3 | Hochzeitstag

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1 Jahr zuvor | Morro Bay

Lina lag in Jax' Arm und strich ihm zärtlich über seine nackte Brust. Sie spürte seinen energischen Herzschlag unter ihren Fingerspitzen.

„Das war so gut ...", flüsterte sie zufrieden.

Er drehte sein Gesicht in ihre Richtung und küsste ihren Kopf: „Es ist immer gut ..."

Sie richtete sich ein wenig auf, um ihn anzugucken: „Das stimmt. Aber die Sache mit den Erdbeeren machen wir nur hier an unserem Hochzeitstag."

Er grinste sie an: „Es gibt auch Erdbeeren in Los Angeles."

„Glaubst du nicht, es verliert seinen Reiz, wenn wir es öfter machen?"

„Wir könnten zu Hause Himbeeren ausprobieren."

Sie kicherte: „Warum bist du nicht früher auf die Idee gekommen?"

Jax drehte sich kurzerhand herum und lag nun zwischen ihren Schenkeln.

„Nochmal?", fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.

Er schielte zum Nachttisch: „Es sind noch paar Erdbeeren übrig ..."


Am nächsten Vormittag kehrten Lina und Jax zurück nach Hause. Ihr Lebensmittelpunkt hatte sich nach Los Angeles verlagert, als ihre Kinder langsam das Schulalter erreichten. Lina fiel die Umstellung alles andere als leicht. Doch es ließ sich nicht von der Hand weisen, dass die Großstadt ein deutlich besseres Freizeit- und Bildungsangebot vorweisen konnte, als ihr geliebtes Fischerdorf. Lisa und Miles fühlten sich in ihrem großen Haus in Beverly Hills von Anfang an extrem wohl. So kam es, dass Morro Bay in Vergessenheit geriet. Das Ehepaar verbrachte irgendwann nur noch ein verlängertes Wochenende im Jahr in ihrem Strandhaus, um dort ihren Hochzeitstag zu feiern.

„Wo sind die Kinder?", fragte Jax, als sie das Haus betraten.

„Ist doch egal", gluckste Lina. „Hauptsache wir haben noch ein bisschen Ruhe."

Jax stellte ihre Reisetasche im Flur ab und zog Lina zu sich hin. Sie legte ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn zärtlich.

„Ich habe Hunger", nuschelte er gegen ihre Lippen.

Sie ließ von ihm ab: „Na schön. Ich koche uns was."

„Das wollte ich hören", gab er mit einem frechen Grinsen zurück. „Ich hab bisschen Kopfschmerzen und lege mich kurz aufs Sofa."

„Okay, ich hole dir deine Tabletten."

„Nicht nötig, ich brauche keine."


Nach dem Mittagessen half Jax beim aufräumen. Als sie fertig waren, umarmte er Lina von hinten und küsste zärtlich ihr Ohr. Jedes Mal wenn er das machte, bekam sie Gänsehaut. Er liebte es, dass er nach so vielen Jahren immer noch diese Wirkung auf sie hatte. Seine Lippen setzten Küsse auf ihrem Hals fort.

Lina kicherte: „Was wird das, hm?"

„Sex in der Küche", raunte er.

„Die Kinder könnten jeden Moment wiederkommen, Jax", entgegnete sie und drehte sich zeitgleich in seine Richtung.

„Apropos Kinder", sprach er. „Ist Phin hier heimlich eingezogen? Ich habe das Gefühl ihn öfter zu sehen, als unsere eigene Brut."

„Er hat sich schon vor Ewigkeiten in Lisas Zimmer eingenistet. Ich mache seine Wäsche."

„Diese Dreistigkeit hat er von seinem Vater."

„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm", schmunzelte Lina. „Im Übrigen habe ich die Jungs neulich im Studio beim Gras rauchen erwischt."

Morro Bay IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt