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Yoongi

Wir sind in der Unterzahl und haben wohl deutlich gemacht, dass niemand in diesen Wäldern mehr sicher ist, nun heißt es rennen. Wir haben keine Pferde von dem geizigen Pack der Herren von Arasan bekommen, aber ich kämpfe eh besser Mann gegen Mann. Wir werden uns später treffen und dann weiter zu dem Tempel ziehen, der als nächstes brennen soll, gleich wenn ich diesen Kerl, der hinter mir ist, abgeschüttelt habe. Das Licht der Sterne schimmert in einem See und lockt mich, obwohl ich besser im Schatten bleiben sollte. Meine Lungen brennen und ich bin voller Adrenalin.

"Stehen bleiben", knurrt eine tiefe Stimme hinter mir, als ich kurz vor der Lichtung stehen bleibe und mit mir ringe, ob ich weiterrennen oder mich durchs Dickicht schleichen soll. "Was ist? Gefalle ich dir so sehr, dass du mich nicht ziehen lassen kannst?", schnurre ich und ramme ihm im nächsten Augenblick einen Dolch zwischen die Rippen. Ich drehe drehe mich um und sehe in das Gesicht dieses Kerls, der sicher zwei oder drei von uns niedergestreckt hat. Er stöhnt vor Schmerz und ich renne, unterschätze jedoch den Kampfeswillen meines Gegners.

Der Kampf, dem wir uns unter den Sternen liefern ist nicht schön, vielleicht wäre es sogar besser, wenn Wolken heraufziehen würden. Ich stelle ihm ein Bein, er schlitzt mir ein wenig den Oberschenkel auf. Er schlägt mir mir gegen den Kopf, ich lasse mein Schwert über seine Brust und den Arm gleiten, sodass er zu Boden geht und sein Schwert ins Wasser fällt. "So einfach euch zu töten, Gitan Pack", knurre ich mit diebischer Genugtuung, "Ihr seid wie Welpen." "Fick dich", zischt er und rappelt sich auf, "Oder deine Schwester, wie es dir beliebt."

Es sollte mir egal sein was er sagt, ich sollte mich auf den Kampf konzentrieren, doch innerlich habe ich bereits damit abgeschlossen. Dieser Kerl kann mir... Ich lande auf dem Boden und ehe ich mich versehe, steckt mein Dolch in meinem Brustpanzer. Er ist nicht tief in meinen Körper eingedrungen, doch die Überraschung und der Schmerz lähmen mich kurz. Der Kampf wird unübersichtlich, ich spüre Schmerz und auch der Alpha, dessen Namen ich nie erfahren werde, schreit mehr als einmal auf. Als ich einen Tritt gegen die Brust bekomme, lande ich im Wasser und spüre wie ich mit ganzer Kraft nach unten gedrückt werde.


Taehyung

Ich muss ihn töten, wenn ich meinen Omega und unseren Welpen wiedersehen will, also kämpfe ich den unfassbaren Schmerz nieder und ignoriere all das Blut, das meine Haut und die Rüstung durchnässt. Er soll sterben, dafür dass er Unschuldige tötet, dass er mir vielleicht die Chance genommen hat Jungkook und Seokjin wieder in die Arme zu schließen. Dieser Bastard kämpft, doch er wird immer schwächer und ein Grinsen erscheint auf meinen Lippen, bis in meinen Ohren ein Gesang ertönt, ein Flehen. "Nicht ihn", flüstere ich und schüttel den Kopf, "Verdammte Scheiße..."

Wehe mein Kopf oder wer anders spielt mir gerade einen Streich, doch ich ziehe den Kerl wieder aus dem See. Er bleibt hustend und keuchend auf dem Boden liegen, wo das Gras getränkt ist von unserem Blut. "Warum?", fragt er und sieht mich aus dunklen Augen an, "Ich hätte dich verrecken lassen." "Koi", flüstere ich und spüre, wie mir der Kopf schwirrt. "Du stirbst", sagt der Kerl und rappelt sich auf, während ich am Ufer sitze und mich nicht mehr regen kann. Er zieht sein Schwert. "Ich gestatte dir einen ehrenhaften Tod, dafür, dass du so dumm warst es nicht zu beenden", sagt er ohne Gefühl, holt aus und hält inne.

Erst glaube ich, dass es sein Gewissen ist, das ihn aufhält, dann höre ich die Hufe und als ich mich in die Richtung drehe, aus der der Reiter kommt, steckt dieser bereits meinen Gegner nieder. "General", sagt der Prinz und sieht mich an, als wäre ich bereits dem Tod geweiht. Ich kann nichts sagen, ich sacke zusammen und verliere das Bewusstsein.


Yoongi

Mein Körper wird durchgeschüttelt und ein Schmerz wie von einer anderen Welt brennt in meinem Rücken. Der Krieger auf dem Pferd muss mich erwischt haben, der andere ist wahrscheinlich tot. Es ist nicht mehr Nacht, die Herbstsonne scheint und ich höre Stimmen. Ein Pferd vor mir sehe ich den leblosen Kerl, der zu dumm war mich zu töten. Zu viel Blut, als dass er überleben kann, wenn er nicht in kürzester Zeit zu einem Schamanen kommt, doch auch dann werden es wohl die Gebete sein, die ihn retten.

Ich will mich bewegen und wenigstens versuchen zu Flüchten, doch ich habe keine Chance. An meinen Füßen und Händen sind Seile gebunden, Fesseln und wir sind bereits nicht mehr im Wald, sondern an einem Ort, der nichts mit Arasan oder meiner Heimat gemein hat. Es riecht nach klarem Wasser und bereits jetzt scheint hier alles lebendig zu sein, doch die Leute machen Platz. "Er ist wach", ruft einer der Männer, die mich gefangen halten, dann wendet er sich an mich und grinst, "Wir werden dich öffentlich hängen, sodass du dir vor aller Augen einscheißt."

"So wie ich auf deine Ahnen scheiße? Das wird ein Spaß", sage ich und grinse, wobei ich versuche nicht zu zeigen, welchen Schmerz ich bei jeden Schritt des Pferdes erleide. Wut flammt im Gesicht des Mannes auf und ich lande auf dem Boden, sodass es knackt und ich aufschreie. Das war mein Arm, er ist gebrochen, absolut sicher. "Was tust du? Ich sagte, ich will ihn lebend für das Exempel", knurrt ein anderer, der den bald schon Toten hinter sich hat, "Zurück mit ihm auf das Ross."

Es wird getan und nun sage ich nichts mehr, spüre nur noch das Pochen, Brennen und Übelkeit. Als ich endlich in meiner Zelle bin, wo ich auf meine Hinrichtung warten werde, liege ich in Stroh. Vor mir sind Bambusgitter und ich kämpfe gegen die Ohnmacht an. "Koi", flüstere ich lachend, "Niedergestreckt von einem Wahnsinnigen und hingerichtet für ein fremdes Land. Gut gemacht, Min Yoongi."

The hummingbird and the falcon // BTS RPGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt