Gegenwart | Los Angeles
Es war der nächste Morgen nach Lisas Geburtstagsparty. Ryan öffnete langsam seine Augen. Ein breites Lächeln schmückte sein Gesicht, als er feststellte, wo er sich befand. Dicht an Linas Rücken angekuschelt, hielt er ihren nackten Körper mit seinem Arm fest. Vorsichtig vergrub er sein Gesicht an ihrem Hals und atmete ihren wohltuenden Duft ein. Es fühlte sich noch vollkommen unwirklich an. Fast zu schön, um wahr zu sein.
„Bist du wach?", nuschelte Lina schlaftrunken.
„Ja."
„Gut", kicherte sie. „Ich hätte gerne Kaffee im Bett."
Er gluckste: „Das kannst du vergessen. Dort unten sitzen vermutlich drei hungrige Kinder, die mich mit Fragen löchern werden, was ich so früh am Morgen hier zu suchen habe."
Lina drehte sich langsam auf ihren Rücken, um ihn anzugucken: „Feigling."
Er küsste ihre Lippen: „Du hast mich verführt. Also erklärst du es ihnen."
„Netter Versuch, Turner", lachte Lina. „Ich fühle mich nicht dafür verantwortlich, was letzte Nacht passiert ist. Schließlich stand ich unter Alkoholeinfluss und war nicht Herr meiner Sinne."
Ryan wurde Ernst: „Ich bin wirklich nervös, wie Lizzy und Miles reagieren werden, wenn sie erfahren, dass wir jetzt zusammen sind."
Lina hob ihre rechte Hand und umfasste sein Gesicht: „Meine Kinder sind vernarrt in dich. Du hast sie ihr ganzes Leben begleitet und warst immer für sie da. Du bist schon immer ihr zweiter Dad."
Ryan ging kurz in Erinnerungen verloren. Dann schmunzelte er: „Ich hätte dokumentieren sollen, wie oft Miles als Kind bei mir angerufen hat, um anzukündigen, dass er jetzt bei mir wohnen wird, weil ihr ihm mal wieder was verboten habt."
Lina musste wieder lachen: „Nichts toppt den Tag, als Lizzy dir ihre Hochzeitsplanung mit Silas auf den Tisch geknallt hat, um das Budget zu verhandeln."
„Sie wollte eine Torte, die aussieht, wie Cinderallas Schloss. Und einen Teich mit Flamingos", erinnerte sich Ryan.
Beide schauten sich einen Moment lang an.
„Komm, lass es uns zusammen verkünden", schlug Ryan schließlich vor.
„Na schön", gab sich Lina geschlagen.
Beide standen auf. Sie ging in den begehbaren Kleiderschrank, zog ihren Morgenmantel an und holte für Ryan frische Anziehsachen von Jax. Bisher hatte sie es nicht übers Herz gebracht, irgendetwas von ihm wegzuräumen. Gleichzeitig wusste sie, dass sie die Aufgabe nicht ewig vor sich herschieben konnte.
Sie kam zurück und überreichte Ryan die Kleidung: „Wie wäre es, wenn ich heute Abend Platz für dich im Kleiderschrank mache, hm?"
Er lächelte sie liebevoll an: „Bist du wirklich soweit, M?"
Sie nickte: „Einen besseren Zeitpunkt als jetzt, wird es nicht geben."
Im Wohnraum und auf der Terrasse zeugte nichts mehr von der Geburtstagsparty des Vorabends. Eine Putzmannschaft hatte bereits zur frühen Morgenstunde das Haus wieder auf Vordermann gebracht.
Lisa saß an der Kücheninsel und stocherte gedankenversunken in ihrem Porridge rum. Sie hatte Nachts kein Auge zugemacht. Ihr schlechtes Gewissen quälte sie. Als sie zur späten Stunde mit Phin ins Bett gegangen war, ist er zu ihrem Glück innerhalb kürzester Zeit eingeschlafen. Die heimlich mit Vodka versetzte Frucht-Bowle hatte ihm scheinbar zu gut geschmeckt. Morgens war er verkatert und wagte ebenfalls keine Annäherungsversuche.
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Morro Bay III
RomanceMorro Bay, ein Ort der Zuflucht. Ein sicheres Fleckchen Erde, um den inneren Frieden zu finden. Diese Worte hatte sich Lisa Cole als kleines Mädchen genauestens eingeprägt, als ihre Mutter aus ihrer Vergangenheit erzählte. Dass sie sich eines Tage...