Pasta sieht echt gut aus."

Morro Bay IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt