18 | Ich meine es ernst, Lizzy

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5 Jahre zuvor | Los Angeles

Lisa trug ein weißes Tanktop und eine enge Jeanshose zu cremefarbenen Ballerinas. Ihre Haare waren offen und leicht gewellt, nachdem sie ihren strengen Dutt gelöst hatte. Nach ihrem Auftritt beim Casting hatte sie sich auf die Toilette zurückgezogen, um sich schnell umzuziehen.

Silas hingegen beließ es bei seinem Look. Er wartete vor den Toiletten auf Lisa. Als sie irgendwann heraus kam, lächelten sich beide an.

„Hast du Hunger?", wollte er von ihr wissen.

Sie nickte.

„Ich habe für uns bei Wolfgang's reserviert.

Lisa machte große Augen. Sie war beim besten Willen nicht davon ausgegangen, dass er sie in so ein vornehmes Steak-Haus einladen würde.

Ihr Blick verunsicherte ihn: „Magst du das Wolfgang's etwa nicht?"

„Ehm, doch schon", antwortete Lisa. „Ich dachte, wir gehen bloß ins Diner."

„Möchtest du lieber ins Diner?"

Lisa schaute an ihrem Körper runter. Sie war für einen richtigen Restaurant-Besuch nicht angemessen gekleidet.

Er bemerkte ihre Verunsicherung: „Es gibt dort keinen Dresscode, Lizzy. Mach dir keine Gedanken."


Eine halbe Stunde später saßen sich Lisa und Silas an einem fein gedecktem Tisch gegenüber. Die Bedienung brachte die Menükarten, zündete eine Kerze an und nahm ihre Getränkebestellung auf. Als sie wieder unter sich waren, schielte Lisa irgendwann über den Kartenrand zu Silas rüber.

Er erwiderte ihren Blick: „Ist alles in Ordnung?"

„Du hättest dir nicht so viel Mühe wegen mir machen brauchen. Ich erwarte wirklich keine Gegenleistung von dir."

Er lächelte sie an: „Das ist doch keine Gegenleistung."

„Was denn sonst?"

„Bist du nicht auf den Gedanken gekommen, dass ich einfach gern mit dir Essen gehen möchte?"

„Nein. Warum solltest du?", antwortete sie leise.

Silas blieb ihr eine Antwort schuldig, da die Bedienung im gleichen Augenblick mit ihren Getränken zum Tisch zurückkehrte.

Nachdem sie ihre Speisen ausgewählt hatten, nahm Lisa einen großen Schluck von ihrer Erdbeerlimonade, um sich von Silas abzulenken. Ihre gemeinsame Zeit war endgültig vorbei, was sie einerseits frustrierte, doch gleichzeitig auch erleichterte. Sie würde seine Nähe nicht mehr jeden Tag ertragen und sich zusammen reißen müssen. Vielleicht hatten ihre Freunde immer noch Lust ein paar Tage nach Palm Springs zu fahren. Der räumliche Abstand würde es ihr mit Sicherheit einfacher machen zu akzeptieren, dass sie sich mit Silas vollkommen verrannt hatte. Sie musste dringend auf andere Gedanken kommen.

„Lizzy?"

„Hm?"

„Ist wirklich alles in Ordnung?"

Sie schnaufte: „Tut mir leid, Si. Es fühlt sich einfach merkwürdig an, mit dir hier zu sitzen, als hätten wir ein Date."

Er schaute sie verdutzt an und reagierte nicht. Sie fühlte sich veranlasst weiterzusprechen: „Ich hatte zwar noch nie eins, aber ist es nicht das, was man macht? Schick essen gehen, beim Kerzenschein?"

Seine Augen wurden noch größer: „Du hattest noch nie ein Date?"

Sie schüttelte den Kopf.

„Wie kann das sein? Die Jungs müssten Schlange bei dir stehen."

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