5 Jahre zuvor | Los Angeles
„Wenn du meine ehrliche Meinung dazu hören willst ..."
„Ich dachte, ich hätte sie schon gehört."
„Nein, ich meine die ganze Situation, von Anfang an ..."
„Was ist damit?"
„Ich hab's kommen sehen, Kumpel ... ich hab's wirklich kommen sehen ..."
Nash leerte seine Bierflasche und stellte sie im Anschluss auf seinen Couchtisch ab. Dann schaute er Silas an. Sein Freund saß neben ihm auf dem Sofa und ließ seine letzten Worte umkommentiert stehen.
„Ich werde irgendwie darüber hinweg kommen", sprach Nash weiter. „Aber nicht heute."
Silas nickte stumm.
„Trotzdem bin ich froh, dass du mir von dir und Lizzy erzählt hast. Ich verspreche dir, das Geheimnis zu hüten."
Silas nippte an seiner Cola: „Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann. Ich wollte mit dir schon viel früher darüber reden, aber Lizzy und ich haben besprochen niemanden von uns zu erzählen."
„Und dann hast du dich von den Überwachungskameras erwischen lassen ..."
Silas seufzte: „Nenn mir bitte eine Person, die sich das Bildmaterial jemals anschaut."
„Natürlich schaut es sich keiner an", entgegnete Nash. „Esseiden es gibt einen Verdacht. Stell dir vor, ihre Eltern hätten selbst überprüft, wer da Nachts auf ihrem Vordach rumspaziert. Du hast wirklich Schwein gehabt, dass es nur ihr Bruder war."
„Ich weiß."
Silas leerte sein Getränk und stellte die Falsche ebenfalls auf den Tisch: „Ich muss jetzt los."
Nash warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war Mitternacht.
„Hast du etwa noch was vor?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Jap."
„Sag bitte nicht, dass ..."
„Miles hat den Zugang zu den Videoaufnahmen passwortgesichert", fiel Silas seinem Freund ins Wort. „Wenn sich seine Eltern auf dem Server einwählen wollen, müssen sie erst an ihm vorbei."
„Ernsthaft?", quiekte Nash. „Du gehst das Risiko erwischt zu werden wieder ein?"
Silas zuckte bloß mit den Schultern und grinste.
„Pass auf, was du tust", warnte sein Freund. „Du spielst mit gefährlichem Feuer."
Eine halbe Stunde später verschaffte sich Silas Zugang zum Grundstück der Coles. Zügig eilte er zum Baum links von der Haustür und entdeckte gleichzeitig den Wagen seines Vaters vor der Garage. Was machte er zur späten Stunde noch hier? Er war davon ausgegangen, dass alle bereits im Bett sein würden. Mit erhöhtem Puls kletterte er zügig den Baum hoch. Bevor er auf das Vordach sprang, zog er seine Schuhe aus. Nun konnte er geräuschlos zu Lisas Fenster vordringen.
„Da bist du ja", flüsterte sie, nachdem er vorsichtig an der Scheibe geklopft hatte. Sie ließ ihn ins Zimmer hüpfen und machte das Fenster anschließend wieder zu. Von ihrer Ungeduld getrieben, fiel sie ihm in der nächsten Sekunde um den Hals und presste ihre Lippen auf seinen Mund. Er erwiderte ihren stürmischen Kuss, bis sie sich abrupt von ihm löste: „Ich muss dir etwas sagen ..."
Er guckte sie überrascht an: „Ach, ja?"
Sie wurde auf einmal ganz ernst, griff seine Hand und setzte sich mit ihm ans Fußende ihres Bettes: „Hör zu ... es ist etwas passiert ... aber ich möchte, dass du Ruhe bewahrst ... es gibt keinen Grund zur Panik ..."
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Morro Bay III
RomanceMorro Bay, ein Ort der Zuflucht. Ein sicheres Fleckchen Erde, um den inneren Frieden zu finden. Diese Worte hatte sich Lisa Cole als kleines Mädchen genauestens eingeprägt, als ihre Mutter aus ihrer Vergangenheit erzählte. Dass sie sich eines Tage...